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ERS 2019

„Lungenfunktion light“ mit dem Smart Shirt

<p class="article-intro">Messungen der Atemvolumina unter realistischen Alltagsbedingungen sind nicht einfach zu realisieren. Eine niederländische Studie legt nun nahe, dass sich bereits kommerziell verfügbare „Smart Shirts“ unter bestimmten Bedingungen für diesen Zweck einsetzen lassen.<sup>1</sup></p> <hr /> <p class="article-content"><p>Untersuchungen der Lungenfunktion finden &uuml;blicherweise in einer sehr artifiziellen Situation statt. Informationen &uuml;ber die Lungenfunktion in Alltagssituationen k&ouml;nnen sowohl f&uuml;r die Forschung als auch f&uuml;r Abkl&auml;rung und Follow-up individueller Patienten von Interesse sein, sind jedoch schwer realisierbar. Im Rahmen des ERS-Kongresses 2019 wurde nun eine Methode vorgestellt, mit der solche Messungen leichter m&ouml;glich werden k&ouml;nnten. Ein Smart Shirt liefert in Verbindung mit einer Smartphone-App relevante Daten in Alltagssituationen. Getestet wurde das System bislang mit gesunden Probanden.</p> <p>Das Team des niederl&auml;ndischen Radboud University Medical Centre setzte dabei eine bereits bekannte Technologie ein. &bdquo;Smart Shirts werden heute h&auml;ufig von Sportlern zum Monitoring ihres Trainings verwendet. Wir wollten wissen, ob man damit die Lungenfunktion mit einer klinisch brauchbaren Verl&auml;sslichkeit messen kann&ldquo;, sagte Denise Mann&eacute;e, Dissertantin an der Radboud University, und betonte den praktischen Wert dieser Technologie: &bdquo;COPD-Patienten werden zuerst unter Belastung symptomatisch. Zum Beispiel bei der Hausarbeit oder beim Stiegensteigen. Unter solchen Bedingungen sind unsere M&ouml;glichkeiten des Monitorings aktuell aber sehr eingeschr&auml;nkt.&ldquo;</p> <p>F&uuml;r die aktuelle Studie wurde ein bereits am Markt befindliches Smart Shirt verwendet, das bei Bewegungen des Thorax die Dehnung der Fasern registriert und aus diesen Daten das ein- und ausgeatmete Luftvolumen errechnet. Dazu werden Herzfrequenz und Bewegungen registriert. In der nun pr&auml;sentierten Studie trugen 15 gesunde Probanden das Shirt, w&auml;hrend sie normale t&auml;gliche Aktivit&auml;ten wie Stiegensteigen oder Staubsaugen verrichteten. Zum Vergleich wurden die gleichen Aktivit&auml;ten mit einem kompletten kardiopulmonalen Stress-Test-System mit Atemmaske und Rucksack durchgef&uuml;hrt. Die Auswertung der Daten zeigte ein hohes Ma&szlig; an &Uuml;bereinstimmung. Im Liegen lag die Abweichung bei lediglich 0,2 % . Bei aufwendigeren Aktivit&auml;ten stieg die Abweichung auf 3,1 % , was einem Luftvolumen von 40ml entspricht. Allerdings erwies sich die Kalibrierung des Shirts als nicht zuverl&auml;ssig, weshalb es vor jedem Satz von Messungen neu kalibriert werden musste. Das Smart Shirt wurde von den Probanden als angenehm und nicht weiter st&ouml;rend empfunden. In einem n&auml;chsten Schritt soll die Studie mit COPD-Patienten wiederholt werden.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: European Respiratory Society (ERS) International Congress, 28. September bis 2. Oktober 2019, Madrid </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <ol> <li>Mann&eacute;e D et al.: Tidal volumes during tasks of daily living measured with a smart shirt. Presented at ERS 2019, Abstract PA2228</li> </ol> </div> </p>
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