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Komorbiditäten

Starke Assoziation von Diabetes und Rheuma

<p class="article-intro">Diabetes wird zunehmend als Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen erkannt, deren Zusammenhang mit schlechter glykämischer Kontrolle intuitiv nicht unbedingt evident ist.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Personen mit Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2) sind h&auml;ufiger von rheumatoider Arthritis, Arthrosen und Osteoporose betroffen, wie eine im Rahmen des EASD 2018 vorgestellte Studie aus einer Kohorte mit mehr als 100&nbsp;000 Personen aus dem Danish National Health Survey, von denen 9238 (8,5 % ) unter Diabetes litten, zeigt. Die Risikoerh&ouml;hungen waren betr&auml;chtlich, mit plus 70 % relativem Risiko f&uuml;r rheumatoide Arthritis, plus 33 % f&uuml;r Arthrosen und plus 29 % f&uuml;r Osteoporose. Die Ergebnisse waren in Bezug auf Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index (BMI) adjustiert. Diabetespatienten waren h&auml;ufiger M&auml;nner, &auml;lter und hatten einen h&ouml;heren BMI. <br /><br />Vor allem die starke Assoziation von Diabetes und rheumatoider Arthritis &uuml;berraschte. Die Autoren halten es f&uuml;r m&ouml;glich, dass die Kausalit&auml;t hier in die andere Richtung l&auml;uft und Patienten mit rheumatoider Arthritis aufgrund der Behandlung mit Steroiden h&auml;ufig einen Typ-2-Diabetes entwickeln. Auch systemische Inflammation als Bindeglied zwischen den Erkrankungen ist denkbar. Da in die Studie nur Personen &uuml;ber 40 Jahre aufgenommen wurden, handelt es sich in der gro&szlig;en Mehrzahl um Typ-2-Diabetiker. Auch k&ouml;nne die Schmerzbelastung im Rahmen einer entz&uuml;ndlich-rheumatischen Erkrankung zu Bewegungsmangel f&uuml;hren und damit das Risiko von Typ-2-Diabetes erh&ouml;hen. Eine Verbindung zwischen den Autoimmunerkrankungen rheumatoide Arthritis und Typ-1-Diabetes sei zwar denkbar, in dieser Kohorte jedoch statistisch sicher nicht ausschlaggebend. <br /><br />Die Studie fand bei Personen mit Diabetes auch eine h&ouml;here Pr&auml;valenz von Schmerz. Das Risiko f&uuml;r chronische R&uuml;ckenschmerzen war um 27 % und f&uuml;r Schulter-/Nackenschmerzen um 29 % erh&ouml;ht. Hier weist die Studie auch einen Weg in Richtung einer wirksamen Intervention: Je k&ouml;rperlich aktiver Diabetespatienten waren, desto geringer war auch ihr Risiko f&uuml;r chronische Schmerzen.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Molsted S et al.: Diabetes is associated with elevated risks of osteoarthritis, osteoporosis and rheumatoid arthritis. EASD 2018, Abstract 1112 </p>
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