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Ein Update und ein Blick in die Zukunft

Transkranielle Gleichstromstimulation zur Behandlung des Schlaganfalls

<p class="article-intro">Schon seit mehr als 2000 Jahren ist es ein grosses Ziel von Ärzten, die Funktion des Gehirnes nicht invasiv zu beeinflussen, um Funktionen zu verbessern und krankheitstypische Symptome zu behandeln. Bereits seit den 1950er-Jahren wird technologiebasierte Hirnstimulation erforscht. Seit mehr als 15 Jahren findet der Ansatz zunehmend einen Platz in neurowissenschaftlicher und klinischer Forschung und beginnt sich im klinischen Alltag zu etablieren.<sup>1</sup></p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>tDCS ist nicht invasiv, schmerzfrei, sicher, simpel anzuwenden, sogar selbst applizierbar und kosteng&uuml;nstig.</li> <li>Ist der kortikospinale Trakt (CST) stark gesch&auml;digt, ist der Effekt von tDCS auf den pr&auml;motorischen Kortex (PMv) gr&ouml;sser als auf den prim&auml;rmotorischen Kortex (M1). Ist der KST wenig gesch&auml;digt, ist der tDCS-Effekt auf den M1 gr&ouml;sser als auf den PMv.</li> <li>Der Alltags&uuml;bertrag ist noch schwierig, da die Anwendung noch nach dem &laquo;One suits all&raquo;-Prinzip geschieht. Weitere Forschung ist notwendig, um die Mechanismen von tDCS vollst&auml;ndig verstehen zu k&ouml;nnen.</li> <li>Erste Schritte in Richtung pr&auml;zisionsbasierter Medizin beinhalten die Stratifizierung von Patienten, um die Therapie individuell massschneidern zu k&ouml;nnen.</li> </ul> </div> <p>Obwohl sehr vielversprechend, gibt es nach wie vor Limitationen, offene Fragen und Herausforderungen mit dieser Technologie, vor allem im Bereich der klinischen Anwendung und der erzielten klinischen Effektgr&ouml;ssen. Neue Konzepte mit Fokus auf Pr&auml;zisionsmedizin-basierte Ans&auml;tze erm&ouml;glichen in Zukunft eine massgeschneiderte interventionelle Therapie, um das volle Potenzial von tDCS nutzen zu k&ouml;nnen.<br /> Schlaganfall gilt als eine der h&auml;ufigsten Erkrankungen weltweit und ist einer der f&uuml;hrenden Gr&uuml;nde von Morbidit&auml;t, Mortalit&auml;t und Langzeitbehinderung.<sup>2</sup> Trotz der sich verbessernden medizinischen Akutversorgung des Schlaganfalls (Stroke-Unit-Versorgung, Thrombolyse, Thrombektomie) und der anschliessenden Neurorehabilitation im station&auml;ren und ambulanten Rahmen bleibt der Schlaganfall nach wie vor einer der Hauptgr&uuml;nde f&uuml;r bleibende Behinderung im allt&auml;glichen Leben.<sup>2</sup> Umso st&auml;rker treten Weiterentwicklungen von neurotechnologischen Behandlungsans&auml;tzen (Robotik, virtuelle Realit&auml;t und nicht invasive Hirnstimulation) in den Vordergrund, um die kortikale Restitution und folglich den funktionellen Rehabilitationserfolg positiv zu beeinflussen.<sup>1, 4</sup> Zu den nicht invasiven Verfahren z&auml;hlen transkranielle Magnetstimulation (TMS) und transkranielle elektrische Stimulation (tES). Im Bereich psychiatrischer Erkrankungen beispielsweise ist tDCS als Add-on bei uni- und bipolarer Depression eine etablierte therapeutische Methode, wie eine Metaanalyse von Moffa et al. von 2019 aufzeigt.<sup>3</sup> tDCS ist ein Verfahren, bei dem Hirnregionen durch die nicht invasive Applikation von schwachem Strom polarisiert werden. tDCS l&ouml;st fokale reversible Ver&auml;nderungen kortikaler Erregbarkeit aus, abh&auml;ngig von der Polarit&auml;t, St&auml;rke und Dauer der Stimulation.