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Lions Club Wien MozART

Viel Unterstützung für Menschen mit Diabetes

<p class="article-intro">Seit 2011 engagiert sich der Lions Club Wien MozART in Sachen Diabetes. Mit einer gesammelten Summe von über 26 000 Euro konnten bereits einige Projekte unterstützt werden. Insbesondere wurde Kindern so die Teilnahme an Diabetescamps ermöglicht, aber auch andere Aktionen konnten erfolgreich durchgeführt werden. Zeit, Bilanz zu ziehen und mit Prim. Heidemarie Abrahamian, die von der ÖDG mit der Koordination zwischen der Fachgesellschaft und Lions beauftragt ist, einen Blick in die Zukunft zu machen.</p> <hr /> <p class="article-content"><p><strong>Weshalb engagiert sich der Lions Club beim Thema Diabetes?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> Der Lions Club Wien MozART, bei dem ich Gr&uuml;ndungsmitglied bin, besitzt in den Reihen seiner Mitglieder (unter anderen vier &Auml;rzte und die stellvertretende Vorsitzende des Verbandes &Ouml;sterreichischer Diabetesberater Sarah Cvach) hohe Kompetenz f&uuml;r das Thema Diabetes. Daher sind wir bereits vor l&auml;ngerer Zeit auf die Idee gekommen, uns dem Thema besonders zu widmen. Von der &Ouml;DG bin ich daher auch beauftragt worden, als Koordinatorin zwischen der Fachgesellschaft und Lions zu wirken. Und aus internationaler Sicht haben sich die Lions aufgrund der besorgniserregenden Entwicklung entschlossen, den Schwerpunkt Diabetes weiter auszubauen. Von Lions International sind daher Diabetesaktivit&auml;ten auch f&uuml;r die Zukunft als wichtige Zielsetzungen ausgeschrieben.<br /><br /><strong> Wo liegen die Hauptaktivit&auml;ten?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> Wir haben sehr fr&uuml;h die Probleme von Kindern mit Typ- 1-Diabetes erkannt, die bereits in jungen Jahren sehr viel Selbstf&uuml;rsorge und Verantwortung f&uuml;r ihre Krankheit &uuml;bernehmen m&uuml;ssen. Um diese Selbstf&uuml;rsorge zu lernen, sind Kindercamps gro&szlig;artig geeignete Einrichtungen. Auf diesen Camps versucht man dem Schreckgespenst Diabetes den Schrecken zu nehmen und Diabetes f&uuml;r Kinder verstehbar zu machen. Die Kinder lernen, was passiert, wenn sie Sport betreiben, wenn sie verschiedene Nahrungsmittel zu sich nehmen, wann sie besonders auf Unter- oder &Uuml;berzuckerungen achten m&uuml;ssen und wie sie das korrigieren k&ouml;nnen. So sind sie mithilfe dieser Kindercamps in der Lage, ein relativ selbstst&auml;ndiges Leben zu f&uuml;hren. Die Kinder sind in der Regel f&uuml;r zwei Wochen auf den Camps und lernen dort mit allen Situationen umzugehen, die im Zusammenhang mit dem Diabetes auftreten k&ouml;nnen. Die Camps werden mindestens 2x im Jahr abgehalten, es gibt Wintercamps und Sommercamps, die in verschiedenen Orten in &Ouml;sterreich, wie etwa in St. Gilgen, stattfinden. Man muss bedenken, dass oft nicht einmal erwachsene Typ-2-Diabetiker es schaffen, diese Selbstf&uuml;rsorge zu &uuml;bernehmen, und es viele Patienten gibt, die nicht so therapieadh&auml;rent sind, wie dies vorteilhaft w&auml;re. F&uuml;r Kinder ist dies ungleich schwieriger. Daher sollte man versuchen, wirklich allen Kindern, die Diabetes Typ 1 haben, die Teilnahme an einem solchen Camp zu erm&ouml;glichen.<br /><br /><strong> Und welche Rolle hat der Lions Club bei diesen Camps?