©
sanjeri
E+
Ibrutinib plus Venetoclax im rezidivierten oder refraktären Setting
Jatros Digital
30
Min. Lesezeit
04.12.2018
Weiterempfehlen
<p class="article-intro">Die Kombination von neuen, innovativen, zielgerichteten Substanzen kann die Chance auf eine frühe und intensive Remission erhöhen. Ibrutinib und Venetoclax wirken über verschiedene Mechanismen und weisen auch unterschiedliche Toxizitäten auf. Für die Phase-II-Studie CLARITY konnten beim ASH 2018 vielversprechende Ergebnisse präsentiert werden.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die CLARITY-Studie untersuchte die Sicherheit und Effektivität von Ibrutinib (420mg/d) plus Venetoclax (400mg/d) bei 50 Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL. Die Patienten erhielten erst für 2 Monate Ibrutinib (420mg/d), im dritten Monat wurde Venetoclax in steigenden Dosierungen bis auf 400mg/d eskaliert. Die Therapie wurde bis zum Erreichen einer MRD4-Negativität und danach für dieselbe Zeitspanne noch einmal gegeben. Blieb die Erkrankung bis Monat 26 positiv (≥0,01 % ), so wurde Ibrutinib als Monotherapie fortgesetzt. Primärer Endpunkt war die Eradikation der minimalen Resterkrankung (MRD) im Knochenmark nach 12 Monaten der Kombinationstherapie.</p> <p>Die Studienteilnehmer waren median 64 Jahre alt und wiesen mehrheitlich einen guten oder sehr guten Allgemeinzustand auf. Bei 20 % der Patienten wurde eine 17p-Deletion identifiziert, bei 25 % eine 11q-Deletion. 82 % der Patienten hatten bereits FCR oder BR erhalten und 50 % waren innerhalb von 3 Jahren der BR- oder FCR-Therapie rezidiviert. Mit Idelalisib waren 20 % der Patienten im Vorfeld der Studie behandelt worden.</p> <p>Nach 14 Monaten (12 Monate Kombinationstherapie) waren 57 % der Studienteilnehmer MRD-negativ im peripheren Blut und 39 % MRD-negativ im Knochenmark. Bei 81 % war die Knochenmarkbiopsie unauffällig. Ein Ansprechen nach IWCLL-Kriterien erreichten 94 % , wobei 44 % der Patienten eine komplette Remission (CR), 10 % eine CRi und 40 % eine partielle Remission (PR) aufwiesen. Von den Patienten, die innerhalb von 3 Jahren unter FCR/BR-Therapie rezidivierten, zeigten 95 % ein Ansprechen, von den Patienten, die Idelalisib erhalten hatten, 89 % .</p> <p>Die Kombinationstherapie wurde gut vertragen. Nur bei einem Patienten wurde das Tumorlysesyndrom im Labor festgestellt. Die bekannten Nebenwirkungen traten im Wesentlichen mit geringem Schweregrad auf.<br /><br /></p> <p>Bericht: Dr. Ine Schmale</p> <p><strong>Reference:<br /></strong>Hillmen P et al.: Ibrutinib plus venetoclax in relapsed, refractory CLL: Results of the bloodwise TAP CLARITY study. ASH Annual Meeting 2018, abstract #182</p></p>
Das könnte Sie auch interessieren:
Asbestbedingtes Larynx- und Lungen-karzinom – Primär- oder Sekundärtumor?
Im Folgenden wird der Fall eines deutschen Facharbeiters vorgestellt, der während seiner Berufstätigkeit asbesthaltigen Stäuben ausgesetzt war und dadurch an einem Plattenepithelkarzinom ...
E-Zigaretten und Krebsrisiko – was wissen wir?
E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind für die Tabakindustrie ein neuer, wirtschaftlich bedeutsamer Markt. Im Fokus der Diskussion über die gesundheitlichen Auswirkungen steht vor allem die ...
Alpha-1-Antitrypsin-Mangel: blinder Fleck auch in der Pneumologie?
Der Alpha-1-Antitrypsinmangel (AATM) gilt als seltene genetische Erkrankung und betrifft überwiegend die Lunge und die Leber,jedoch mithoher klinischer Variabilität. Doch AATM ist nicht ...