Von Heiligen, Stigmata & Wunderheilungen

<p class="article-intro">In seinem hochinteressanten Vortrag Ende Dezember am Universitätsspital Basel widmete sich Prof. Dr. med. Ralph M. Trüeb, welcher in Wallisellen praktiziert, der spirituellen Dimension der Dermatologie. Welche Heilige der Katholizismus an Hautkrankheiten Leidenden bieten kann und welche dermatologischen Ursachen hinter Stigmata und Wunderheilungen liegen können, erfahren Sie im ersten Teil unseres Berichtes über Aspekte des christlichen Glaubens mit einer nicht unbeachtlichen Schnittmenge mit dem dermatologischen Fach.</p>
<p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Der heilige Bartholom&auml;us und der heilige Laurentius gelten als Patrone der Hautkrankheiten.</li> <li>Zahlreiche katholische Mystiker wiesen auf ihrem K&ouml;rper Wundmale gleich denen Jesu Christi (Stigmata) auf und inspirierten damit andere Gl&auml;ubige (z. B. Anna Katharina Emmerick, Therese Neumann).</li> <li>Oft beruhen Stigmata auf dermatologischen bzw. psychodermatologischen Krankheitsbildern und k&ouml;nnen als somatischer Ausdruck einer Konversionsneurose gedeutet werden.</li> <li>Wunderheilungen waren als schlagender Gottesbeweis stets von immenser Bedeutung f&uuml;r Religionen. Ihnen sollte in jedem Fall mit einem angemessenen Mass an Rationalit&auml;t und Logik begegnet werden.</li> </ul> </div> <h2>Patrone der Hautkrankheiten</h2> <p>In der katholischen Kirche kennt man zwei Martyrien der Haut: Schinden und R&ouml;sten. Der heilige Bartholom&auml;us, einer der zw&ouml;lf J&uuml;nger Jesu, war nach dessen Tod als Wanderprediger t&auml;tig und verk&uuml;ndete seinen Glauben bis nach Persien. Dort erlitt er auch sein Martyrium: Seine Haut wurde ihm bei lebendigem Leibe abgezogen (Abb. 1) &ndash; er wurde geschunden. Seitdem gilt er nicht nur als Patron u. a. der Lederarbeiter und Gerber, sondern auch als Helfer bei Hautkrankheiten.<br /> Der heilige Laurentius hingegen war Archidiakon von Papst Sixtus II., welcher unter Kaiser Valerian hingerichtet wurde. Kurz nach dessen Ermordung wurde auch Laurentius hingerichtet, da er den Kirchenschatz anstatt dem Kaiser den Armen und Kranken schenkte. Laurentius wurde schliesslich auf einem eisernen Gitterrost zu Tode gebraten. Noch am Rost soll er zum Kaiser gesagt haben: &laquo;Wisse, du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine K&uuml;hle, dir aber bringt es ewige Pein.&raquo; Dementsprechend wird er u. a. als Helfer bei Verbrennungen angerufen.</p>
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