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EVOPACS-Studie

Evolocumab unmittelbar nach ACS einsetzbar

<p class="article-intro">Die EVOPACS-Studie untersuchte den Einsatz des PCSK9-Inhibitors Evolocumab zusätzlich zur Statintherapie im akuten Setting nach ACS – und fand erwartungsgemäß eine deutliche zusätzliche LDL-C-Senkung.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Bei Patienten nach akutem Koronarsyndrom hat sich die m&ouml;glichst fr&uuml;hzeitige Senkung eines erh&ouml;hten LDL-Cholesterinspiegels durch Einsatz hochpotenter Statine bew&auml;hrt und f&uuml;hrt zu einem klinischen Vorteil bereits innerhalb von 30 Tagen. F&uuml;r die Substanzgruppe der PCSK9-Inhibitoren konnte in klinischen Studien ein sehr markanter Effekt sowohl auf das Plasma-LDL-Cholesterin als auch auf die Inzidenz kardiovaskul&auml;rer Ereignisse nachgewiesen werden. Unklar war allerdings die Frage, ob der Beginn der Therapie mit einem PCSK9-Inhibitor unmittelbar nach einem kardiovaskul&auml;ren Ereignis einen Vorteil &uuml;ber die Statintherapie hinaus bringt. Diese Evidenzl&uuml;cke wurde nun mit der randomisierten, kontrollierten Studie EVOPACS (Evolocumab for Early Reduction of LDL-Cholesterol Levels in Patients with Acute Coronary Syndromes) wenigstens teilweise geschlossen, in der der Einsatz des PSCK9-Inhibitors Evolocumab in Kombination mit Statintherapie im Vergleich zu Statintherapie und Placebo im akuten Setting untersucht wurde. Die Fragestellung war unter anderem so interessant, weil bislang nicht klar war, ob und wie weit die pleiotropen Effekte der Statine f&uuml;r die Wirkung beim ACS (allein)verantwortlich sind. EVOPACS ist allerdings nur geeignet, einen Teil der offenen Fragen zu beantworten, da der prim&auml;re Endpunkt die Senkung des LDL-Cholesterins war und als sekund&auml;re Endpunkte Sicherheit und Vertr&auml;glichkeit erhoben wurden.</p> <p>Dieser prim&auml;re Endpunkt wurde in EVOPACS erreicht. Evolocumab senkt auch im akuten Setting das LDL-Cholesterin signifikant und deutlich, wobei das akute Setting durch einen Therapiebeginn ein bis drei Tage nach dem Index-Ereignis und ein Follow-up von acht Wochen definiert war. Mit etwas mehr als 300 Patienten besa&szlig; die Studie lediglich Power f&uuml;r signifikante Ergebnisse hinsichtlich des prim&auml;ren Endpunkts. Rund zwei Drittel der Patienten hatten ein Non-STEMI-ACS und rund ein Drittel einen STEMI-Infarkt erlitten. Standardtherapie war die perkutane Intervention, sieben Prozent der Patienten erhielten Byp&auml;sse und neun Prozent eine konservative Therapie.</p> <p>Der prim&auml;re Endpunkt wurde erreicht. Evolocumab zus&auml;tzlich zur Statintherapie senkte das LDL-Cholesterin im Vergleich zur Statin-Monotherapie signifikant um 40,7&nbsp; % . In der Evolocumab-Gruppe erreichten 95,7&nbsp; % der Patienten einen LDL-Wert unter 70&nbsp;mg/dl, im Vergleich zu 37,6&nbsp; % unter Statin-Monotherapie. In den Zielbereich unter 55&nbsp;mg/dl kamen 90,1&nbsp; % der Evolocumab und 10,7&nbsp; % der Statin-Mono-Patienten. Daten zu klinischen Outcomes liegen bislang nicht vor. Diese werden sich m&ouml;glicherweise aus dem weiteren Follow-up ergeben, wobei die Studie nicht auf klinische Endpunkte gepowert ist. EVOPACS wurde zeitgleich mit der Pr&auml;sentation online im Journal of the American College of Cardiology publiziert.<sup>1</sup></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><sup>1</sup> Koskinas KC et al.: Journal of the American College of Cardiology, August 2019. DOI: 10.1016/j.jacc.2019.08.010</p> </div> </p>
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