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Kleine und grosse Schritte verbessern fortlaufend die Therapie des Mammakarzinoms

<p class="article-intro">Das diesjährige SABCS stand gemäss Prof. Dr. med. Roger von Moos, Chur, unter dem Motto «Less is more and something more is better». Unter diesem Aspekt diskutierten vier Schweizer Expertinnen und Experten einige der wichtigsten am SABCS vorgestellten Arbeiten. Der vorliegende Bericht wird noch durch weitere Studien ergänzt, die dabei nicht direkt diskutiert wurden.</p> <hr /> <p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Onko_1901_Weblinks_gruppenfoto__dr._thomas_ferber.jpeg" alt="" /></p> <p>&copy; Dr. Thomas Ferber<br />Andreas M&uuml;ller, Winterthur; Stephanie von Orelli, Z&uuml;rich; Roger von Moos, Chur; Ursula Hasler, St. Gallen (v.l.n.r.)</p> <p>Gleich zu Beginn hob Dr. med. Stephanie von Orelli, Z&uuml;rich, die Relevanz des Themas Axilladissektion f&uuml;r die Mammachirurgie hervor, zu dem es am SABCS interessante Daten gab. Hierzu pr&auml;sentierte Dr. med. Eric Winer, der am SABCS 2018 mit dem Brinker Award ausgezeichnet wurde, ein sch&ouml;nes &Uuml;bersichtsreferat.<sup>1</sup> Insbesondere hat Winer im Lichte von &laquo;Less is more&raquo; noch einmal die Z0011- Studie erw&auml;hnt. Diese besagt, dass bei Frauen mit invasivem prim&auml;rem Brustkrebs im Stadium T1 oder T2 und fehlender tastbarer axill&auml;rer Lymphadenopathie sowie 1 oder 2 positiven Sentinellymphknoten das 10-Jahres-Gesamt&uuml;berleben f&uuml;r Patientinnen, die nur mit Sentinellymphknoten- Biopsie (SNB) behandelt wurden, dem Gesamt&uuml;berleben f&uuml;r mit axill&auml;rer Lymphknotendissektion (ALND) behandelte Frauen nicht unterlegen war. Diese Ergebnisse unterst&uuml;tzen keine routinem&auml;ssige Anwendung der axill&auml;ren Lymphknotendissektion in dieser Patientengruppe, sofern eine Bestrahlung geplant ist.<sup>2</sup></p> <h2>Bestrahlung besser als Lymphknotendissektion</h2> <p>&laquo;Ich glaube, in diese Richtung wird es immer mehr gehen, denn auch andere Studien haben gezeigt, dass die Bestrahlung der Axilla &auml;hnliche Resultate liefert wie die axill&auml;re Exzision der Lymphknoten, aber mit viel weniger Nebenwirkungen wie etwa Lymph&ouml;demen der Arme, was den Frauen doch zu schaffen macht&raquo;, so Orelli. In diese Richtung weist auch eine am SABCS vorgestellte Studie mit der folgenden Schlussfolgerung: Axill&auml;re Rezidive nach 10 Jahren bei Patienten mit tumorpositiver SNB, die mit axill&auml;rer Radiotherapie (ART) behandelt wurden, sind &auml;usserst selten und die H&auml;ufigkeit des Auftretens unterscheidet sich nicht signifikant von dem bei Patienten, die mit ALND behandelt wurden. OS, DMFS und die lokoregionale Tumorkontrolle sind vergleichbar. Sekund&auml;re Prim&auml;rtumoren einschliesslich kontralateraler Mammakarzinome treten h&auml;ufiger nach ART auf, aber der Unterschied ist in absoluten Zahlen immer noch gering. Somit ist ART eine sichere Behandlung f&uuml;r Brustkrebspatientinnen mit einer tumorpositiven SNB.