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Prandiales Insulin wird immer schneller
Jatros
30
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17.04.2018
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<p class="article-intro">Um mittels Insulintherapie möglichst physiologische Blutzuckerprofile erreichen zu können, werden – neben Basalinsulinen – rasch wirksame (prandiale) Insuline benötigt. Rasch wirksam bedeutet in diesem Zusammenhang „so rasch wie möglich“. Auf diesem Gebiet wird gegenwärtig der Schritt von „rapid acting“ zu „ultra rapid acting“ Insulin vollzogen.</p>
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<p class="article-content"><p>Bisher gebräuchliches schnell wirksames Insulin ist bei Weitem nicht schnell genug, um eine physiologische Immunantwort zu imitieren“, sagte Prof. Bruce W. Bode von der Emory University School of Medicine in Atlanta im Rahmen eines Symposiums beim ATTD-Kongress. Die Anforderungen an superschnelles Insulin: Es soll postprandiale Glukoseexkursionen reduzieren, die hepatische Glukoseproduktion unterdrücken, das Risiko für Hypoglykämien senken und mit Insulinpumpen kompatibel sein.<br /> Das erste zugelassene „Ultra-fast“-Insulin mit dem Handelsnamen Afrezza besteht aus Mikropartikeln, die mit Humaninsulin beladen sind, und kann mittels Inhaler inhaliert werden. Die Partikel gelangen in die tiefe Lunge, wo sich Insulin und Trägermaterial trennen. Insulin wird in der Folge rasch über die Lunge absorbiert. Sowohl hinsichtlich Pharmakokinetik als auch Pharmakodynamik hat sich Afrezza, so Bode, im Vergleich zu Insulin Lispro als deutlich schneller erwiesen. Die Zulassungsstudien AFFINITY 1 (Typ 1) und AFFINITY 2 (Typ 2) zeigten die Nichtunterlegenheit gegenüber Insulin Aspart in Kombination mit Basalinsulin sowie die Überlegenheit gegenüber Placebo in Kombination mit oralen Antidiabetika.<sup>1, 2</sup> Hypoglykämien traten in AFFINITY 1 deutlich seltener auf als unter Insulin Aspart. Afrezza ist seit 2016 in den USA zugelassen, in Europa wurde die Zulassung bislang nicht beantragt.</p> <h2>Adjuvanzien machen Insulin Aspart schneller</h2> <p>Sehr wohl in Europa und seit Kurzem auch in den USA zugelassen ist Fiasp („faster-acting insulin aspart“), eine Neuformulierung von Insulin Aspart. Der schnellere Wirkeintritt beruht auf der Zugabe der Hilfsstoffe Vitamin B3 (Niacinamid) und L-Arginin. Vitamin B3 stört die Hexamerbildung, wodurch das Insulin schneller in Monomere zerfällt. LArginin fungiert dabei als Stabilisator. Im Vergleich zu Insulin Aspart gelangt Fiasp nach Injektion doppelt so schnell in die Zirkulation, was innerhalb der ersten 30 Minuten zu einer doppelt so hohen Insulinexposition und damit zu einer um 74 % größeren Insulinwirkung führt.<sup>3</sup> Vorteile sind insbesondere bei Anwendung in der Insulinpumpe gegeben, wie Bode betont. Fiasp wurde im Rahmen des internationalen Phase-IIIa-Studienprogramms „onset“ mit rund 2100 Patienten untersucht. In onset 1 wurde Fiasp im Rahmen einer Basal-Bolus-Therapie mit Insulin Aspart verglichen und die Nichtunterlegenheit gezeigt.<sup>4</sup> Bode verweist darauf, dass mit Fiasp eine signifikante Verbesserung der postprandialen Glukoseexkursion beobachtet wurde. Ein ähnliches Bild zeigte sich in onset 2 bei Typ-2-Diabetikern.<sup>5</sup> In onset 3 wurde die Intensivierung einer basalen Insulintherapie mit Fiasp in einer Population mit Typ-2-Diabetes untersucht. Dabei zeigte sich mit dem zusätzlichen prandialen Insulin eine signifikant bessere HbA<sub>1c</sub>-Senkung.<sup>6</sup> In onset 4 schließlich erwies sich Fiasp als geeignet für die Pumpentherapie bei Typ-1-Diabetikern.<sup>7</sup></p> <h2>Weitere Produkte in klinischen Studien</h2> <p>In klinischen Studien wird derzeit auch eine neue Formulierung von Insulin Lispro untersucht, die neben dem Insulin auch Zitrat sowie Treprostinil enthält. Außerdem befindet sich auch ein weiteres Hightech- Insulin in der frühen Phase der klinischen Entwicklung, das aufgrund leberspezifischer Vesikel direkt und selektiv an den Hepatozyten transportiert wird.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: ATTD – Advanced Technology & Treatments for Diabetes,
14.–17. Februar 2018, Wien
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<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
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<p><strong>1</strong> Bode BW et al.: Inhaled technosphere insulin compared with injected prandial insulin in type 1 diabetes: a randomized 24-week trial. Diabetes Care 2015; 38(12): 2266-73 <strong>2</strong> Rosenstock J et al.: Inhaled technosphere insulin versus inhaled technosphere placebo in insulin-naïve subjects with type 2 diabetes inadequately controlled on oral antidiabetes agents. Diabetes Care 2015; 38(12): 2274-81 <strong>3</strong> Heise T et al.: Faster-acting insulin aspart: earlier onset of appearance and greater early pharmacokinetic and pharmacodynamic effects than insulin aspart. Diabetes Obes Metab 2015; 17(7): 682-8 <strong>4</strong> Russell-Jones D et al.: Fast-acting insulin aspart improves glycemic control in basal- bolus treatment for type 1 diabetes: Results of a 26- week multicenter, active-controlled, treat-to-target, randomized, parallel-group trial (onset 1). Diabetes Care 2017; 40(7): 943-50 <strong>5</strong> Bowering K et al.: Faster aspart versus insulin aspart as part of a basal-bolus regimen in inadequately controlled type 2 diabetes: the onset 2 trial. Diabetes Care 2017; 40(7): 951-7 <strong>6</strong> Zijlstra E et al.: Investigation of pump compatibility of fast-acting insulin aspart in subjects with type 1 diabetes. J Diabetes Sci Technol 2018; 12(1): 145-51 <strong>7</strong> Rodbard HW et al.: Adding fast-acting insulin aspart to basal insulin significantly improved glycaemic control in patients with type 2 diabetes: a randomised, 18-week, open-label, phase 3 trial (onset 3). Diabetes Obes Metab 2017; doi:10.1111/dom.12955</p>
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