<sup>1, 12</sup> Diese Technik kann dadurch gezielt die Hirnfunktion und Neuroplastizit&auml;t modulieren, ist schmerzlos, kosteneffektiv, simpel anzuwenden und hat damit ein exzellentes Nebenwirkungsprofil.<br /> Trotz des g&uuml;nstigen Nebenwirkungsprofils und der durchaus vielversprechenden ersten Ergebnisse bestehen noch offene Fragen, die vor Implementierung in den klinisch-rehabilitativen Alltag nach Schlaganfall gekl&auml;rt werden m&uuml;ssen, um einen bestm&ouml;glichen Therapieerfolg zu erzielen. Grund daf&uuml;r ist, dass bisher vor allem kleine Proof-of-Concept-Studien mit selektierten Patientengruppen durchgef&uuml;hrt wurden, und der Versuch, diese direkt f&uuml;r die Gesamtpopulation nach dem Prinzip &laquo;One suits all&raquo; zu &uuml;bertragen.<sup>5, 6</sup> Dieses &laquo;One suits all&raquo;-Prinzip f&uuml;hrte zu heterogenen Ergebnissen in heterogenen Kohorten von Schlaganfallpatienten mit &laquo;Respondern&raquo; und &laquo;Non-Respondern&raquo;. Es wird mehr und mehr klar, dass mit einer &laquo;One suits all&raquo;-Strategie nicht f&uuml;r alle Patienten ein zufriedenstellender Therapieerfolg erzielt werden kann, denn nur eine individuell auf den Patienten massgeschneiderte Intervention, basierend auf Pr&auml;zisionsmedizin, wird einen bestm&ouml;glichen Therapieerfolg erm&ouml;glichen k&ouml;nnen. Generell gilt, dass man, um massgeschneiderte Pr&auml;zisionsmedizin-basierte Therapien durchf&uuml;hren zu k&ouml;nnen, einen Parameter (Biomarker) ben&ouml;tigt, um die Patienten f&uuml;r die jeweils beste Therapie zu stratifizieren. Dasselbe gilt auch f&uuml;r technologiebasierte Hirnstimulationsmethoden. Auch hier ist es essenziell, &laquo;Biomarker&raquo; zu bestimmen, die den Erholungsverlauf und den Therapieerfolg prognostizieren k&ouml;nnen, um die Patienten zu stratifizieren und einen spezifischen Hirnstimulations-basierten Behandlungsplan individuell erstellen zu k&ouml;nnen.<sup>1, 7, 8</sup> In den vergangenen 10 Jahren kristallisierte sich als ein vielversprechender Biomarker beim Schlaganfall die Integrit&auml;t des kortikospinalen Trakts (CST) heraus. Das Mass der Unversehrtheit bzw. der Sch&auml;digung bestimmt massgeblich den zu erwartenden Rehabilitationserfolg und hilft diesen vorauszusagen.<sup>9, 10</sup> Die Sch&auml;digung des CST l&auml;sst sich entweder mit der Ableitung motorisch evozierter Potenziale (MEP), durch transkranielle Magnetstimulation (TMS) oder mittels struktureller MRT-basierter Bildgebung feststellen.<sup>9</sup> Die Integrit&auml;t des CST nach dem Schlaganfall stellt einen vielversprechenden Pr&auml;diktor dar, mit dem m&ouml;glicherweise die Effizienz der nicht invasiven Hirnstimulation des motorischen Kortex (M1) vorherzusagen ist.<sup>9</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Neuro_2001_Weblinks_lo_neuro_2001_s16_abb1_hummel.jpg" alt="" width="800" height="209" /></p> <h2>tDCS in der praktischen Anwendung</h2> <p>Generell finden sich in der Literatur die meisten Daten zur Anwendung von tDCS zur Stimulation des M1, um die kortikale Erregbarkeit und die motorische Funktion des paretischen Arms und der Hand zu verbessern.<sup>1, 11</sup> Zur Anwendung kommen vor allem die anodale, fazilitatorische tDCS des Motorkortex der betroffenen Hemisph&auml;re oder die kathodale, inhibitorische, kontral&auml;sionale tDCS oder die Kombination beider Methoden. Hierf&uuml;r werden zwei Oberfl&auml;chen-Elektroden auf dem Sch&auml;del angebracht, z. B. &uuml;blicherweise eine Elektrode auf M1 als Zielregion und eine Referenzelektrode &uuml;ber der kontral&auml;sionalen supraorbitalen Region (Abb. 2). Als Nebeneffekt von tDCS wird von Kribbeln auf der Haut berichtet, selten auch Hautr&ouml;tungen an der Elektrodenstelle. Ebenso k&ouml;nnen Kopfschmerzen auftreten.