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Kolorektalkarzinom

Patientenselektion im Fokus der Therapieentscheidung

<p class="article-intro">Vielfach sind es nicht neue Therapien, die die Behandlung von Krebspatienten erfolgreicher machen, sondern die Wahl der optimalen Therapie für den individuellen Patienten. Beim World Congress on Gastrointestinal Cancer wurden Biomarker- und Subgruppenuntersuchungen präsentiert, die Hinweise auf eine optimierte Patientenselektion beim metastasierten Kolorektalkarzinom (mCRC) geben.</p>
<hr /> <p class="article-content"><p>In den Phase-III-Studien TRIBE und TRIBE2 der GONO-Studiengruppe erhielten 1187 Patienten mit mCRC FOLFOXIRI plus Bevacizumab oder ein Chemotherapie-Doublet (FOLFIRI in TRIBE und FOLFOX in TRIBE2) plus Bevacizumab in der ersten Therapielinie. Da es Hinweise darauf gibt, dass Alter und Geschlecht einen Einfluss auf die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil verschiedener onkologischer Behandlungen haben, wurden diese Parameter anhand der Daten der beiden GONO-Studien untersucht.<sup>1</sup><br /> Im Ergebnis zeigte sich f&uuml;r Patienten &lt; 70 Jahre sowie Patienten im Alter von 70&ndash;75 Jahren eine h&ouml;here Ansprechrate (63,6 % vs. 52,8 % bzw. 61,9 % vs. 47,0 %) und eine st&auml;rkere Risikoreduktion bez&uuml;glich des progressionsfreien &Uuml;berlebens (PFS) (HR: 0,75 bzw. 0,82) unter der intensivierten Chemotherapie im Vergleich zu den Chemotherapiedoublets. Auch mit Bezug auf das Geschlecht profitierten beide Patientenkohorten von dem FOLFOXIRI-haltigen Regime. Es sprachen 61,9 % versus 52,2 % der M&auml;nner sowie 65,0 % versus 51,7 % der Frauen auf die Therapien an. Das Risiko f&uuml;r einen Progress wurde um 23 % bei M&auml;nnern bzw. 22 % bei Frauen reduziert (HR:0,77 bzw. 0,78).<br />Die Toxizit&auml;t von FOLFOXIRI, nicht aber der Bevacizumab-Therapie, war bei &auml;lteren Patienten ausgepr&auml;gter als bei den j&uuml;ngeren Patienten. Chemotherapie-assoziierte Nebenwirkungen vom Grad 3&ndash;4 traten bei 68 % der Patienten &ge; 70 Jahre und 52 % der Patienten &lt; 70 Jahre auf (p &lt; 0,01). Signifikante Unterschiede wurden insbesondere f&uuml;r Diarrh&ouml; Grad 3&ndash;4 (18 % vs. 12 %; p = 0,03) und febrile Neutropenien Grad 3&ndash;4 (11 % vs. 5 %; p &lt; 0,01) gesehen. Bei Frauen wurden Nebenwirkungen vom Grad 3&ndash;4 unter FOLFOXIRI h&auml;ufiger beobachtet als bei M&auml;nnern (63 % vs. 48 %: p &lt; 0,01). Hier dominierten insbesondere &Uuml;belkeit (alle Grade: 65 % vs. 55 %, p &lt; 0,01; Grad 3&ndash;4: 6 % vs. 3 %, p = 0,02) und Erbrechen (alle Grade: 41 % vs. 29 %, p &lt; 0,01; Grad 3&ndash;4: 5 % vs. 1 %, p &lt; 0,01).<br />Aufgrund der Ergebnisse k&ouml;nnten eine Dosisreduktion oder die prim&auml;re G-CSFProphylaxe f&uuml;r &auml;ltere Patienten unter FOLFOXIRI plus Bevacizumab erwogen werden. Bei Frauen sollten unter FOLFOXIRI &Uuml;belkeit und Erbrechen besonders gut kontrolliert werden.</p>
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