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Informationen zur Weitergabe an Patienten mit Lungenerkrankungen

Statement der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie anlässlich der COVID-19-Pandemie

<p class="article-intro">Die Corona-Krise stellt die gesamte Bevölkerung Österreichs vor große Herausforderungen und führt zu weitreichenden Einschränkungen. Unser Gesundheitssystem ist durch das Virus ganz besonders gefordert. Das Präsidium der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) bedankt sich namens der Gesellschaft bei allen Ärzten, Rettungsdienstmitarbeitern und dem Pflegepersonal, die in diesen so schwierigen Zeiten Enormes leisten, und ruft die Bevölkerung dazu auf, die von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen strikt einzuhalten.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Da die durch das Virus SARS-CoV-2 hervorgerufene Erkrankung COVID-19 die Lunge bef&auml;llt, machen sich vor allem Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma, Lungenfibrose, zystische Fibrose (Mukoviszidose) gro&szlig;e Sorgen und Gedanken, ob sie nun ganz besondere Ma&szlig;nahmen ergreifen sollten.<br /> Seitens der &Ouml;GP hei&szlig;t es, es bestehe kein Grund, in Panik zu geraten, aber es sei von gro&szlig;er Wichtigkeit, die Situation wirklich ernst zu nehmen. Vor allem &auml;ltere Menschen und Personen mit chronischen Lungen- oder anderen Vorerkrankungen, wie z. B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc., und deren Angeh&ouml;rige, die mit den Betroffenen in pers&ouml;nlichem Kontakt sind, m&uuml;ssten ganz besonders achtsam sein und die empfohlenen allgemeinen Schutzma&szlig;nahmen (s. u.) striktest einhalten.</p> <h2>Worauf besonders zu achten ist</h2> <p>Bei bestehenden Lungenerkrankungen kann eine zus&auml;tzliche Infektion mit dem Coronavirus zu einem schwereren Krankheitsverlauf f&uuml;hren. Folgende Empfehlungen gibt die &Ouml;GP daher zur Weitergabe an Ihre Patienten ab:</p> <ul> <li>Ganz besonders wichtig: Sofern Patienten Fragen haben oder sich unbekannte bzw. neue Symptome zeigen, sollten sie umgehend den Arzt kontaktieren. Und zwar zuerst immer telefonisch! Auf keinen Fall Ma&szlig;nahmen in Eigenregie setzen!</li> <li>Patienten sollen ihre Dauermedikation unbedingt weiterverwenden. Patienten, die Immunsuppressiva nach einer Lungentransplantation nehmen m&uuml;ssen, haben ein h&ouml;heres Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, d&uuml;rfen aber keinesfalls auf eigene Faust die Medikation absetzen.</li> <li>Gleiches gilt f&uuml;r Patienten, die kortisonhaltige Medikamente nehmen m&uuml;ssen, wie zum Beispiel bei Asthma. Die Medikation darf keinesfalls eigenm&auml;chtig abgesetzt werden, im Zweifelsfall sollten Patienten immer mit ihrem Lungenfacharzt telefonisch R&uuml;cksprache halten (siehe auch Stellungnahme &bdquo;Asthma-Patienten und COVID-19&ldquo;).</li> <li>Patienten sollten die M&ouml;glichkeit nutzen, sich ein elektronisches Rezept ausstellen zu lassen.</li> <li>Zurzeit sind s&auml;mtliche Medikamente in den Apotheken vorr&auml;tig bzw. umgehend lieferbar, Nachlieferungen erfolgen wie geplant. Es ist daher nicht erforderlich, Medikamente auf Vorrat einzulagern.</li> <li>Menschen, die an einer Pollenallergie leiden, haben &uuml;brigens kein erh&ouml;htes Risiko: Sie sind nicht &bdquo;immungeschw&auml;cht&ldquo; und die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal.</li> <li>Wenn es den Patienten m&ouml;glich ist, sollten Spazierg&auml;nge im Wald und in der Natur nur alleine oder mit Menschen, die im eigenen Haushalt leben, erfolgen.</li> </ul> <p>Grunds&auml;tzlich sind alle Menschen, die an Grunderkrankungen leiden, einem h&ouml;heren Risiko ausgesetzt, mit dem Coronavirus einen st&auml;rker ausgepr&auml;gten Krankheitsverlauf zu erleiden.</p> <h2>Allgemeine Schutzma&szlig;nahmen und Verhaltensregeln</h2> <p>Mit den folgenden Ma&szlig;nahmen sch&uuml;tzen Patienten sich selbst und andere:</p> <ul> <li>Selbstisolierung: Vermeiden aller nicht unbedingt erforderlichen Sozialkontakte</li> <li>Einkaufen auslagern: Falls die M&ouml;glichkeit besteht, j&uuml;ngere und gesunde Personen darum bitten, einkaufen zu gehen; die Eink&auml;ufe sollten aber nicht direkt &uuml;bergeben, sondern vor der T&uuml;re abgestellt werden, um pers&ouml;nlichen Kontakt zu vermeiden.</li> <li>Abstand halten: nach M&ouml;glichkeit mindestens einen, besser zwei Meter Abstand zu anderen Personen halten</li> <li>Richtiges H&auml;ndewaschen: sorgf&auml;ltiges H&auml;ndewaschen mit Wasser und Seife nach Aufenthalten au&szlig;er Haus; mindestens 20 Sekunden lang gr&uuml;ndlich einseifen und dann gr&uuml;ndlich absp&uuml;len</li> <li>Hygiene unterwegs: H&auml;nde mit einem Desinfektionstuch reinigen; Tragen von Einweghandschuhen im Supermarkt, die anschlie&szlig;end weggeworfen werden</li> <li>H&auml;nde weg vom Gesicht: nicht ins Gesicht greifen; H&auml;nde von Schleimh&auml;uten, also von Augen, Mund und Nase, fernhalten</li> <li>Hust- und Niesetikette: husten oder niesen am besten in ein Taschentuch oder in die Ellenbeuge</li> <li>Hotline anrufen: telefonische Gesundheitsberatung: 1450; Coronavirus-Hotline des Gesundheitsministeriums: 0800 555 621</li> </ul> <p><br /><span style="text-decoration: underline;"><strong>Weitere Informationen:</strong></span><br /> &bull; www.ogp.at &bull; www.lungenunion.at</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Presseaussendung der ÖGP, 20. März 2020 </p>
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