<sup>6</sup> In der Regel finden sich Anwendungs-Stromst&auml;rken von 1&ndash;2 mA f&uuml;r 20&ndash;30 Minuten. Dies hat einen poststimulativen Effekt, der circa f&uuml;r 30&ndash;90 Minuten nach der Stimulation anh&auml;lt und damit ein ideales Zeitfenster f&uuml;r neurorehabilitatives Training bietet.<sup>10</sup><br /> Es gibt weitere Zielregionen und Behandlungsdom&auml;nen wie die der Sprache, des Neglects oder auch Visuseinschr&auml;nkungen wie Hemianopsien.<sup>6</sup> Dieser Artikel ist auf die motorische Dom&auml;ne fokussiert, dennoch gelten die diskutierten Grunds&auml;tze auch f&uuml;r andere kognitive Dom&auml;nen. Um besser r&auml;umliche Genauigkeit der Stimulation zu erreichen, k&ouml;nnen heutzutage andere (Multi-)Elektrodenanordnungen genutzt werden und die Verteilung des elektrischen Feldes vorher simuliert und entsprechend die Elektroden platziert werden (Abb. 2 d).<sup>13</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Neuro_2001_Weblinks_lo_neuro_2001_s17_abb2_hummel.jpg" alt="" width="550" height="378" /></p> <h2>Heterogenit&auml;t und darauf basierende neue Ans&auml;tze</h2> <p>Wie schon oben angesprochen, tDCS (wie auch andere neuromodulatorische Therapien) l&auml;sst sich nicht Erfolg versprechend nach dem &laquo;One suits all&raquo;-Prinzip anwenden. Schlaganfallpatienten sind eine heterogene Gruppe mit einer Vielzahl von Faktoren, die zu dieser Heterogenit&auml;t beitragen, wie z. B. L&auml;sionsort und -gr&ouml;sse, klinisches Defizit, Zeitpunkt im Verlauf der Erholung, Grad des Defizites und Kombination der Symptome. Das Gehirn arbeitet als Netzwerk, dies macht den Schlaganfall zu einer Netzwerkerkrankung. Lange wurde dieser Netzwerkaspekt nicht oder wenig ber&uuml;cksichtigt und damit wurden vereinfachte Modelle zum Schlaganfall und der Erholung davon in Betracht gezogen.<sup>13</sup> Die ersten Ans&auml;tze f&uuml;r die Anwendung von Hirnstimulation bei Schlaganfall basierten auf einem sehr vereinfachten Modell der interhemisph&auml;rischen Balance zwischen dem Motorkortex der gesch&auml;digten und der gesunden Hemisph&auml;re, welche bei Patienten gest&ouml;rt sein kann und zu einem st&ouml;renden/ hemmenden Einfluss des gesunden Motorkortex auf den gesch&auml;digten Motorkortex f&uuml;hren kann.<sup>6</sup> Dieses stark vereinfachte Modell der interhemisph&auml;rischen Dysbalance wurde f&uuml;r die Planung der Hirnstimulation von Schlaganfallpatienten verwendet (z. B. Hemmung des gesunden Motorkortex mittels kathodaler tDCS). Nach diesem Prinzip wurde dann Hirnstimulation bei Schlaganfallpatienten angewendet, obwohl diese Form der interhemisph&auml;rischen Dysbalance nur auf einen kleinen Teil von Schlaganfallpatienten zutrifft, Patienten in der chronischen Phase mit kleinen subkortikalen L&auml;sionen und nicht so ausgepr&auml;gtem Defizit.<sup>4, 8</sup> Daher ben&ouml;tigen wir ein komplexeres Verst&auml;ndnis des Schlaganfalles als interregionale, interhemisph&auml;rische Netzwerkerkrankung.<br /> Die L&auml;sion durch einen Schlaganfall beeintr&auml;chtigt das Netzwerk und abh&auml;ngig davon, wo das Netzwerk beeintr&auml;chtigt wurde, ergeben sich ganz unterschiedliche klinische Auspr&auml;gungen und unterschiedliche M&ouml;glichkeiten der Reorganisation, welche die Basis der Erholung ist.