SCMA

Bewegungsanalyse auf dem neuesten Stand

<p class="article-intro">Funktionelle Einschränkungen des muskuloskelettalen Bewegungsapparates sind ein weitverbreitetes klinisches Phänomen. Eine exakte Analyse von Bewegungen ist äusserst herausfordernd. Das Swiss Center for Clinical Movement Analysis (SCMA) am Balgrist Campus hat sich auf die präzise und objektive Quantifizierung von Bewegungsabläufen spezialisiert. Das SCMA stellt eine hochmoderne Infrastruktur mit verschiedenen Messinstrumenten bereit und unterstützt Forschungsprojekte bei funktionellen Analysen des Bewegungsapparats.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Bewegungseinschr&auml;nkungen sind ein h&auml;ufiges und relevantes klinisches Problem.</li> <li>Das SCMA in Z&uuml;rich bietet eine Auswahl an modernen Messinstrumenten zur Quantifizierung von Bewegungen.</li> <li>Das SCMA betreut klinische Studien bei der Durchf&uuml;hrung von funktionellen Bewegungsanalysen.</li> </ul> </div> <p>Funktionelle Einschr&auml;nkungen des Bewegungsapparates sind allgegenw&auml;rtig und hindern Patienten oftmals daran, ihren Alltag beschwerdefrei zu meistern. W&auml;hrend die Ausf&uuml;hrung verschiedener Bewegungen automatisiert ist und simpel erscheint, ist die Quantifizierung von Bewegungsabl&auml;ufen &auml;usserst komplex. Defizite im Bewegungsmuster sind schwer zu charakterisieren und werden im klinischen Alltag oftmals durch subjektive Methoden erfasst (z. B. visuelle Inspektion, Patientenr&uuml;ckmeldungen). Eine objektive, pr&auml;zise Quantifizierung der Bewegungsfunktionalit&auml;t ist die Grundlage f&uuml;r die Entwicklung von therapeutisch angemessenen Interventionen, die eine Verbesserung des muskuloskelettalen Bewegungsapparates anstreben.</p> <h2>Instrumente f&uuml;r Bewegungsanalyse</h2> <p>Das SCMA hat im August 2019 seinen vollumf&auml;nglichen Betrieb aufgenommen. Ziel ist es, Forschungsgruppen bei funktionellen Analysen des Bewegungsapparats mittels Infrastruktur und Expertise zu unterst&uuml;tzen. Das SCMA verf&uuml;gt &uuml;ber eine hochtechnologisierte Infrastruktur und bietet verschiedene Analysemethoden zur Erfassung von Bewegungen an. Hierzu geh&ouml;ren kinematische und kinetische Ganganalysen (Druck- und Kraftmessungen), mobile Messung der Muskelaktivit&auml;t (Elektromyografie) oder metabolische Messungen w&auml;hrend k&ouml;rperlicher Aktivit&auml;t (Spiroergometrie). Die vielf&auml;ltigen Analysemethoden erlauben es den Forschungsgruppen, verschiedene Aspekte der Bewegung pr&auml;zise zu quantifizieren. Die unterschiedlichen Messinstrumente k&ouml;nnen beliebig f&uuml;r Messungen kombiniert werden, da die Systeme zeitgleich miteinander gekoppelt sind. Forschungsgruppen, die &uuml;ber keine Erfahrung im Bereich der Bewegungsanalyse verf&uuml;gen, k&ouml;nnen die Hilfe des SCMA beanspruchen, beispielsweise f&uuml;r Messungen und Datenanalysen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Ortho_2001_Weblinks_lo_ortho_2001_s14_abb1_filli.jpg" alt="" width="300" height="494" /></p> <h2>Unterst&uuml;tzung und Training der residualen Bewegungsfunktion</h2> <p>Das SCMA verf&uuml;gt zudem &uuml;ber verschiedene Gangunterst&uuml;tzungssysteme, welche an den Schweregrad der Bewegungseinschr&auml;nkung angepasst werden k&ouml;nnen und so die Bewegungsanalysen und Trainings stufenweise beg&uuml;nstigen. Dies erm&ouml;glicht es, Bewegungen schon in einem fr&uuml;hen Stadium (z. B. nach einer Operation) zu erfassen und somit ein vollumf&auml;ngliches Monitoring der Bewegungsfunktionalit&auml;t durchzuf&uuml;hren. Der Lokomat<sup>&reg;</sup> erm&ouml;glicht ein hochintensives, robotergest&uuml;tztes Training bei Patienten mit starken Einschr&auml;nkungen des funktionellen Bewegungsapparates. Ein mobiles, modulierbares Gewichtsentlastungssystem (FLOAT) im Bewegungslabor dient dazu, Patienten fr&uuml;h nach einer Operation oder einem Unfall schonend zu trainieren und zu analysieren. Das FLOAT-System bietet den Patienten eine justierbare, dynamische Gewichtsentlastung, mit der die Personen verschiedene physische Aktivit&auml;ten des Alltags (z. B. Treppensteigen, Auf- und Absitzen, Balance- &Uuml;bungen etc.) ausf&uuml;hren und &uuml;ben k&ouml;nnen, w&auml;hrend gleichzeitig St&uuml;rze mit einer Sicherung vermieden werden k&ouml;nnen. Zudem verf&uuml;gt das SCMA &uuml;ber das GRAIL-System, welches ein instrumentiertes Laufband mit Neige- und Schwenkfunktion in Virtual-Reality-Umgebung umfasst. Das GRAIL-System erm&ouml;glicht es, mit den Patienten live via Virtual Reality zu kommunizieren und sie mit verschiedenen Aufgaben zu fordern. Zudem k&ouml;nnen schnelle Perturbationsbewegungen des Laufbandes in drei verschiedenen Dimensionen die Gangsicherheit der Patienten testen und optimieren. Dadurch k&ouml;nnen animierende Gangszenarien f&uuml;r funktionell fortgeschrittene Patienten modelliert werden.</p> <h2>Forschungsbereiche</h2> <p>Verschiedene Forschungsgruppen aus den Bereichen der Chiropraktik, Orthop&auml;die und Neurologie nutzen bereits die Dienste des SCMA. Die Projekte fokussieren auf unterschiedliche Aspekte der Bewegungsanalyse, die von Kraftmessungen beim Treppensteigen &uuml;ber metabolische Messungen beim Gehen bis hin zu elektromyografischen Ableitungen w&auml;hrend elektrischer Stimulationen des R&uuml;ckenmarks reichen. Das SCMA steht akademischen und kommerziellen Forschungsgruppen im Bereich des muskuloskelettalen Bewegungsapparates zur Verf&uuml;gung.</p></p>
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