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ABCSG 48/POSITIVE – Studie für Brustkrebspatientinnen mit Kinderwunsch startet
Jatros
30
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26.12.2017
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<p class="article-intro">Österreichs größte akademische Studiengruppe, die ABCSG (Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group), startet ein wichtiges und ehrgeiziges Studienprojekt, um jungen Frauen mit Östrogenrezeptor- positivem Brustkrebs ihren Kinderwunsch erfüllen zu können.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Brustkrebspatientinnen im gebärfähigen Alter werden durch die Krebstherapie oft in ihrer Familienplanung stark eingeschränkt oder können diese gar nicht mehr verwirklichen. Im gesicherten Setting einer klinischen Studie soll die Therapie für zwei Jahre unterbrochen werden, in denen die Frauen schwanger werden und ihr Baby sogar stillen können. Der ABCSG ist es nun gelungen, eine solche Studie in Österreich zu starten und diesem so elementaren Wunsch vieler Patientinnen Rechnung zu tragen.<br /> Ungefähr zwei Drittel der Brustkrebspatientinnen erhalten adjuvant, also nach der operativen Entfernung des Tumors und einer Chemotherapie, noch eine endokrine Therapie, die die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen bzw. Progesteron unterdrückt. Je nach Tumortyp wird manchmal auch nur eine solche Antihormontherapie verabreicht. Diese wird in Tablettenform bis zu fünf Jahre lang eingenommen, um das Rückfallrisiko zu minimieren, da die weiblichen Hormone das Wachstum hormonabhängiger Mammakarzinome stimulieren.</p> <h2>Therapieunterbrechung für zwei Jahre</h2> <p>Vorliegende Daten lassen vermuten, dass eine Schwangerschaft nach einer Brustkrebstherapie das Risiko eines Rezidivs nicht signifikant erhöht. Nun soll erstmals geprüft werden, ob eine Unterbrechung der endokrinen Therapie für zwei Jahre ohne Nachteile für die Patientin möglich ist und zusätzlich dem Kinderwunsch entsprochen werden kann. Diese Daten sind vor allem für Behandler von großer Bedeutung, da sie oft mit diesem Patientinnenwunsch konfrontiert sind, ohne auf evidenzbasierte Informationen zurückgreifen zu können.<br /> Die ABCSG hat über 30 Jahre Erfahrung in der klinischen Forschung mit Fokus auf die adjuvante Situation, einige österreichische Studien haben die Dauer der endokrinen Therapie bereits maßgeblich beeinflusst. „Dass wir mit dieser akademischen Studie Brustkrebspatientinnen mit Kinderwunsch sowohl eine wirksame Therapie als auch die Möglichkeit für Nachwuchs bieten können, freut mich persönlich sehr“, sagt ABCSG-Präsident Univ.- Prof. Dr. Michael Gnant von der MedUni Wien dazu.</p> <h2>Studie durch private Spende möglich</h2> <p>Ermöglicht wurde die österreichische Beteiligung an dieser internationalen Studie durch die großzügige Privatspende einer Niederösterreicherin, deren Mutter an Brustkrebs erkrankte und die zwei Schwestern durch Krebs verlor. Ohne diese Zuwendung wäre es für die ABCSG nicht möglich gewesen, bei dieser für viele junge Frauen so wichtigen Studie mitzumachen, an der sich vier Zentren in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck mit insgesamt 30 Patientinnen beteiligen werden. Die Rekrutierungsphase wird vier Jahre dauern und rund eineinhalb Jahre das Follow-up. „Es ist für uns Behandler derzeit sehr schwer, zu beurteilen, ob man in Einzelfällen, vor allem bei ausgeprägtem Kinderwunsch, das Risiko einer Therapieunterbrechung oder -verkürzung eingehen kann, da es dazu keine Daten gibt. Darum ist es umso wichtiger, dass wir das nun im engmaschig kontrollierten Rahmen einer Studie erheben und die Datenlage bei diesem so wichtigen Thema bedeutend verbessern können“, betont Gnant den Stellenwert dieser klinischen Studie. „Dass wir solche Projekte dank privater Zuwendungen umsetzen können, ist einerseits natürlich erfreulich, andererseits aber auch frustrierend, weil in einem der reichsten Länder der Welt für solche Untersuchungen kein öffentliches Geld zur Verfügung gestellt wird.“ Das erste Zentrum in Graz ist bereits offen für die Rekrutierung, bis Jahresende werden auch die weiteren folgen.</p> <p><strong>Kontakt:</strong><br /> Mag. Nicole Scheiber<br /> Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group<br /> E-Mail: nicole.scheiber@abcsg.at<br /> www.abcsg.at</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Pressemeldung ABCSG vom 10. November 2017
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