<sup>13</sup> Moderne Netzwerkanalysen des Schlaganfalls, basierend auf struktureller Bildgebung, erlauben jetzt Muster der Erholung vorauszusagen und k&ouml;nnen somit als Biomarker f&uuml;r personalisierte Therapiestrategien, wie z. B. Hirnstimulation, dienen.<sup>8, 15, 16</sup> Diese Vorgehensweise wird aktuell in unterschiedlichen Studien zur Hirnstimulation beim Schlaganfall untersucht. Ein weiterer Faktor, relevant f&uuml;r die Behandlungsauswahl, ist, dass bei ungef&auml;hr zwei Dritteln der Patienten eine ausgepr&auml;gte nat&uuml;rliche Erholung proportional zum Defizit vorliegt und bei circa einem Drittel diese nat&uuml;rliche Erholung nicht besteht.<sup>17, 18</sup></p> <h2>Zukunft Pr&auml;zisionsmedizin</h2> <p>In der klassischen Montage (Abb. 2) werden eine anodale und eine kathodale Elektrode verwendet. Aufgrund der Gr&ouml;sse der Elektroden l&auml;sst dies nur eine wenig fokale Stimulation zu. Neue Ans&auml;tze beinhalten andere Formen der Applikation z. B. durch HD-tDCS (&laquo;high definition&raquo; tDCS), bei der mehrere kleine Elektroden oder eine Ringelektrode appliziert werden,<sup>7, 14</sup> welche eine sehr viel fokalere Applikation des Stromes zul&auml;sst. Da die kortikale Morphologie Stromfluss und -dichte im Zielgebiet beeinflusst, ist es zunehmend wichtig, vor allem bei Patienten mit Hirnl&auml;sionen, dies bei der Intervention in Betracht zu ziehen.<br /> Relevant wird dies durch den Einfluss einer L&auml;sion, Hirngewebsrestitution und -reorganisation sowie Narbenentwicklung. Individuelle Unterschiede sind hier vorprogrammiert. Um diese Faktoren genauso wie s&auml;mtliche Parameter der tDCS individuell miteinbeziehen zu k&ouml;nnen, werden Modellierungen/Simulationen vorgenommen, die auf den anatomischen Gegebenheiten des individuellen Gehirns basieren. Es wird zunehmend klar, dass es unterschiedliche Reorganisationsmuster bei unterschiedlichen Schlaganfallpatienten gibt. Das heisst, unterschiedliche Hirnregionen (z. B. prim&auml;rer Motorkortex vs. Pr&auml;motorkortex) haben unterschiedliche funktionelle Bedeutungen f&uuml;r den Erholungsprozess, abh&auml;ngig von L&auml;sionsort, -gr&ouml;sse oder Zeit nach dem Schlaganfall. Idealerweise sollten die Hirnstimulations-basierten Therapiekonzepte daran angepasst werden und die jeweils relevanten Hirnareale stimuliert werden.<br /> Erste Ans&auml;tze, basierend auf struktureller Bildgebung (Traktografie), werden aktuell untersucht. Beispielsweise h&auml;ngt die funktionelle Bedeutung der Verbindung zwischen ventralem pr&auml;motorischem Kortex (PMv) und prim&auml;rmotorischen Kortex (M1) vom Grad der Sch&auml;digung des CST ab und entsprechend der Effekt von tDCS.<sup>4, 6</sup> Vereinfacht zusammengefasst: ist der CST stark besch&auml;digt, ist kein Effekt von tDCS zu M1 zu erwarten, aber ein Effekt von tDCS zu PMv.<br /> Ist die CST-Sch&auml;digung gering, kann ein ausgepr&auml;gter Therapieeffekt von tDCS zu M1 erwartet werden (Abb. 3).<sup>4, 8</sup> Dies beschreibt erste vielversprechende Schritte in Richtung pr&auml;zisionsbasierter Therapie mittels Hirnstimulation, um maximale, homogenere Effekte f&uuml;r jeden einzelnen Patienten zu erzielen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Leading Opinions_Neuro_2001_Weblinks_lo_neuro_2001_s18_abb3_hummel.jpg" alt="" width="550" height="493" /></p> <h2>Zusammenfassung</h2> <p>Aufgrund erster positiver Studienresultate wurde tDCS zun&auml;chst vielfach als therapeutisches Mittel eingesetzt. Es wird mehr und mehr klar, dass, obwohl vielversprechend, diese ersten Ans&auml;tze zu stark vereinfachte Modelle als Grundlage verwendeten, um Hirnstimulations-basierte Verfahren in der Therapie anzuwenden und dabei homogene, zufriedenstellende Effekte zu erzielen (siehe Limitationen und neue Ans&auml;tze).