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Abklärung von Herzmuskelentzündungen und Kardiomyopathien

Myokardbiopsie – wann, wie und welche Konsequenzen?

<p class="article-intro">Von der ursprünglich häufigsten Indikation zur Verlaufskontrolle nach Herztransplantation bezüglich Abstoßungsreaktionen hat sich die Endomyokardbiopsie (EMB) zu einer wichtigen Methode zur Differenzialdiagnostik und ätiologischen Abklärung von Herzmuskelentzündungen sowie Kardiomyopathien unklarer Genese bei Patienten mit akuter und chronischer Herzinsuffizienz entwickelt.</p>
<p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Eine Myokardbiopsie sollte bei Verdacht auf eine Myokarditis mit kompliziertem Verlauf mit h&auml;modynamischer Instabilit&auml;t und/oder ventrikul&auml;ren Arrhythmien fr&uuml;hzeitig erfolgen.</li> <li>Die histologische Diagnose einer Riesenzellmyokarditis erfordert eine rasche immunsuppressive Therapie mit Prednisolon und Ciclosporin sowie gegebenenfalls antithymozyt&auml;rem Immunglobulin bei fulminantem Verlauf.</li> <li>Bei virusnegativer inflammatorischer Kardiomyopathie besteht eine immunsuppressive Therapiem&ouml;glichkeit mit Prednisolon und Azathioprin zus&auml;tzlich zu einer Herzinsuffizienztherapie.</li> <li>Bei &auml;tiologisch unklaren Kardiomyopathien sollte eine Myokardbiopsie in Betracht gezogen werden, wenn sich hierdurch eine spezifische Therapiem&ouml;glichkeit ergibt.</li> </ul> </div> <h2>Wann biopsieren?</h2> <p>Rezent konnte in einem internationalen Register von Enrico Ammirati et al. gezeigt werden, dass bei fulminanter Myokarditis innerhalb von 60 Tagen eine hohe kardiovaskul&auml;re Mortalit&auml;t mit 23,6 % besteht.<sup>1</sup> Im Vergleich zu einer lymphozyt&auml;ren und eosinophilen Myokarditis zeigte sich vor allem bei Patienten mit einer Riesenzellmyokarditis eine schlechtere Prognose im Bezug auf Mortalit&auml;t und fr&uuml;hzeitige Herztransplantation innerhalb von 60 Tagen mit 62,5 % .<sup>1</sup> Eine fr&uuml;hzeitige Diagnose mittels EMB ist somit entscheidend f&uuml;r das rasche Einleiten einer immunsuppressiven Therapie bei eosinophiler Myokarditis und Riesenzellmyokarditis und gegebenenfalls einer antiviralen Therapie bei akuter lymphozyt&auml;rer Myokarditis. Bei neu diagnostizierter akuter Herzinsuffizienz mit h&auml;modynamischer Instabilit&auml;t und/oder ventrikul&auml;ren Arrhythmien besteht nach invasivem Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung und echokardiografischem Ausschluss von strukturellen Herzerkrankungen (Klappenvitien, Perikardtamponade) eine Klasse-I-, Level-BIndikation f&uuml;r eine EMB.<sup>2</sup> Des Weiteren wurde in den ESC-Herzinsuffizienz-Leitlinien eine Klasse-IIA-, Level-C-Indikation f&uuml;r eine EMB bei Patienten mit rasch progredienter Herzinsuffizienz ausgesprochen, insbesondere wenn hierdurch die M&ouml;glichkeit zur Feststellung einer Diagnose mit spezifischer Therapie besteht.<sup>3</sup></p>
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