<sup>3</sup></p> <h2>Nodal-positive Tumoren mit mehr Chemotherapie behandeln</h2> <p>Es gibt eine Population von nodal-positiven Patientinnen beim tripelnegativen MammaCa (TNBC), die laut Dr. med. Ursula Hasler-Strub, St. Gallen, nach chirurgischer Behandlung von mehr Chemotherapie profitieren k&ouml;nnten. &laquo;Wir hatten ja selbst die IBCSG-2200-Studie gemacht, die ein &auml;hnliches Resultat zeigte.&raquo;<sup>4</sup> Gem&auml;ss von Moos muss es allerdings nicht unbedingt Capecitabin sein, sondern es sind durchaus auch Cyclophosphamid und Methotrexat m&ouml;glich.<br />Immunmarker wie tumorinfiltrierende Lymphozyten (TILs), CD8, PD-L1, PD-1 und andere genomische Marker auf Proteinoder mRNA-Basis wurden beim TNBC als prognostisch/pr&auml;diktiv bez&uuml;glich der &Uuml;berlebens-/ Chemotherapie(CTx)-Wirksamkeit identifiziert.</p> <h2>Deeskalation ist auch beim TNBC ein Thema</h2> <p>In der adjuvanten WSG-PlanB-Studie hatten Patienten mit hohen TILs und/oder CD8 unabh&auml;ngig vom Anthrazyklin ein hervorragendes Outcome. In der neoadjuvanten ADAPT-TN-Studie waren hohe PDL1, PD-1 und CD8 und/oder TILs pr&auml;diktiv f&uuml;r die pCR. Optimale Marker f&uuml;r eine potenzielle Deeskalation der Behandlung m&uuml;ssen jedoch noch ermittelt werden. Hier analysierte eine deutsche Studiengruppe zum ersten Mal die Auswirkung von Immun-mRNA-basierten Markern und TILs als prognostische und pr&auml;diktive &Uuml;berlebensmarker: Die explorativen Ergebnisse der Studie deuten auf einen unabh&auml;ngigen prognostischen Einfluss von mRNA-Markern und TILs im fr&uuml;hen TNBC hin. Patienten mit sowohl pCR (nach 12 Wochen) als auch der Signatur &bdquo;hochimmun&ldquo; (hier definiert durch PD-1) hatten eine ausgezeichnete 3-Jahres-EFS-Rate und k&ouml;nnten Kandidaten f&uuml;r eine Deeskalation der Behandlung sein (z.B. Auslassen von Anthrazyklinen), w&auml;hrend &laquo;Patienten mit pCR mit niedrigem Immunit&auml;tsgrad&raquo; von einer standardm&auml;ssigen adjuvanten Polychemotherapie profitieren k&ouml;nnen.<sup>5</sup> Auf der anderen Seite wird es laut von Moos immer mehr zum Standard, gerade bei TNBC-Patientinnen neoadjuvante Chemotherapien durchzuf&uuml;hren.</p> <h2>Abstand zur adjuvanten Therapie maximal 30 Tage</h2> <p>Es gab gem&auml;ss von Moos weitere interessante Daten zum TNBC wie beispielsweise zum Abstand zwischen der Chirurgie und der anschliessenden adjuvanten Chemotherapie: Laut einer am SABCS vorgestellten Studie ist ein verz&ouml;gerter Beginn der adjuvanten Chemotherapie bei TNBC-Patienten &uuml;ber 30 Tage mit einem R&uuml;ckgang der RFS- und OS-Raten verbunden. Je gr&ouml;sser die Verz&ouml;gerung ist, desto schlechter sind die Ergebnisse. Da dies eine m&ouml;gliche Verbesserung darstellt, sollte laut den Studienautoren jeder Versuch unternommen werden, die Verz&ouml;gerung der adjuvanten Chemotherapie in dieser Hochrisiko-Patientengruppe zu vermeiden.<sup>6<br /></sup>&laquo;Das ist etwas sehr Wichtiges. Wenn wir heute sehen, wie viele Frauen prim&auml;r wieder einen Aufbau machen lassen, d.h. gr&ouml;ssere plastische Operationen, dann ist es sehr wichtig, diese Verz&ouml;gerung von 30 Tagen im Kopf zu haben und die Frauen zu beraten. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, die adjuvante Therapie zu besprechen, um so allenfalls eine operationsbedingte Verz&ouml;gerung, beispielsweise durch Komplikationen, zu verhindern und eine grosse Operation eher im Nachgang zur Chemotherapie zu machen&raquo;, so von Orelli.