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> So gut die Camps f&uuml;r die Kinder auch sind, so ist die Teilnahme an einem solchen Camp doch mit Kosten verbunden. Zwar wird ein Teil der Kosten von den Krankenkassen &uuml;bernommen, es gibt aber einen Eigenanteil, den die Familie aufbringen muss, der nicht von der Krankenkassa abgedeckt wird. Der Eigenanteil ist gar nicht so wenig, das sind 375 Euro f&uuml;r eine Woche und 750 Euro f&uuml;r zwei Wochen. Dieser Eigenanteil stellt f&uuml;r manche Familien eine un&uuml;berwindbare H&uuml;rde dar. Hier kommen wir vom Lions Club Wien MozART ins Spiel. Wir bekommen die Antr&auml;ge solcher Familien von der &Ouml;DG &uuml;bermittelt. Nach einer Pr&uuml;fung &uuml;bernehmen wir die Kosten des Eigenanteils bei Familien, die in einer finanziell angespannten Situation sind, oder etwa bei alleinerziehenden M&uuml;ttern, die sich ebenfalls oft schwer mit der Finanzierung tun. Durch die Hilfe des Lions Club Wien MozART werden somit soziale Unterschiede ausgeglichen.<br /> Auf Basis unserer zuvor angesprochenen Kompetenz beim Diabetes unterst&uuml;tzt der Lions Club Wien MozART seit dem Jahr 2011 diese Aktivit&auml;t. Bisher konnten wir so 72 Kindern die Teilnahme an einem Diabetescamp erm&ouml;glichen, f&uuml;r die dies sonst nicht m&ouml;glich gewesen w&auml;re. Dabei wurden vom Lions Club Wien MozART bis jetzt 26 500 Euro an finanzieller Unterst&uuml;tzung f&uuml;r diese Kinder freigegeben. Auch andere Clubs konnten wir zum Mitmachen motivieren; besonders engagiert waren in den letzten Jahren der Lions Club Purkersdorf und der Lions Club Zell am See, die ebenfalls jedes Jahr viel f&uuml;r diesen Zweck gespendet haben. Aus meiner Sicht muss man von Diabetes Typ 1 betroffene Kinder unterst&uuml;tzen, so gut man kann, und das versuchen wir auf diese Weise zu tun.<br /><br /> <strong>Welche Aktivit&auml;ten wurden bisher noch gesetzt, und mit welchen Zielen?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> Neben den Diabetescamps haben wir uns im Rahmen von Vorsorgeprojekten immer wieder bei Gesundheitsstra&szlig;en bei &ouml;ffentlichen Ereignissen engagiert; wir haben dabei Diabetes- Screenings durchgef&uuml;hrt und die Menschen dar&uuml;ber aufgekl&auml;rt, wie es weitergeht, wenn wir bei Blutzucker, Blutfetten, Bauchumfang und/oder Blutdruck verd&auml;chtige Befunde gesehen haben.<br /> &Uuml;bergeordnet wurden vor Kurzem von Lions &Ouml;sterreich gebietsbezogen Diabetesbeauftragte nominiert. Ziel ist es, kompetente Ansprechpartner f&uuml;r spezifische Aktivit&auml;ten zur Verf&uuml;gung zu stellen und diese Aktivit&auml;ten zu koordinieren. Im Westen hat diese Aufgabe der Internist und Stoffwechselexperte Dr. Werner Dorfinger &uuml;bernommen, f&uuml;r Wien, Nieder&ouml;sterreich und Burgenland Manfred Hluma &ndash; um einige Beispiele zu nennen.<br /><br /><strong> Welche Initiativen sind in Zukunft geplant?