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Mikroimmuntherapie & Heilnahrung

Entzündungen, Infektionen und assoziierte mysteriöse Beschwerden

<p class="article-intro">Chronische, mysteriöse Beschwerden nehmen derzeit schon bei Kindern und Menschen in der Blütezeit ihres Lebens exponentiell zu. Inflammationsareale im Darm – „der Wurzel der Pflanze Mensch“ – präsentieren sich mit intestinalen und/oder extraintestinalen Warnsignalen. Dazu zählen chronische Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Verdauungsbeschwerden, Schmerzen, Allergien bzw. Autoimmunerkrankungen.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>D iese situative Immunschw&auml;che beg&uuml;nstigt zus&auml;tzlich eine milieu- und stressassoziierte Reaktivierung von Viren (intrazellul&auml;re DNA-Junkies), die den Entz&uuml;ndungsteufelskreis verst&auml;rken k&ouml;nnen. <br />Die <strong>Mikroimmuntherapie</strong> kann durch labordokumentierte Diagnostik und gezielte Beeinflussung der nat&uuml;rlichen Immunantwort in Kombination mit Ern&auml;hrungsumstellung hilfreiche individuelle Heilwege aufzeigen.</p> <h2>Labordokumentierte Diagnostik deckt immunit&auml;re St&ouml;rfaktoren auf</h2> <p>Beim Vorliegen nicht erkl&auml;rbarer, anhaltender oder st&auml;rker werdender Beschwerden erweist sich die Durchf&uuml;hrung unter anderem der folgenden Laboruntersuchungen als &auml;u&szlig;erst hilfreich. Mit ihrer Hilfe kann der Zustand des Immunsystems &ndash; zentrale S&auml;ule unserer Gesundheit &ndash; besser beurteilt sowie eine potenzielle virale Belastungen aufgedeckt werden:</p> <ul> <li>Die Lymphozytentypisierung (LyTy, Immunstatus) erm&ouml;glicht, mithilfe der grafischen Darstellung auf einen Blick R&uuml;ckschl&uuml;sse bez&uuml;glich der Adaptation/ Nonadaption des Immunsystems in Bezug zum klinischen Bild des Patienten zu ziehen.</li> <li>Die Virus-Diagnostik gibt Hinweise bez&uuml;glich viraler Reaktivierungen, speziell der Herpesviren: unter anderem Epstein-Barr-Virus (EBV), Herpes-simplex- Virus (HSV), Cytomegalievirus (CMV) und Varicella-Zoster-Virus (VZV), die laut neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen Haupttrigger-Faktoren f&uuml;r Darm- und Autoimmunerkrankungen, Allergien und chronische Schmerzen sind, begleitet von bakteriellen und/oder parasit&auml;ren Koinfektionen. Die serologisch bestimmte Titerh&ouml;he der gegen diese Viren gerichteten Antik&ouml;rper und/oder der Genomnachweis mittels PCR in Speichel/Urin k&ouml;nnen als Reaktivierungshinweise gedeutet werden, abh&auml;ngig von der Immunperformance des Wirtes, die durch eine Vielzahl von Faktoren negativ beeinflusst werden kann.</li> </ul> <h2>Mikroimmuntherapie: sanfte, gezielte Immunregulation</h2> <p>Durch die <strong>Mikroimmuntherapie (Low- Dose-Immuntherapie)</strong> kann extra- und intrazellul&auml;ren Fehlregulationen des Immunsystems, &bdquo;silent inflammation&ldquo; sowie chronisch- viralen Belastungen und somit den m&ouml;glichen wahren Krankheitsursachen und -ausl&ouml;sern direkt auf immunit&auml;rer Ebene therapeutisch begegnet werden. Zu diesem Zweck werden Zytokine und andere Immunbotenstoffe in niedrigen Dosierungen (low &amp; ultra-low doses) sequenziell eingesetzt. Dadurch wird das Immunsystem informativ und schonend modulierend trainiert, um eine nat&uuml;rliche, flexible Hom&ouml;ostase zu erreichen. Damit ist die Mikroimmuntherapie gut vertr&auml;glich und tr&auml;gt den physiologischen Mechanismen Rechnung, denn diese Immunmediatoren zirkulieren in unserem Organismus in sehr niedrigen Konzentrationen (in den Gr&ouml;&szlig;enordnungen Mikrogramm [10<sup>&ndash;6</sup> g], Picogramm [10<sup>&ndash;12</sup> g] bzw. Femtogramm [ 10<sup>&ndash;15</sup> g]).