<br />Auch Prof. Dr. med. Andreas M&uuml;ller, Winterthur, spricht sich daf&uuml;r aus, dieses Zeitfenster von 30 Tagen nicht zu &uuml;berschreiten. Allerdings ist es wesentlich, zu sehen, dass es retrospektive Daten sind und es Gr&uuml;nde f&uuml;r die Verz&ouml;gerungen gab, beispielsweise Patientinnen in einem schlechteren Allgemeinzustand und mit Komplikationen, denen es naturgem&auml;ss schlechter geht. &laquo;Aber die Vorgehensweise ist plausibel und wir sollten eine Verz&ouml;gerung &uuml;ber 30 Tage hinaus, wann immer m&ouml;glich, vermeiden&raquo;, so M&uuml;ller.</p> <h2>Capecitabin nur bei Resttumor nach neoadjuvanter Therapie</h2> <p>Eine Verz&ouml;gerung des Therapiestarts kann mit einem neoadjuvanten Setting laut von Moos in der Regel gut vermieden werden. Zudem besteht laut M&uuml;ller die M&ouml;glichkeit, die Response zu beurteilen. Wenn es dann noch einen Resttumor gibt, dann kann dieser wie in der CREATE- X-Studie mit Capecitabin behandelt werden.<sup>7</sup> M&uuml;ller erg&auml;nzte noch, dass von einer spanischen Studiengruppe neue Daten zu Capecitabin in diesem Setting gezeigt wurden:<sup>8</sup> Hierbei wurde beim TNBC nach einer Standardchemotherapie noch zus&auml;tzlich ein halbes Jahr Capecitabin gegeben. &laquo;Das Ergebnis war entt&auml;uschend, es gab im Gegensatz zur CREATE- X-Studie keinen zus&auml;tzlichen Nutzen&raquo;, so M&uuml;ller. F&uuml;r ihn liegt der Grund darin, dass die Patientinnen nicht gen&uuml;gend selektioniert wurden. Bei CREATE-X wurden nur diejenigen Patientinnen eingeschlossen, die nach neoadjuvanter Behandlung noch einen Resttumor hatten. &laquo;Meine Schlussfolgerung ist, dass Capecitabin dann eingesetzt werden soll, wenn nach neoadjuvanter Behandlung noch ein Resttumor vorliegt, aber nicht prim&auml;r nach adjuvanter Therapie&raquo;, so M&uuml;ller.</p> <h2>Ein Jahr Trastuzumab bleibt Standard</h2> <p>Wo stehen wir heute bei der risikoadaptierten Behandlung des HER2-positiven Mammakarzinoms? Es gibt gem&auml;ss M&uuml;ller Patientinnen, bei denen eine Deeskalation m&ouml;glich ist, jedoch auch Patientinnen, bei denen eine Eskalation gemacht werden muss. Bei niedrigem Risiko, wie beispielsweise bei geringer Tumorgr&ouml;sse und nodal- negativem Status, wo nur wenig Chemotherapie zus&auml;tzlich zu Trastuzumab erforderlich ist, muss dieses f&uuml;r ein Jahr gegeben werden. In der am SABCS vorgestellten PHARE-Studie wurden 6 versus 12 Monate Trastuzumab verglichen, wobei die Nichtunterlegenheit der k&uuml;rzeren Dauer auch nach l&auml;ngerer Nachbeobachtung nicht best&auml;tigt werden konnte.<sup>9</sup> Somit bleibt f&uuml;r die Durchschnittspatientin laut M&uuml;ller ein Jahr Trastuzumab der Standard. Bei der gleichartigen PERSEPHONEStudie (6 vs. 12 Monate Trastuzumab) wurden die Patientinnen alle mit einer intensiven Chemotherapie behandelt.10 &laquo;Nur bei einer solch intensiven Behandlung kann Trastuzumab auf ein halbes Jahr reduziert werden&raquo;, so M&uuml;ller. Allerdings ist es f&uuml;r ihn kein Ziel, die Chemotherapie zu intensivieren, um die Trastuzumab- Behandlung zu verk&uuml;rzen. Laut Orelli ist diese Chemotherapie wegen der Kardiotoxizit&auml;t umstritten und es sind alle froh, wenn die Anthrazykline m&ouml;glichst weggelassen werden k&ouml;nnen. Solange Taxane und Trastuzumab mit einem &auml;hnlichen Wirkungsspektrum kombiniert werden k&ouml;nnen, ist dies nat&uuml;rlich sehr w&uuml;nschenswert.