Frauenpower in der Hafenstadt an der Elbe

<p class="article-intro">Bericht über die 9. Jahrestagung von „Die Orthopädinnen e.V. – Das Netzwerk“ am 2. und 3. September 2017 im Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.</p> <hr /> <p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s14_2.jpg" alt="" width="1417" height="935" />Der Verein &bdquo;Die Orthop&auml;dinnen e.V.&ldquo; bietet seinen Mitgliedern die M&ouml;glichkeit, ein Netzwerk zu nutzen, das sich von Deutschland &uuml;ber &Ouml;sterreich und die Schweiz bis nach Belgien erstreckt. Ziel des Vereins ist es, sich ungezwungen austauschen zu k&ouml;nnen, Kontakte zwischen verschiedenen Kliniken zu pflegen und bei Interesse an einem Mentorinnenprogramm teilzunehmen.<br />Die diesj&auml;hrige Jahrestagung fand zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in Hamburg statt, wo uns Gastgeberin und Gr&uuml;ndungsmitglied Dr. Sandra Breyer im Altonaer Kinderkrankenhaus herzlich willkommen hie&szlig; und durch die Veranstaltung f&uuml;hrte. <br />Den ersten Vortragsblock der 9. Jahrestagung er&ouml;ffnete Dr. Nicole Maria Muschol, Leiterin der AG Lysosomale Stoffwechselerkrankungen in Hamburg, mit einem spannenden Vortrag &uuml;ber Mukopolysaccharidosen. Dabei sch&auml;rfte sie unseren Blick f&uuml;r die klinische Diagnostik und pr&auml;sentierte Therapieoptionen und laufende Forschungsprojekte dieser &ndash; aufgrund ihrer H&auml;ufigkeit unter den Stoffwechselerkrankungen &ndash; bedeutenden Erkrankungsgruppe. Im Anschluss vermittelte uns Dr. Carsten Timm, Leiter des Schwerpunktzentrums f&uuml;r Osteologie in Hamburg, durch den Vortrag &bdquo;Ein klarer Blick f&uuml;r schwache Knochen&ldquo; eine praxisnahe &Uuml;bersicht der Diagnose und Therapieoptionen bei osteologischen Erkrankungen. Die Wichtigkeit seiner Sprechstunde untermauerte er durch die Pr&auml;sentation der Statistik der Volkskrankheit Osteoporose. Neben der osteologischen Basisdiagnostik wurden die Substanzgruppen, die zur Behandlung zur Verf&uuml;gung stehen, pr&auml;sentiert. Als Abrundung der Stoffwechselsprechstunde zeigte uns Dr. Jessika Johannsen, Ober&auml;rztin der Neurop&auml;diatrie der Kinder- und Poliklinik f&uuml;r Kinder- und Jugendmedizin in Hamburg, neue Therapiem&ouml;glichkeiten bei neuromuskul&auml;ren Erkrankungen und legte den Schwerpunkt auf Duchenne&rsquo;sche Muskeldystrophien und spinale Muskelatrophien. Die perfekt pr&auml;sentierten theoretischen Grundlagen wurden durch ihre spannenden klinischen Erfahrungen untermauert.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s14_1.jpg" alt="" width="684" height="973" /><br />Den zweiten Vortragsblock er&ouml;ffnete Dr. Christian Hagemann, Oberarzt der Abteilung f&uuml;r P&auml;diatrische Neurochirurgie des Altonaer Kinderkrankenhauses in Hamburg. Er gab uns ein Update &uuml;ber neue M&ouml;glichkeiten in der Neurochirurgie und sch&auml;rfte durch die Pr&auml;sentation zahlreicher Bilder unseren klinischen Blick, um rechtzeitig an eine Plexusl&auml;sion zu denken und so die M&ouml;glichkeit einer operativen Sanierung zu wahren. Dr. Ina Ridderbusch, Ober&auml;rztin der Abteilung f&uuml;r Kinderchirurgie des Altonaer Kinderkrankenhauses, sprach sodann &uuml;ber Therapieoptionen und Komplikationsmanagement bei Ellbogenfrakturen im Kindesalter. Dabei zeigte sie uns spannende Fallbeispiele und erkl&auml;rte die an der Klassifikation abgeleiteten Therapieoptionen. Ein Algorithmus f&uuml;r die korrekte Behandlung wurde vorgestellt und die Auswirkung einer kn&ouml;chernen Fehlbehandlung eindrucksvoll pr&auml;sentiert. PD Dr. Alexander S. Spiro vom Altonaer Kinderkrankenhaus schloss den zweiten Block mit einem &uuml;bersichtlichen Update &uuml;ber Knochentumoren ab. Er zeigte uns umfassende Bildgebung und einen systematischen &Uuml;berblick als Hilfestellung zur sicheren Diagnosefindung. Dabei wies er auf den Stellenwert der jeweiligen bildgebenden Verfahren hin. Die Durchf&uuml;hrung der korrekten Tumorbiopsie wurde er&ouml;rtert. Anhand der zahlreich gezeigten Fallbeispiele wurde unser Wissen untermauert.