<br />Die Mikroimmuntherapie verf&uuml;gt &uuml;ber zahlreiche Komplexmittel, die auf die spezifische Immunregulation bei unterschiedlichen Krankheitsbildern ausgerichtet sind. Darunter sind folgende hervorzuheben:</p> <ul> <li>St&auml;rkung der unspezifischen Immunabwehr bei viralen und bakteriellen Infektionen (Formel EID)</li> <li>Unterbindung der Virenreplikation und spezifische Optimierung der antiviralen Antwort bei Infektionen durch Herpesviren und assoziierten Beschwerden: <br />Epstein-Barr-Virus (Formel EBV) <br />Cytomegalievirus (Formel CVM) <br />Varicella-Zoster-Virus (Formel ZONA) <br />Herpes-simplex-Virus (Formel HERP) <br />Papilloma-Virus (Formel PAPI)</li> <li>Eind&auml;mmung der Entz&uuml;ndungsreaktion und Wiederherstellung der nat&uuml;rlichen, flexiblen Balance zwischen Th1-,,Th2- und Th3-Zellen (regulatorische T-Zellen): <br />Akute und chronische Entz&uuml;ndungen (Formel ARTH/INFLAM) <br />Entz&uuml;ndliche Darmerkrankungen (Formel MICI)</li> </ul> <h2>Viren und Heilnahrung</h2> <p>Eine immunst&auml;rkende, antientz&uuml;ndliche, antivirale, pflanzenbasierte Ern&auml;hrung unterst&uuml;tzt hochpotent die immunit&auml;re Kontrolle &uuml;ber Herpesviren. Unter diesen &bdquo;heilenden Lebensmitteln&ldquo; k&ouml;nnen folgende genannt werden: Heidelbeeren, Himbeeren, Granatapfel, Grapefruit, Papaya, Aprikosen, Salat, Stangensellerie, Brokkoli, Gr&uuml;nkohl, Gurke, Fenchel, S&uuml;&szlig;kartoffel, Sprossen, Korianderbl&auml;tter, Petersilie, Knoblauch, Kokos&ouml;l und Ingwer. Diese Lebensmittel enthalten hohe Konzentrationen bioaktiver, antioxidativer Polyphenole sowie Faserstoffe f&uuml;r eine m&ouml;glichst hohe Diversit&auml;t der Mikrobiota.</p> <h2>Falldarstellung: systemischer Lupus erythematodes</h2> <p>Patientin, geb. 1970</p> <p><strong>Anamnese</strong> <br />Hypothyreose, Fibromylagien, Zervikalgien, Migr&auml;ne, Obstipation, pr&auml;menstruelles Syndrom, Harndrang, positive Nitrit- Werte</p> <p><strong>Erstdiagnose (September 2017)</strong><br />Positive Thyreoglobulin-Antik&ouml;rper (679 U/ml &ndash; Referenzwert 0&ndash;115 U/ml), ANA speckled Titer 1: 160 und positive ENA-Antik&ouml;rper (SS-A/Ro-60-Ak &gt; 282 U/ ml, SS-A/Ro-Ak &gt; 240 U/ml und SS-A/Ro- 52-Ak &gt; 240 U/ml &ndash; Referenzwert &gt; 0&ndash;10)&nbsp;</p> <p>Belastungsfaktoren: 9 Amalgamf&uuml;llungen, 2 beherdete Z&auml;hne, epigenetische Faktoren: s&uuml;&szlig;-, getreide- und milcheiwei&szlig;lastige Industrienahrung sowie Dauerstress <br />Stuhldiagnostik: Dysbiose, vermindertes sekretorisches IgA, pathogene Clostridienspezies</p> <p><strong>Diagnose (Dezember 2017) </strong></p> <ul> <li>Lymphozytentypisierung (Abb. 1): selektive Defizienz (erniedrigte T8-Zellen, zytotoxische T8-Lymphozyten und NK-Zellen); erh&ouml;hte CD19+ CD5+-B-Lymphozyten als Hinweis auf eine Autoimmuntendenz</li> <li>Proteinprofil: chronische Entz&uuml;ndung (Haptoglobin/IgA erh&ouml;ht)</li> <li>HLA-Typisierung: DQ8 positiv als Hinweis auf eine genetische Disposition f&uuml;r Glutenintoleranz</li> <li>Virus-Serologie (ELISA): EBV-Persistenz (EBNA-IgG-AK negativ), CMV-IgM-AK positiv</li> <li>Positive Gliadin-Antik&ouml;rper</li> </ul> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Infekt_1902_Weblinks_s43_abb1.jpg" alt="" width="650" height="318" /></p> <h2>Therapieplan</h2> <p><strong>Basistherapie:</strong> pflanzenbasierte vitalstoffreiche, gluten- und milcheiwei&szlig;freie Darm-Schonkost, mit sonnengereiften Fr&uuml;chten, Gem&uuml;se, Kr&auml;utern und Reduktion proentz&uuml;ndlicher tierischer Kost</p> <p><strong>Mikroimmuntherapie: </strong></p> <ul> <li>Formel INFLAM und MICI (je 1 Kapsel/ Tag) zur Eind&auml;mmung entz&uuml;ndlicher Prozesse</li> <li>Formel EBV (1 Kapsel/Tag) zur Unterst&uuml;tzung des Immunsystems bei EBV-Infektionen</li> </ul> <p><strong>Zus&auml;tzliche Behandlungen </strong></p> <ul> <li>Pr&auml;- und Probiotika zur Darmsanierung</li> <li>Eigenblutnosoden XMK/HLA-SMM (&bdquo;specific modulating molecules&ldquo;) Globuli C27 (abends) zur Eind&auml;mmung von Autoimmuntendenzen</li> <li>F. X.