</p> <h2>T-DM1 bei Resttumor nach neoadjuvanter Therapie</h2> <p>Die Aussage von PERSEPHONE liegt f&uuml;r von Moos vorrangig darin, dass, wenn aufgrund von (insbesondere kardialen) Toxizit&auml;ten die Therapie unterbrochen werden muss, vermutlich nicht sehr viel verloren geht, im Gegensatz zu den kardialen Nebenwirkungen, die man sich sonst einhandeln w&uuml;rde.<br />Patienten mit fr&uuml;hem HER2-positivem Mammakarzinom, die nach neoadjuvanter Chemotherapie plus einer Anti-HER2- Therapie eine restinvasive Erkrankung haben, sind einem hohen Rezidiv- und Sterberisiko ausgesetzt. Der derzeitige Standard ist die Fortf&uuml;hrung der gleichen HER2-Therapie im adjuvanten Rahmen f&uuml;r ein Jahr. T-DM1 hat bei Metastasen mit fortschreitender Erkrankung nach vorangegangener Chemotherapie plus einer auf HER2 gerichteten Therapie eine Aktivit&auml;t und ein g&uuml;nstiges Nutzen-Risiko- Profil gezeigt. Somit kann T-DM1 auch bei Patienten mit invasiver Resterkrankung nach neoadjuvanter HER2-Therapie wirksam sein, was nun in der vorliegenden KATHERINE-Studie gepr&uuml;ft wurde.<sup>11</sup> In der Tat verbesserte T-DM1 das IDFS bei Patienten mit fr&uuml;hem HER2-positivem MammaCa und inkompletter pcR nach neoadjuvanter Therapie. &laquo;Diese Patientinnen haben wir eigentlich schon fast nicht mehr. Und was machen wir? Wir geben jetzt neoadjuvant Pertuzumab und diejenigen ohne pcR erhalten in Analogie zur KATHERINE-Studie adjuvant T-DM1&raquo;, so Hasler-Strub. Allerdings ist f&uuml;r sie nach so viel Anti-HER2-Therapie nicht klar, wie es sich mit den Toxizit&auml;ten verh&auml;lt, und es d&uuml;rfte lange dauern, bis dazu mehr Daten vorliegen werden. F&uuml;r M&uuml;ller ist die Toxizit&auml;t beherrschbar, insbesondere die kardiale, die fr&uuml;h in der Behandlung auftreten kann. Langzeittoxizit&auml;t erwartet er kaum. Das Hauptproblem sind H&ouml;chstrisikopatientinnen in Bezug auf das Karzinom, sodass M&uuml;ller aufgrund der sehr guten Datenlage von KATHERINE T-DM1 bedenkenlos verabreichen w&uuml;rde. Das Problem ist allerdings, dass es daf&uuml;r in der Schweiz noch keine Zulassung gibt.</p> <h2>Tamoxifen &ndash; wie viel? Aromatasehemmer &ndash; wie lange?</h2> <p>Weil die optimale Dosis nie etabliert wurde, wurden laut M&uuml;ller von einer italienischen Studiengruppe Daten zur adjuvanten Therapie mit Tamoxifen 5mg (anstelle 20mg Standardtherapie) bei DCSund LCS-Patientinnen versus keine Behandlung vorgestellt. Mit 5mg konnte jetzt tats&auml;chlich gezeigt werden, dass die &laquo;Inbreast &raquo;-Rezidive beim DCS sowie die kontralateralen Mammakarzinome deutlich reduziert werden konnten im Vergleich zu keiner Therapie.<sup>12</sup> &laquo;Dies ist ein Hinweis darauf, dass 5mg Tamoxifen biologisch aktiv ist&raquo;, so M&uuml;ller, und weiter: &laquo;Ich weiss jetzt nicht, ob ich meine Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom auch so behandeln kann.