<br /> Um diese kosteneffiziente und f&uuml;r eine bestimmte Patientengruppe wirkungsvolle Methode implementieren zu k&ouml;nnen, m&uuml;ssen die grundlegenden Mechanismen der transkraniellen Hirnstimulation und die Mechanismen der Erholung vom Schlaganfall besser verstanden werden.<sup>8, 11</sup> Um st&auml;rkere, homogenere interventionelle Effekte zu erhalten, m&uuml;ssen die Patienten f&uuml;r personalisierte Hirnstimulation stratifiziert werden.<br /> Daf&uuml;r m&uuml;ssen Biomarker zur Anwendung kommen, die es erlauben, den Verlauf der Erholung und vor allem die Antwort auf die Therapie verl&auml;sslich voraussagen zu k&ouml;nnen. Ein Beispiel eines solchen Biomarkers ist die Integrit&auml;t der kortikospinalen Bahnen.<sup>5</sup> Indem die Faktoren so zuzuordnen sind, kann die Therapie im Sinne einer Pr&auml;zisionsmedizin gezielt und individuell ausgerichtet werden, um einen maximalen Effekt zu erzielen. Modellierungen helfen, die Mechanismen des menschlichen Gehirns besser verstehen und vorhersagen zu k&ouml;nnen (Intensit&auml;t, Dosis und Dauer der Stimulation).<sup>5, 8, 11</sup><br /> Insgesamt bietet nicht invasive Hirnstimulation nach wie vor eine vielversprechende Therapieoption zur Verbesserung der Erholung nach einem Schlaganfall. Es hat sich gezeigt, dass eine &laquo;nicht pr&auml;zisionsbasierte&raquo; Anwendung im Sinne einer &laquo;One suits all&raquo;-Strategie nicht ausreichend Erfolg versprechend ist. Eine personalisierte, auf den Patienten zugeschnittene Hirnstimulation ist notwendig, um maximale Erfolge zu erzielen. Erste Ans&auml;tze in diese Richtung werden aktuell untersucht und es werden in K&uuml;rze Ergebnisse pr&auml;sentieren k&ouml;nnen.</p> <p><br /><em>Funding:<br /> Wyss Center for Bio- and Neuroengineering (AVANCER project, eCoss project), the Defitech Foundation (StS project), Bertarelli Foundation (Catalyste) and by the grant #2017&ndash;205 of the Strategic Focal Area &laquo;Personalized Health and Related Technologies (PHRT)&raquo; of the ETH</em></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Hummel FC, Cohen LG: Non-invasive brain stimulation: a new strategy to improve neurorehabilitation after stroke. Lancet Neurol 2006; 5(8): 708-12 <strong>2</strong> Katan M, Luft A: Global burden of stroke. Semin Neurol 2018; 38(2): 208-211. doi: 10.1055/s-0038-1649503. Epub 2018 May 23 <strong>3</strong> Moffa AH, Martin D, Alonzo A et al.: Efficacy and acceptability of transcranial direct current stimulation (tDCS) for major. Biol Psychiatry 2019; 99: 109836 <strong>4</strong> Hummel FC: Transkranielle elektrische Stimulation und ihre Bedeutung in der Neurorehabilitation. Thieme Neuroreha 2018; 10(04): 167- 172 <strong>5</strong> Raffin E, Hummel FC: Restoring motor functions after stroke: multiple approaches and opportunities. Neuroscientist 2018; 24(4): 400-416 <strong>6</strong> Morishita T, Hummel FC: Non-invasive brain stimulation (NIBS) in motor recovery after stroke: concepts to increase efficacy. Curr Behav Neurosc Rep 2017; 4 (03): 280-289 <strong>7</strong> Coscia M, Wessel MJ, Chaudary U, Hummel FC et al.: Neurotechnology-aided interventions for upper limb motor rehabilitation in severe chronic stroke. 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