SCMB

Nationales Zentrum für die Sammlung, Lagerung und Analyse von Gewebe- und Flüssigkeitsproben

<p class="article-intro">Liest man die Definition von «Biobank» in Wikipedia, steht an erster Stelle, dass es sich um «eine Sammlung von Stoffen, wie Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben, mit assoziierten, in Datenbanken verwalteten Daten» handelt. Das ist korrekt. Allerdings bietet das Swiss Center for Musculoskeletal Biobanking (SCMB) noch einiges mehr.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Im SCMB findet eine Sammlung von Gewebeproben und Fl&uuml;ssigkeiten zusammen mit verschl&uuml;sselten Patientendaten statt. Die Zustimmung der Patienten wird sichergestellt und elektronisch festgehalten.</li> <li>Zudem bietet das SCMB hochwertige Analysem&ouml;glichkeiten, um qualitativ hochwertige Daten und Probenderivate zu erzeugen.</li> <li>Nebst Probensammlung und -analyse unterst&uuml;tzt das SCMB Forschungsgruppen und -projekte, beispielsweise mit Analyse, Interpretation von Resultaten, Mitarbeit im Projekt oder Akquise von Forschungsgeldern.</li> </ul> </div> <p>Um die Ursache von Erkrankungen des Bewegungsapparates auf molekularer Ebene besser zu verstehen, sind detaillierte Untersuchungen von Gewebeproben unerl&auml;sslich. Die SCMB-Plattform dient als nationales Referenzzentrum f&uuml;r die Gewinnung, Analyse und Lagerung von Gewebe- und Blutproben, die von Patienten mit muskuloskelettalen Krankheitsbildern gespendet werden. Die Zustimmung der Patienten wird zuvor sichergestellt und elektronisch festgehalten, und es wird ausschliesslich mit verschl&uuml;sselten Patientendaten gearbeitet.<br /> Das SCMB wurde 2018 als Teil der Forschungseinrichtung von nationaler Bedeutung am Balgrist Campus er&ouml;ffnet. Das SCMB ist, als Teil der Balgrist Campus AG, als &laquo;offene Plattform&raquo; angedacht, was bedeutet, dass gesamtschweizerisch Gewebeproben, welche in Zusammenhang mit muskuloskelettalen Forschungsfragen gesammelt werden, bei uns eingelagert werden k&ouml;nnen. Wir arbeiten eng zusammen mit der &laquo;Swiss Biobanking Platform&raquo; (SBP), einer vom Bund unterst&uuml;tzten Initiative, mit dem Ziel, verschiedene Biobanken in der Schweiz miteinander zu verkn&uuml;pfen.<br /> Die Infrastruktur des SCMB ist nach neuesten Standards aufgebaut. Nebst R&auml;umen, in denen Gewebeproben in automatischen Lagertanks bei bis zu minus 196 Grad Celsius eingefroren gelagert werden, gibt es auch R&auml;umlichkeiten, in denen gefrorene oder noch frische Proben weiterverarbeitet werden k&ouml;nnen. Nebst der Lagerung bietet das SCMB so auch die M&ouml;glichkeit, Proben nach Standardprotokollen aufzubereiten und zu analysieren. Dadurch soll eine hohe Probenqualit&auml;t erreicht werden, die f&uuml;r die nachfolgende Forschungsverwendung essenziell ist. Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass die Qualit&auml;t &uuml;ber l&auml;ngere Zeit gew&auml;hrleistet werden kann, da die Proben typischerweise &uuml;ber Monate bis Jahre gesammelt werden. Nicht zuletzt hat das SCMB eine wichtige Funktion in der Unterst&uuml;tzung von Forschungsgruppen und -projekten, beispielsweise bei der Akquise von Forschungsgeldern und dem Erstellen wissenschaftlicher Publikationen.<br /> Mit der Er&ouml;ffnung im November 2018 hat das SCMB den Betrieb aufgenommen. Zurzeit werden von der Biobank Proben f&uuml;r 16 Studien aus den Bereichen Orthop&auml;die, Paraplegie und Rheumatologie gesammelt. Bei sieben weiteren Projekten werden verschiedene Teile der SCMB-Infrastruktur regelm&auml;ssig genutzt, dies betrifft beispielsweise Experimente, in denen Zellkultur, Mikroskopie und FACS (&laquo;Fluorescence-Activated Cell Sorting&raquo;) eine Rolle spielen. Somit wurden im ersten Jahr beispielsweise fast 300 Eins&auml;tze erledigt und rund 1000 Proben in den K&uuml;hltanks eingelagert. Demn&auml;chst werden mindestens vier mittelgrosse bis grosse Biobanking-Projekte starten, wobei das SCMB in den n&auml;chsten f&uuml;nf Jahren mindestens rund 40 000 Probenr&ouml;hrchen erhalten wird. Damit alle biobankbezogenen Logistikprozesse reibungslos ablaufen, besprechen wir vor Projektbeginn s&auml;mtliche Abl&auml;ufe mit den am Projekt beteiligten Forschern und Projektleitern. Gerne unterst&uuml;tzen wir auch Sie bei Ihrem Projekt!</p></p>
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