&raquo; F&uuml;r von Moos handelt es sich um eine sehr interessante Studie, speziell auch, weil die Nebenwirkungen fast auf der Ebene von Placebo anzusiedeln sind.<br />Schliesslich kommt Hasler-Strub noch auf eine japanische Studie zu sprechen: Eine Monotherapie mit einem Aromatasehemmer f&uuml;r 5 Jahre im Vorfeld oder nach einer Tamoxifen-Therapie f&uuml;r 2&ndash;3 Jahre ist die Behandlung der Wahl f&uuml;r hormonrezeptorpositiven Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen. Eine Verl&auml;ngerung der Behandlung mit einem Aromatasehemmer auf 10 Jahre kann das Risiko f&uuml;r ein erneutes Auftreten von Brustkrebs verringern. So zeigt denn auch die vorliegende Studie, dass die Verl&auml;ngerung der Behandlung mit Anastrozol auf 10 Jahre zu signifikant h&ouml;heren Raten des DFS und des distanzierten DFS f&uuml;hrte als ohne Anastrozol.<sup>13</sup> Die Gesamt&uuml;berlebensrate unterschied sich jedoch nicht in den beiden Gruppen. Die Studie zeigt, dass es f&uuml;r postmenopausale Patienten mit hormonrezeptorpositivem Brustkrebs sicher und vorteilhaft ist, Anastrozol zus&auml;tzlich 5 Jahre nach der ersten Behandlung als adjuvante Therapie einzunehmen. &laquo;Ich glaube, dass uns die Frage nach einer Therapieverl&auml;ngerung mit einem Aromatasehemmer noch eine Weile begleiten wird&raquo;, so Hasler-Strub.<br />F&uuml;r M&uuml;ller kommt hier noch die Early Breast Cancer Trialists&rsquo; Collaborative Group ins Spiel, die ihre EBCTCG-Metaanalyse von individuellen Patientendaten aus 12 randomisierten Studien, darin 24 912 Frauen, pr&auml;sentierte.<sup>14</sup> Diese Metaanalyse konnte tats&auml;chlich zeigen, dass die verl&auml;ngerte Therapie wirksam ist bez&uuml;glich DFS und der Brustkrebs-spezifischen Mortalit&auml;t. Doch dieser Unterschied erstreckt sich haupts&auml;chlich auf die nodalpositiven Patientinnen. Bei den nodalnegativen Patientinnen gab es kaum Unterschiede. &laquo;Trotz der japanischen Daten bin ich beruhigt, dass wir bei den Low- Risk-Patientinnen keine verl&auml;ngerte Therapie geben m&uuml;ssen&raquo;, so M&uuml;ller.</p> <h2>mTNBC: PD-L1-IC-positive Patientinnen profitieren von Atezolizumab</h2> <p>Die Immuntherapie hat beim Mammakarzinom laut von Moos Einzug gehalten. Nachdem am ESMO die ersten Daten mit Atezolizumab beim TNBC pr&auml;sentiert wurden, <sup>15</sup> sind nun die Daten zu den Biomarkern am SABCS gezeigt worden.<sup>16</sup> Demnach legen explorative Wirksamkeitsanalysen von IMpassion130 die &Uuml;bereinstimmung zwischen lokalen und zentralen ER/PR/HER2-Tests nahe. Ausserdem zeigen die Daten, dass PD-L1-IC der robusteste pr&auml;diktive Biomarker f&uuml;r die Auswahl unbehandelter mTNBC-Patienten ist, die von Atezolizumab/nabPaclitaxel profitieren. Dem kann auch M&uuml;ller zustimmen, der die Ergebnisse f&uuml;r signifikant h&auml;lt und PD-L1-IC als guten Biomarker f&uuml;r die Wirksamkeit von Atezolizumab beim TNBC einstuft. Alle anderen untersuchten Immunmarker wie TILs, CD8-positive Zellen und erstaunlicherweise auch BRCA1/2 hatten keinen zus&auml;tzlichen pr&auml;diktiven Wert. &laquo;PD-L1 in den Immunzellen von ein oder mehr Prozent, das ist entscheidend&raquo;, so M&uuml;ller. Mit den jetzt gezeigten Ergebnissen ist im Vergleich zu den ESMO-Daten nun klar, dass PD-L1-IC-negative Patientinnen nicht von Atezolizumab profitieren.