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Dulaglutid reduziert Schlaganfallrisiko um rund ein Viertel
Jatros Digital
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23.09.2019
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<p class="article-intro">In der Studie REWIND wurde mit dem GLP1-Rezeptoragonisten Dulaglutid eine signifikante Reduktion des kombinierten kardiovaskulären Endpunkts erreicht. Der Treiber hinter diesem Ergebnis war eine Reduktion des Schlaganfallrisikos um rund 25 % .</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die Gruppe der GLP1-Rezeptoragonisten (GLP1-RA) hat mittlerweile in mehreren Studien mit kardiovaskulären Endpunkten nicht nur kardiovaskuläre Sicherheit, sondern auch eine Risikoreduktion im Hinblick auf mehrere kombinierte kardiovaskuläre Endpunkte gezeigt. Mittlerweile liegt auch eine Metaanalyse dieser Studien vor, die die günstigen Effekte dieser Substanzgruppe bestätigt.<sup>1</sup> Für Dulaglutid, einen aus zwei humanen GLP1-Molekülen an einem IgG4-Fragment („heavy chain“) bestehenden GLP1-RA, wurden die kardiovaskulären Effekte in der Studie REWIND mit fast 10000 Teilnehmern in 24 Ländern erhoben. Eine vielfältige antidiabetische Begleitmedikation war erlaubt, mehr als 80 % der Patienten nahmen Metformin, rund 40 % einen Sulfonylharnstoff. Dulaglutid zeigte den erwarteten Effekt auf die glykämische Kontrolle mit einer signifikanten Reduktion des HbA<sub>1c</sub> um 0,61 % im Vergleich zu Placebo sowie einer ebenfalls signifikanten Reduktion des Körpergewichts um 1,5kg. Die Studie erreichte ihr primäres Studienziel, eine Reduktion des kombinierten kardiovaskulären Endpunkts aus kardiovaskulärem Tod, nicht tödlichem Myokardinfarkt und nicht tödlichem Schlaganfall (HR: 0,88; 95 % CI: 0,79–0,99; p=0,026). Damit entspricht der Effekt von Dulaglutid in der Größenordnung exakt dem Resultat der zuvor erwähnten Metaanalyse. Auch das Auftreten eines kombinierten renalen Endpunkts aus Makroalbuminurie, 30-prozentigem Abfall der eGFR oder Dialyse wurde signifikant um 15 % reduziert. Die kardiovaskulären und renalen Ergebnisse wurden bereits in „Lancet“ publiziert.<sup>2, 3</sup></p> <h2><strong>Selteneres Auftreten ischämischer Insulte</strong></h2> <p>Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse von REWIND zeigt, dass die Reduktion des primären Endpunkts hauptsächlich von einer Reduktion nicht tödlicher Schlaganfälle getrieben wurde. Im Rahmen des EASD-Kongresses 2019 präsentierte Studienautor Prof. Dr. Hertzel C. Gerstein von der kanadischen McMaster University zusätzliche, noch unpublizierte Analysen der Schlaganfalldaten. Sie zeigen unter anderem, dass unter Dulaglutid auch der kombinierte Endpunkt aus nicht tödlichem Schlaganfall und Gesamtmortalität signifikant gesenkt wurde. Diese Analyse sei insofern von Bedeutung, so Gerstein, als sie das Argument entkräfte, eine Reduktion der nicht tödlichen Schlaganfälle könne ihre Ursache schlicht im vorzeitigen Versterben der Patienten haben. Die Analysen zeigen auch, dass der Treiber der Schlaganfallreduktion das seltenere Auftreten ischämischer Insulte ist, während Dulaglutid keinen Einfluss auf die Inzidenz hämorrhagischer Schlaganfälle hat. Auch tödliche Schlaganfälle traten unter Dulaglutid seltener auf, wobei hier die Fallzahl insgesamt so niedrig war, dass keine Signifikanz erreicht werden konnte.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<ol> <li>Kristensen SL et al.: Cardiovascular, mortality, and kidney outcomes with GLP-1 receptor agonists in patients with type 2 diabetes: a systematic review and meta-analysis of cardiovascular outcome trials. Lancet Diabetes Endocrinol 2019; 7(10): 776-85</li> <li>Gerstein HC et al.: Dulaglutide and cardiovascular outcomes in type 2 diabetes (REWIND): a double-blind, randomised placebo-controlled trial. Lancet 2019; 394(10193): 121-30</li> <li>Gerstein HC et al.: Dulaglutide and renal outcomes in type 2 diabetes: an exploratory analysis of the REWIND randomised, placebo-controlled trial. Lancet 2019; 394(10193): 131-8</li> </ol>
</div>
</p>
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