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SWEDEHEART-Register

Nach Herzinfarkt an allen Risikofaktoren schrauben

<p class="article-intro">Patienten, die nach einem Herzinfarkt mehr als vier bestimmte Risikofaktoren aufweisen, haben ein extrem erhöhtes Mortalitätsrisiko. Es erweist sich als entscheidend, mit den betroffenen Patienten an diesen Faktoren zu arbeiten, um ihr Risiko zu reduzieren.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) gelten Patienten grunds&auml;tzlich als Hochrisikopatienten. Um das Risiko weiterer kardiovaskul&auml;rer Ereignisse m&ouml;glichst gering zu halten, wird eine Reihe von Ma&szlig;nahmen im Sinne der Sekund&auml;rpr&auml;vention empfohlen. Eine schwedische Gruppe<sup>1</sup> ging nun anhand der Registerdaten der Frage nach, welche der bekannten Risikofaktoren nach einem solchen Ereignis von besonderer Bedeutung sind und in welchem Ausma&szlig; sie die Wahrscheinlichkeit des Eintretens weiterer Ereignisse beeinflussen. Dazu wurden mehr als 65&nbsp;000 Patienten aus dem SWEDEHEART-Register mit mehr als 300 000 Kontrollen &uuml;ber zehn Jahre verglichen. Untersucht wurde die Bedeutung der Risikofaktoren Bluthochdruck (ab 140/90 mmHg), Nichteinhalten des LDL-Cholesterin-Zielwerts (ab 70 mg/dl), erh&ouml;hter N&uuml;chternblutzucker (ab 126 mg/dl), erh&ouml;hter BMI (ab 30 kg/m<sup>2</sup>), Rauchen und Bewegungsmangel. Als zu wenig Bewegung wurde ein Bewegungsausma&szlig; eingestuft, das unter 30 Minuten Training an mindestens f&uuml;nf Tagen in der Woche lag.</p> <p>Die Auswertung ergab, dass die einzelnen Faktoren unterschiedliche Auswirkungen auf unterschiedliche Endpunkte hatten. So wurde die Gesamtmortalit&auml;t am st&auml;rksten durch Bewegungsmangel erh&ouml;ht, gefolgt von Rauchen. Der N&uuml;chternblutzucker und der Blutdruck spielten bei diesem Endpunkt eine geringere, &Uuml;bergewicht und Cholesterin praktisch keine Rolle. Hinsichtlich des Auftretens eines erneuten Infarkts stand Rauchen an der Spitze, gefolgt vom N&uuml;chternblutzucker. Geringe k&ouml;rperliche Aktivit&auml;t stand an dritter Stelle und &Uuml;bergewicht spielte auch hier die geringste Rolle. Das Blutungsrisiko wurde besonders durch Inaktivit&auml;t und Rauchen erh&ouml;ht.</p> <p>Nicht zuletzt zeigen die Daten aber eine kumulative Wirkung der verschiedenen Risikofaktoren. Patienten, die keinen der genannten Faktoren erf&uuml;llten, zeigten trotz des durchgemachten Infarkts kein h&ouml;heres Risiko als gesunde Kontrollpatienten. Umgekehrt war bei Patienten, bei denen mehr als vier der genannten Faktoren zutrafen, das Risiko extrem erh&ouml;ht. In dieser Gruppe lag die Mortalit&auml;t &uuml;ber zehn Jahre bei nahezu 40&nbsp; % .</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><sup>1</sup> Pr&auml;sentation Prof. Dr. Emil Hagstr&ouml;m, Universit&auml;t Uppsala: Risk factor control and long-term outcomes in patients after a myocardial infarction. ESC-Kongress 2019; Session &bdquo;Late Breaking Science in Prevention 2&ldquo;, 3. September 2019, Paris</p> </div> </p>
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