</p> <h2>SAKK9612: nach 12 Wochen Denosumab geringere Hypokalz&auml;mierate</h2> <p>Zum Schluss bezog sich von Moos noch auf die SAKK9612-Studie, die von M&uuml;ller pr&auml;sentiert wurde: Hier ging es um die Inzidenz von Hypokalz&auml;mie (HC) beim MBC unter Behandlung mit Denosumab (DN). In der vorliegenden Studie erlebten bis zu 20 Prozent aller mit DN behandelten Patientinnen trotz obligatorischer Vitamin- D- und Ca-Supplementierung eine HC in der vierw&ouml;chigen (q4w) Induktionsphase. Diese Rate ist erheblich h&ouml;her als die in den Registrierungsversuchen mit DN gemeldeten Zahlen. Nach der Induktionsphase ist die HC im Arm von 12 Wochen (q12w) im Vergleich zu q4w deutlich reduziert. Dies legt nahe, dass DN q12w im Vergleich zu DN q4w ein g&uuml;nstigeres langfristiges Sicherheitsprofil in Bezug auf die HC aufweist.<sup>17</sup> &laquo;&Uuml;ber die Wirksamkeit k&ouml;nnen wir noch nichts sagen, da m&uuml;ssen wir noch ein paar Jahre Geduld haben&raquo;, so M&uuml;ller abschliessend.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Expertenmeeting im Rahmen des SABCS, «Schweizer Expertinnen und Experten diskutieren Highlights vom SABCS», 6. Dezember 2018, San Antonio, Texas </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Susan G. Komen&reg; Brinker Award for Scientific Distinction in Clinical Research: the Challenge of Doing Less Eric P. Winer, MD Dana-Farber Cancer Institute Boston, MA. Presented at SABCS 2018 <strong>2</strong> Giuliano AE et al.: Effect of axillary dissection vs no axillary dissection on 10-year overall survival among women with invasive breast cancer and sentinel node metastasis: the ACOSOG Z0011 (Alliance) randomized clinical trial. JAMA 2017; 318(10): 918- 926 <strong>3</strong> Rutgers EJ et al.: Radiotherapy or surgery of the axilla after a positive sentinel node in breast cancer patients: 10 year follow up results of the EORTC AMAROS trial (EORTC 10981/22023). Abstract GS4-01, presented at General Session 4, SABCS 2018 <strong>4</strong> Colleoni M et al: Lowdose oral cyclophosphamide and methotrexate maintenance for hormone receptor-negative early breast cancer: International Breast Cancer Study Group trial 22-00. J Clin Oncol 2016; 34(28): 3400-8 <strong>5</strong> Gluz O et al: No survival benefit of chemotherapy escalation in patients with pCR and &ldquo;high-immune&rdquo; triple-negative early breast cancer in the neoadjuvant WSG-ADAPT-TN trial. Abstract GS5-06, presented at General Session 5, SABCS 2018 <strong>6</strong> Morante Z et al.: Impact of the delayed initiation of adjuvant chemotherapy in the outcomes of triple negative breast cancer. Abstract GS2-05, presented at General Session 2, SABCS 2018 <strong>7</strong> Norikazu Masuda et al.: Adjuvant capecitabine for breast cancer after preoperative chemotherapy. N Engl J Med 2017; 376: 2147-2159 <strong>8</strong> Mart&iacute;n M, et al.: Efficacy results from CIBOMA/2004-01_GEICAM/2003-11 study: a randomized phase III trial assessing adjuvant capecitabine after standard chemotherapy for