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Update Osteoporose

Bildgebung in der Osteoporosediagnostik

<p class="article-intro">Als häufigste generalisierte Knochenerkrankung tritt die Osteoporose in vielen radiologischen Untersuchungen als „Zufallsbefund“ in Erscheinung und sollte entsprechend erkannt und klassifiziert werden. Im Gegensatz hierzu erfolgt die radiologische Abklärung einer bekannten oder vermuteten Osteoporose mittels Bestimmung der Knochendichte. </p> <hr /> <p class="article-content"><p>Zur Bestimmung der Knochendichte ist momentan die 2-Energien-R&ouml;ntgen-Absorptiometrie (Dual-energy X-ray absorptiometry, DXA) klinischer Standard. Auch die quantitative Computertomografie (QCT) ist ein in der Routinediagnostik etabliertes Verfahren.</p> <h2>DXA</h2> <p>Durch die Verwendung von R&ouml;ntgenstrahlen zweier unterschiedlicher Ener&shy;gien gelingt es mit der DXA die Absorption durch den Knochen zu bestimmen und eine Verf&auml;lschung durch die Weichteilabsorption weitgehend zu vermeiden. Die Genauigkeit der Methode hat allerdings ihre Grenzen; bei sehr adip&ouml;sen Menschen wird die Knochendichte &uuml;ber-, bei sehr schlanken Menschen untersch&auml;tzt.<sup>1</sup> Insbesondere gilt es zu bedenken, dass es sich bei der DXA um ein projektionsradiografisches Verfahren handelt. Es wird daher eine Fl&auml;chendichte gemessen, die bei degenerativen Wirbels&auml;ulenver&auml;nderungen oder Arteriosklerose der Aorta falsch hoch ist.<sup>2</sup> <br />Die DXA ist prinzipiell an mehreren K&ouml;rperregionen einsetzbar, normalerweise werden Messungen an der Wirbels&auml;ule und dem proximalen Femur vorgenommen. Bei der DXA sollte neben der Knochendichte auch der Frakturstatus der Wirbels&auml;ule in einer lateralen Projektion erhoben werden (&bdquo;vertebral fracture assessment&ldquo;, VFA).<sup>3</sup> Mittels DXA wird die Knochendichte in g/cm<sup>2</sup> gemessen und bezogen auf ein Normalkollektiv angegeben. Dabei gibt der Z-Score die Anzahl der Standardabweichungen an, um die sich der gemessene Wert von einem altersentsprechenden Normalkollektiv unterscheidet, der T-Score bezieht sich auf ein junges, gesundes Vergleichskollektiv. Die Werte sind zu einem gewissen Grad ger&auml;te- bzw. herstellerabh&auml;ngig, sodass Verlaufsuntersuchungen m&ouml;glichst am selben Ger&auml;t durchgef&uuml;hrt werden sollten. <br />W&auml;hrend bei &auml;lteren Menschen vorwiegend der T-Score verwendet wird (entsprechend ist ja auch die Osteoporose durch die WHO &bdquo;definiert&ldquo;), darf bei Patienten unter 30 Jahren nur der Z-Score verwendet werden. Die Knochendichte, bei Erwachsenen als T-Score ausgedr&uuml;ckt, muss stets im Zusammenhang mit anderen klinischen Risikofaktoren interpretiert werden.</p> <h2>QCT</h2> <p>Die quantitative Computertomografie misst im Gegensatz zur DXA eine echte Knochendichte, die in mg/cm<sup>3</sup> angegeben wird. Die Messung erfolgt normalerweise an der Lendenwirbels&auml;ule durch Mittelung der Werte von LWK1 bis LWK3. Dabei kann die Messung anhand einzelner Schnittbilder oder anhand eines 3D-Datensatzes erfolgen. Neuere Software erlaubt auch Messungen am proximalen Femur. Durch die dreidimensionalen Messungen bei der QCT werden Fehler durch &Uuml;berlagerung von Aortenkalk und Spondylarthrosen vermieden. Der Pr&auml;zisionsfehler der QCT ist mit 3 % etwas gr&ouml;&szlig;er als der der DXA, was allerdings dadurch ausgeglichen wird, dass der Stoffwechsel des trabekul&auml;ren Knochens deutlich h&ouml;her ist als der des kortikalen Knochens und so auch der zu erwartende j&auml;hrliche Knochenverlust h&ouml;her ausf&auml;llt. Daher ist die Zeit zwischen Verlaufsuntersuchungen, innerhalb der signifikante Ver&auml;nderungen erwartet werden k&ouml;nnen, ebenso mit etwa zwei bis drei Jahren anzusetzen. <br />Die QCT sollte als Alternative zur DXA eingesetzt werden, wenn diese bei &Uuml;berlagerungen, Skoliose oder starken degenerativen Ver&auml;nderungen nicht durchf&uuml;hrbar ist oder wenn ein schneller, trabekul&auml;r betonter Knochenverlust zu erwarten ist, zum Beispiel unter Steroid-Therapie. Zur Interpretation der Ergebnisse hat sich eine Einteilung mit festen Dichte-Grenzwerten etabliert: Eine Hydroxylapatit-Dichte &uuml;ber 120mg/cm<sup>3</sup> entspricht einem Normalbefund, zwischen 80 und 120mg/cm<sup>3</sup> einer Osteopenie und unter 80mg/cm<sup>3</sup> Osteoporose. Liegt der Wert unter 50mg/cm<sup>3</sup> ist die Frakturgefahr deutlich erh&ouml;ht. Im Gegensatz zur DXA darf bei der QCT ein eventuell von der Software errechneter T-Score nicht verwendet werden, da dieser den Knochenverlust &uuml;bersch&auml;tzt und so die Pr&auml;valenz der Osteoporose deutlich h&ouml;her w&auml;re. Neben der Messung der Knochendichte muss eine QCT-Untersuchung auch immer eine Analyse des Frakturstatus im seitlichen Scout View beinhalten.</p> <p>&nbsp;</p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8049" data-locked="0">zur&uuml;ck zum Themenschwerpunkt zur OEGGG Jahrestagung</a></span></p> <p>&nbsp;</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Yu EW et al: Simulated increases in body fat and errors in bone mineral density measurements by DXA and QCT. J Bone Miner Res 2012; 27: 119-24 <strong>2</strong> Tenne M et al: Degenerative changes at the lumbar spine--implications for bone mineral density measurement in elderly women. Osteoporos Int 2013; 24: 1419-28 <strong>3</strong> Roux C et al: Influence of vertebral fracture assessment by dual-energy X-ray absorptiometry on decision-making in osteoporosis: a structured vignette survey. Rheumatology (Oxford) 2011; 50: 2264-9</p> </div> </p>
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