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Typ-2-Diabetes

Wie werden kardiovaskuläre Outcome-Studien die Praxis verändern?

<p class="article-intro">In den letzten Jahren hat die Diabetologie eine große Zahl an kardiovaskulären Outcome-Studien erlebt, die die Therapie für Menschen mit Typ-2-Diabetes tatsächlich nachhaltig verändern werden.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Historisch gesehen wird jede antihyperglyk&auml;mische Therapie im Licht der Reduktion des Risikofaktors Glukose gesehen. Jeder zu erwartende Benefit einer solchen Therapie folgt dem Axiom: Das Risiko wird bestimmt durch Ausma&szlig; und Dauer der Exposition gegen&uuml;ber dem Risikofaktor. Daraus resultiert, dass das Erreichen des HbA<sub>1c</sub>-Zielwertes prim&auml;r von Interesse ist.<br /><br /> Ziel der Zulassungsregulatorien der FDA, der amerikanischen Zulassungsbeh&ouml;rde, war nicht, substanzspezifische protektive Effekte darzustellen, sondern ausschlie&szlig;lich den Nachweis der kardiovaskul&auml;ren Sicherheit der zu untersuchenden Medikamente zu erbringen, um deren Verbleib am Markt weiter zuzulassen. Dieser Nachweis konnte f&uuml;r alle untersuchten Substanzen gef&uuml;hrt werden.<br /><br /> Dass nun zwei der in diesen Studien untersuchten Antidiabetika &ndash; Empagliflozin und Liraglutid &ndash; nicht nur wie auch alle anderen &uuml;berpr&uuml;ften Pharmaka ihre kardiovaskul&auml;re Sicherheit demonstrieren konnten, sondern auch kardiovaskul&auml;re &Uuml;berlegenheit und auch eine Reduktion der Mortalit&auml;t, muss quasi als &bdquo;Kollateralbenefit&ldquo; gesehen werden. Ohne die Forderung der FDA g&auml;be es diese Evidenz nicht.<br /><br /> In Zukunft muss daher jede Entscheidung f&uuml;r eine antihyperglyk&auml;mische Behandlung von Menschen mit Typ-2- Diabetes unter zwei Aspekten gesehen werden:</p> <ol><ol> <li>Erreiche ich mit der gew&auml;hlten Therapie das individuelle HbA<sub>1c</sub>-Ziel f&uuml;r den Patienten?</li> <li>Gibt es f&uuml;r den Patienten Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, die nahelegt, dass durch die Auswahl einer spezifischen Therapie ein kardiovaskul&auml;rer Benefit und eine Verl&auml;ngerung des &Uuml;berlebens unabh&auml;ngig von der Wirkung auf den Blutzucker erreicht werden k&ouml;nnen?</li> </ol></ol> <p>Im Lichte dieser nunmehr zur Verf&uuml;gung stehenden Evidenz muss daher ab sofort &ndash; zumindest f&uuml;r Patienten mit manifesten kardiovaskul&auml;ren Erkrankungen &ndash; nicht &uuml;berlegt und argumentiert werden, ob und warum eine evidenzbasiert kardioprotektive, das Leben verl&auml;ngernde Therapie zum Einsatz kommen soll, sondern vielmehr, was f&uuml;r Gr&uuml;nde es geben k&ouml;nnte, sie einem Patienten vorzuenthalten.</p> <p>&nbsp;<img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Diabetes_1705_Weblinks_s30_tab1.jpg" alt="" width="1419" height="1287" /></p> <p>Lesen sie auch: <a href="8763">Wie werden sie die Praxis ver&auml;ndern?</a></p></p>
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