patients with early triple negative breast cancer. Abstract GS2-04, presented at General Session 2, SABCS 2018 <strong>9</strong> Pivot X et al.: PHARE randomized trial final results comparing 6 to 12 months of trastuzumab in adjuvant early breast cancer. Abstract GS2-07, presented at General Session 2, SABCS 2018 <strong>10</strong> Earl HM et al.: PERSEPHONE: 6 versus 12 months (m) of adjuvant trastuzumab in patients (pts) with HER2 positive (+) early breast cancer (EBC): randomised phase 3 non-inferiority trial with definitive 4-year (yr) disease-free survival (DFS) results. Journal of Clinical Oncology 2018; 36(15_suppl): 506-506 <strong>11</strong> Geyer Jr. CE et al.: Phase III study of trastuzumab emtansine (T-DM1) vs trastuzumab as adjuvant therapy in patients with HER2-positive early breast cancer with residual invasive disease after neoadjuvant chemotherapy and HER2-targeted therapy including trastuzumab: primary results from KATHERINE. Abstract GS1-10, presented at General Session 1, SABCS 2018 <strong>12</strong> DeCensi A et al.: A randomized placebo-controlled phase III trial of low dose tamoxifen for the prevention of recurrence in women with operated hormone sensitive breast ductal or lobular carcinoma in situ. Abstract GS3-1, presented at General Session 3, SABCS 2018 <strong>13</strong> Ohtani S et al.: A prospective randomized multi-center open-label phase III trial of extending aromatase-inhibitor adjuvant therapy to 10 years &ndash; results from 1697 postmenopausal women in the N-SAS BC 05 trial: arimidex extended adjuvant randomized study (AERAS). Abstract GS3-4, presented at General Session 3, SABCS 2018 <strong>14</strong> Gray R: Early Breast Cancer Trialists&rsquo; Collaborative Group University of Oxford. Effects of prolonging adjuvant aromatase inhibitor therapy beyond five years on recurrence and causespecific mortality: an EBCTCG meta-analysis of individual patient data from 12 randomised trials including 24,912 women. Abstract GS3-3, presented at General Session 3, SABCS 2018 <strong>15</strong> Schmid P et al: IMpassion130: results from a global, randomised, double-blind, phase 3 study of atezolizumab (atezo) + nab-paclitaxel (nab-P) vs placebo + nab-P in treatment-naive, locally advanced or metastatic triple-negative breast cancer (mTNBC). Annals of Oncology 2018; (29 Suppl 8). Abstract LBA1_PR <strong>16</strong> Emens LA et al.: IMpassion130: efficacy in immune biomarker subgroups from the global, randomized, double-blind, placebo- controlled, phase III study of atezolizumab + nabpaclitaxel in patients with treatment-na&iuml;ve, locally advanced or metastatic triple-negative breast cancer. Abstract GS1-4, presented at General Session 1, SABCS 2018 <strong>17</strong> M&uuml;ller A et al.: Incidence of hypocalcemia in patients with metastatic breast cancer under treatment with denosumab: a non-inferiority phase III trial assessing prevention of symptomatic skeletal events (SSE) with denosumab administered every 4 weeks versus every 12 weeks: SAKK 96/12 (REDUSE). Poster Abstract P1-18-01 presented at Poster Session 1: Treatment: Bone Metastases, SABCS 2018</p> </div> </p>
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