-Mayr-Kur (Februar 2018): Darmsanierung mit Verbesserung des Zell- Checks und Autophagie-Potenzials</li> </ul> <h2>Verlauf/Therapie (M&auml;rz 2018 bis derzeit)</h2> <p>Die Beschwerden (Arthralgien, Myalgien, Cephalea, Obstipation) haben sich deutlich gebessert. Die F. X.-Mayr-Kur, in Synergie mit der Mikroimmuntherapie, hat einen raschen, erfolgreichen Schritt in Richtung Gesundheit bewirkt. Die Mikroimmuntherapie wird mit den Formeln EBV, INFLAM und MICI unver&auml;ndert fortgesetzt. Zus&auml;tzlich wird die Formel MIREG (1 Kapsel/Tag), die bei genetischer Disposition und Mitochondropathie angewendet wird, sowie die Formel MISEN (1 Kapsel/ Tag) in Stressphasen verschrieben.</p> <p><strong>Befundkontrolle (Oktober 2018) </strong></p> <ul> <li>Virusserologie (ELISA): Die EBNA-Antik&ouml;rper sind positiv geworden als m&ouml;gliches Zeichen f&uuml;r eine verbesserte immunit&auml;re Kontrolle des EBV. Die CMVIgM- Antik&ouml;rper sind negativ.</li> <li>Die Thyreoglobulin- und ENA-Antik&ouml;rper sind negativ! ANA ist nur noch grenzwertig positiv.</li> </ul> <p><strong>Zusammenfassung</strong> <br />Das fr&uuml;hzeitige Erkennen von inflammatorischen Warnsignalen sowie die Aufdeckung von Virusreaktivierungen stellen eine pr&auml;ventive und therapeutische Herausforderung dar. Der Patientin in dem oben dargestellten Fall ist durch die fr&uuml;hzeitige Diagnose und die immunmodulierende Therapie wahrscheinlich eine jahrelange Odyssee erspart geblieben. Die Mikroimmuntherapie, synergistisch begleitet von antiviraler Ern&auml;hrung und einer F. X.- Mayr-Kur, haben rasch zum Abklingen der Symptome gef&uuml;hrt. Der gro&szlig;e erste Schritt in Richtung Gesundung ist getan. Wenn die Patientin weiterhin achtsam lebt, unterst&uuml;tzt durch die Low-Dose-Immuntherapie, ist eine Heilung im Sinne der Wiederherstellung ihrer Immunkompetenz durchaus wahrscheinlich. <br />Festzuhalten ist auch, dass das Immunorgan Darm einen dominierenden Einfluss auf Integrit&auml;t, Toleranz und die Funktionen des Immun-, Hormon- und Nervensystems hat. Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollte dieses hochvernetzte Organ im Fokus von Salutogenese, Pr&auml;vention und Therapie stehen. Die Mikroimmuntherapie kann mit ihrem sanft regulierenden, immunausbalancierenden Potenzial dabei eine besonders wertvolle Hilfe sein.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <ul> <li>Fasano A, Shea-Donohue T: Mechanisms of disease: the role of intestinal barrier function in the pathogenesis of gastrointestinal autoimmune diseases. Nat Clin Pract Gastroenterol Hepatol 2005; 2: 416-22</li> <li>Floris I et al.: 2LARTH<sup>&reg;</sup>, a micro-immunotherapy medicine, exerts antiinflammatory effects in vitro and reduces TNF-&alpha; and IL-1&beta; secretion. J Inflamm Res 2018; 11: 397-405</li> <li>Kleiner G et al.: Cytokine levels in the serum of healthy subjects. Mediators Inflamm 2013; 2013: 434010</li> <li>O&rsquo;Connor SM et al.: Emerging infectious determinants of chronic diseases. Emerg Infect Dis 2006; 12: 1051-7</li> <li>Rooney BV et al.: Herpes virus reactivation in astronauts during spaceflight and its application on earth. Front Microbiol 2019; 10: 16</li> <li>Thomas G et al.: Efficacy of 2LPAPI<sup>&reg;</sup>, a micro-immunotherapy drug in patients with high-risk papillomavirus genital infection. Advances in Infectious Diseases 2016; 6: 7-14</li> <li>Tournier A: Ultra-low doses in immunotherapy: new insights into their mode of action. International Congress of Microimmunotherapy (ICoMI), 2017</li> </ul> </div> </p>
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