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Kürzere Spitalsaufenthalte dank hochsensitivem Troponin
Jatros Digital
30
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04.09.2019
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<p class="article-intro">Zwei Tests mit hochsensitivem Troponin im Abstand von drei Stunden zeigen, ob ein Patient einen Infarkt hatte oder nicht. Nicht betroffene Patienten können so schnell erkannt und früher als bisher aus dem Spital entlassen werden, ohne dass es häufiger zu unerwünschten Ereignissen kommt.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Mit einem diagnostischen Algorithmus basierend auf einer möglichst frühen Bestimmung des hochsensitiven Troponins können mehr infarktverdächtige Patienten frühzeitig aus dem Krankenhaus entlassen werden, ohne dass Myokardinfarkte übersehen werden. Zu diesem Ergebnis gelangte die im Rahmen des ESC 2019 präsentierte Studie HiSTORIC (High-Sensitivity cardiac Troponin On presentation to Rule out myocardial InfarCtion), die den Standard-Algorithmus mit drei Troponin-Bestimmungen (bei Aufnahme sowie nach sechs bis zwölf Stunden) mit einem verkürzten Algorithmus verglich, der Patienten auf Basis einer einzigen Troponin-Bestimmung mit einem Cut-off von 5 ng/l vorselektiert. Liegt das Troponin darunter, wird ein Infarkt ausgeschlossen. Ist der Wert erhöht, wird die Bestimmung nach drei Stunden wiederholt. Kommt es zu keinem Anstieg, besteht kein Verdacht auf Infarkt mehr. Mit diesem Vorgehen konnte der Anteil der Patienten, die vorzeitig und ohne Hospitalisierung aus der Notaufnahme entlassen werden konnten, um mehr als 50 % gesteigert werden, ohne dass es zu Sicherheitsproblemen kam. Der primäre Sicherheitsendpunkt aus Myokardinfarkt und kardialem Tod trat nach 30 Tagen und nach einem Jahr bei Einsatz des verkürzten Algorithmus nicht häufiger ein als bei Patienten, die nach Standard-Algorithmus evaluiert wurden.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Präsentation Prof. Dr. Nicholas Mills, University of Edinburgh: High-Sensitivity cardiac Troponin On presentation to Rule out myocardial InfarCtion (HiSTORIC). ESC-Kongress 2019; Hotline-Session 2, 1. September 2019, Paris
</p>
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