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Schichtarbeit und Männergesundheit

<p class="article-intro">Durch Schichtdienst und die dadurch veränderten Schlafenszeiten kann es zu einer Verschiebung der zirkadianen Tagesrhythmik der Testosteronausschüttung kommen. Das führt meistens zu einer verminderten Gesamttestosteronausschüttung. In diesem Artikel sollen mögliche gesundheitliche Auswirkungen der Schichtarbeit, besonders in Bezug auf die Männergesundheit, diskutiert werden.</p>
<p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Schichtarbeit ist ein Risikofaktor f&uuml;r Adipositas, Hypogonadismus und Prostatakarzinome.</li> <li>Bei Schichtarbeitern k&ouml;nnen erniedrigte Testosteronspiegel auftreten, daher sollte gezielt auf Anzeichen eines Hypogonadismus geachtet werden.</li> <li>Urache d&uuml;rften prim&auml;r Schlaft&ouml;rungen sein.</li> <li>Eine Testosteronsubstitution kann sich positiv auf die Schlafqualit&auml;t, aber auch das kardiovaskul&auml;re Risikoprofil auswirken.</li> </ul> </div> <h2>Hintergrund</h2> <p>Trotz sinkender Arbeitszeiten hat sich die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten dramatisch ver&auml;ndert. Mehr als ein Drittel aller Erwerbst&auml;tigen arbeiten au&szlig;erhalb der Standardarbeitszeiten und circa 20 % aller Arbeitskr&auml;fte in den industrialisierten L&auml;ndern sind Schichtarbeiter.<sup>1</sup> 2017 waren dies in &Ouml;sterreich rund 744 000 Menschen. Da der Mensch eine tageszyklische Spezies ist, l&ouml;st die Schichtarbeit St&ouml;rungen der zirkadianen Rhythmik aus. Mittlerweile wissen wir, dass es nicht einen Taktgeber im menschlichen K&ouml;rper gibt, sondern dass ein Netzwerk von unterschiedlichen Uhren in allen Organen und Geweben des K&ouml;rpers Einfluss auf die verschiedenen Regelkreise aus&uuml;bt. Die zentrale Schaltstelle dieses inneren Uhrennetzwerks befindet sich im Nucleus suprachiasmaticus (SCN) des Hypothalamus. Die SCN-Uhr wird &uuml;ber spezielle blaulichtsensitive Fotorezeptoren in den Ganglienzellen der Retina mit dem externen Tag-Nacht-Rhythmus synchronisiert.<sup>2</sup> Von dort aus werden die &bdquo;Uhren&ldquo; und rhythmischen Aktivit&auml;ten in verschiedenen Geweben koordiniert und untereinander und mit der externen Zeit synchronisiert.<sup>3</sup> Durch einen gest&ouml;rten Wachschlaf-Rhythmus kommt es &uuml;ber &Auml;nderungen des Essverhaltens gemeinsam mit der tageszeitenabh&auml;ngigen metabolischen Effizienz der Nahrung zu einer Zunahme des Risikos f&uuml;r die Entwicklung von &Uuml;bergewicht und Adipositas. Ebenso wie die Produktion anderer, hypophys&auml;r gesteuerter-Hormone wie etwa Kortisol oder Wachstumshormon, unterliegt auch die Testosteronproduktion einer ausgepr&auml;gten Tagesrhythmik. Zwischen sieben Uhr in der Fr&uuml;h und elf Uhr morgens sind die Testosteronspiegel beim Mann etwa 2- bis 4-fach h&ouml;her als am sp&auml;ten Abend.</p>
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