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> Was die &ouml;sterreichweite Ausdehnung der Aktivit&auml;ten und die Forcierung der Zusammenarbeit mit der &Ouml;DG betrifft: Wir wollen uns aktiv an der Umsetzung der Gesundheitsziele, die in der Diabetes-Strategie des Bundesministeriums f&uuml;r Gesundheit mit der &Ouml;DG erarbeitet worden sind, beteiligen. Das eine Ziel ist, die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, zu verringern; das zweite Ziel ist, die Lebensqualit&auml;t f&uuml;r alle Patienten mit Diabetes zu verbessern oder auf einem hohen Niveau zu halten. Durch die B&uuml;ndelung der Kr&auml;fte wird es unter Mitwirkung der Lions-eigenen Experten, die Mitglieder in verschiedenen Lions Clubs sind, gelingen, zur Erreichung der Diabetesstrategieziele nachhaltige Beitr&auml;ge zu leisten. Geplant sind &ouml;sterreichweite Informationskampagnen, dazu geh&ouml;rt etwa ein Informationsfolder, der gerade in Vorbereitung zum Druck ist.<br /> Die Lions Clubs veranstalten viele &ouml;ffentliche Events wie Konzerte, Kabaretts, gro&szlig;e Flohm&auml;rkte etc. &ndash; das sind gute Gelegenheiten, um unsere Informationskampagnen zum Diabetes laufen zu lassen. Neben dem erw&auml;hnten Folder sind auch Vortr&auml;ge, Screening-Kampagnen wie Gesundheitsstra&szlig;en, eine Bustour durch einige St&auml;dte &Ouml;sterreichs und l&auml;ndliche Gebiete sowie eine &ouml;ffentlichkeitswirksame Zuckerkampagne geplant. Was Letztere betrifft, sind die Einf&uuml;hrung eines zuckerfreien Tages im Monat und freiwillige Reduktionen des Zuckergehaltes in Getr&auml;nken vorstellbar.<br /> Dranbleiben wollen wir auch an unserem Plan, eine Gesundheitsstunde in den Schulen zu etablieren, wof&uuml;r wir Kontakte zu Schulen und zum Stadtschulrat n&uuml;tzen m&ouml;chten. Nat&uuml;rlich werden wir die Kindercamps schwerpunktm&auml;&szlig;ig weiter unterst&uuml;tzen und zus&auml;tzlich auch ein Therapiehundeprojekt f&uuml;r diabetische Kinder weiter umsetzen.<br /><br /><strong> Worum geht es bei dem Therapiehundeprojekt?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> Das ist ein Projekt f&uuml;r Kinder mit Diabetes, die mit Zuckerentgleisungen wie Hypoglyk&auml;mien nicht gut umgehen k&ouml;nnen. Die Therapiehunde erschn&uuml;ffeln eine beginnende Zuckerentgleisung und geben Signal. Die Hunde m&uuml;ssen daf&uuml;r speziell ausgebildet werden. Wir sind noch dabei, zu eruieren, welche Hunde wir wirklich empfehlen k&ouml;nnen. Bei Kindern, die bereits einen Hund haben, k&ouml;nnten wir, wenn das bei dem Hund m&ouml;glich ist, seine Ausbildung finanzieren; oder falls die Familie noch keinen Hund hat, k&ouml;nnten wir pr&uuml;fen, die Anschaffung eines ausgebildeten Hundes zu finanzieren. Was die Ausbildung betrifft, ist noch nicht alles ganz klar, da sind wir noch dabei, geeignete Anbieter zu evaluieren.<br /><br /><strong> Welche Veranstaltungen sind demn&auml;chst geplant?<br /><br /> H. Abrahamian:</strong> In Wien z.B. wird am 5. und 6. Mai dieses Jahres der Lions Day am Hof stattfinden, eine Informationsveranstaltung der Lions Clubs, und da wird auch eine Diabetesinformationsbzw. Screening-Kampagne durchgef&uuml;hrt werden. Im Juni wird der Designerflohmarkt des Lions Club Wien MozART stattfinden, wo wir die Kunden &uuml;ber Diabetes informieren werden. Wir laden ein, m&ouml;glichst zahlreich zu kommen, und freuen uns auf eine rege Teilnahme.<br /> (Mehr Informationen: www.clublions.eu)<br /><br /> <strong>Vielen Dank f&uuml;r das Gespr&auml;ch!</strong></p> <p><strong><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Diabetes_1802_Weblinks_s40_abb1.jpg" alt="" width="1032" height="723" /></strong></p></p>
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