<br />Die Nachmittagssession wurde durch Ellen Dietrich, Ergotherapeutin des Ergoteams Ottensen in Hamburg, mit einem &Uuml;berblick &uuml;ber die Ergotherapie der oberen Extremit&auml;t in Orthop&auml;die und Unfallchirurgie er&ouml;ffnet. Detailliert wurden Nachbehandlungsschemata pr&auml;sentiert. Die Referentin hatte diverse Schienen dabei, die im Auditorium herumgereicht wurden, um das Fachgebiet anschaulicher zu machen. So hatten wir die Gelegenheit, s&auml;mtliche Schienen selbst anzulegen. Im Anschluss berichtete Dr. Anna-Katharina Doepfer, stv. Leiterin des Jungen Forums O&amp;U, Fach&auml;rztin an der Abteilung f&uuml;r Kinderorthop&auml;die des Altonaer Kinderkrankenhauses, &uuml;ber die Sicherheitskultur in Orthop&auml;die und Traumatologie. Dabei wurden spannende Parallelen zum Fehlermanagement in der Luftfahrt gezogen. Der Zusammenhang zwischen Fehlerh&auml;ufigkeit und Zeitdruck wurde er&ouml;rtert. Der Faktor Mensch und die Bedeutung der Hierarchie am Arbeitsplatz wurden dargestellt, interpersonale Kompetenz wurde er&ouml;rtert und ein entsprechendes Kursprogramm vorgestellt.</p> <p>Dr. Nicola Ebert, Assistenz&auml;rztin der Abteilung f&uuml;r Kinderorthop&auml;die des Altonaer Kinderkrankenhauses, stellte sodann das Hilfsprojekt &bdquo;als Orthop&auml;din in Indien&ldquo; vor. Anschaulich wurden die indische Lebenskultur und das beeindruckende Hilfsprojekt pr&auml;sentiert. Als Gast&auml;rztin wurde die Kollegin in Indien mit offenen Armen empfangen. Schwerpunkt des Projekts war die Betreuung von Kindern mit Fu&szlig;fehlstellungen und infantiler zerebralparese. Ein interdisziplin&auml;res Team von Ergotherapeuten, Pflegekr&auml;ften, orthop&auml;dischen Schuhtechnikern, &Auml;rzten und &Auml;rztinnen verwirklichte das Projekt.</p> <p>Wie auch in den letzten Jahren folgte ein toller Reisebericht, den unsere Stipendiatin Dr. Katharina Burger aus dem Lorenz-B&ouml;hler-Krankenhaus Wien pr&auml;sentierte. Sie hatte das Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg sowie das Olgahospital in Stuttgart besucht, wo sie sich vor allem mit kindertraumatologischen Fragestellungen besch&auml;ftigte. <br />Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, einen tollen Workshop &uuml;ber &bdquo;K&ouml;rpersprache &ndash; die pers&ouml;nliche Visitenkarte&ldquo; zu besuchen. Der Workshop wurde von Dr. Ulrike Ley aus Berlin abgehalten. Dabei bekamen wir hilfreiche Tipps f&uuml;r ein sicheres Auftreten im Berufsalltag, die wir sofort ausprobieren durften, um die Wirkung unserer K&ouml;rpersprache auf andere zu testen. Den spannenden Vortr&auml;gen und dem hilfreichen Workshop folgte die Mitglieder- und Vorstandsversammlung.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s14_3.jpg" alt="" width="1777" height="725" /><br />Neben den fundierten Vortr&auml;gen war wie jedes Jahr das Netzwerken ein Schwerpunkt. Dazu dienten neben Pausen das gemeinsame Abendessen, das in Hamburgs &auml;ltester Weinstube ausgerichtet wurde, und auch das traditionelle Sonntagsprogramm. Unseren Hamburger Gastgebern gelang es, als Rahmenprogramm am Sonntagvormittag eine F&uuml;hrung in der Elbphilharmonie zu organisieren. Wir hatten dabei die gro&szlig;artige Chance, auch den beeindruckenden Konzertsaal zu besichtigen und die Akustik zu testen. Die atemberaubende F&uuml;hrung rundete eine wirklich gelungene 9. Jahrestagung ab.</p></p>
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