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Short-Cuts

Die wichtigsten Studien kurz und bündig

<p class="article-intro">Im Rahmen des diesjährigen ESC-Kongresses in München wurde eine Reihe spannender Studien vorgestellt. Im folgenden Short-Cut möchte ich Ihnen die aus meiner Sicht wichtigsten Studien sowie deren Fragestellungen und Outcomes kurz und prägnant vorstellen. Ausführlichere Besprechungen und Experten-Interviews zu einigen der Studien finden Sie in unserem ESC-Newsroom.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Antithrombotische Therapie</h2> <p><strong>COMMANDER-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Verringert eine orale Antikoagulation (Rivaroxaban) die Rate an kardiovaskul&auml;ren Ereignissen bei Patienten mit fortgeschrittener HF mit KHK und Sinusrhythmus?<br /> <em>Outcome:</em> Es wurde kein Unterschied hinsichtlich kardiovaskul&auml;rer Ereignisse (Tod, Stroke, MCI) und HF-Hospitalisierung gefunden.<br /><br /> <strong>ARRIVE-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em>Was bewirkt eine ASSTherapie in der Prim&auml;rpr&auml;vention in Hinblick auf die Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Ereignisse?<br /> <em>Outcome:</em> Es zeigte sich keine signifikante Wirksamkeit, aber ein 2-facher Anstieg der gastrointestinalen Blutungen<br /><br /> <strong>ASCEND-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Bewirkt bei Diabetikern eine ASS-Therapie in der Prim&auml;rpr&auml;vention eine Senkung des kardiovaskul&auml;ren Endpunktes?<br /> <em>Outcome:</em> Die Studie ergab eine signifikante Reduktion des kardiovaskul&auml;ren Endpunktes, jedoch einen fast gleich starken Anstieg der schweren Blutungen.<br /><br /> <strong>MANAGE-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Zeigt Dabigatran nach nicht kardialen Operationen mit Troponin- Anstieg einen positiven Effekt hinsichtlich kardiovaskul&auml;rer Ereignisse?<br /> <em>Outcome:</em> Es zeigte sich eine signifikante Reduktion kardiovaskul&auml;rer Ereignisse durch Dabigatran.</p> <h2>Herzrhythmusst&ouml;rungen</h2> <p><strong>STROKESTOP-II-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Kann das NT-proBNP zum Screening von AF-Patienten beitragen?<br /> <em>Outcome:</em> Ein erh&ouml;htes NT-proBNP ergab eine signifikant h&ouml;here AF-Pr&auml;valenz. <br /><br /><strong>EORP-AF und Euro Heart Survey</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Stieg in den letzten Jahren die Pr&auml;valenzrate von &bdquo;Lone&ldquo;-AF-Patienten und den damit verbundenen Schlaganfallpatienten?<br /> <em>Outcome:</em> In beiden F&auml;llen ist die Frage mit einem &bdquo;Ja&ldquo; zu beantworten, wobei das erh&ouml;hte Stroke-Risiko vor allem auf nicht kardiale Risikofaktoren zur&uuml;ckzuf&uuml;hren ist.<br /><br /> <strong>GARFIELD-Register</strong> <br /><em>Fragestellungen:</em> Was zeigt die OAKTherapie im Vergleich zu Placebo bez&uuml;glich der Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Endpunkte bei Patienten mit AF und CHADS-Vasc &gt;2? Und was zeigt das Ergebnis f&uuml;r OAK im Vergleich zu VKA?<br /> <em>Outcomes:</em> Es ergab sich eine signifikante Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Ereignisse (Tod, Schlaganfall) und auch bei OAK vs. VKA zeigte sich eine signifikante Reduktion der Mortalit&auml;t, jedoch nicht von Schlaganf&auml;llen/Embolien.<br /><br /> <strong>CABANA-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Wie schneidet die Ablationstherapie bei rezidivierendem AF im Vergleich zur medikament&ouml;sen Behandlung ab?<br /> <em>Outcome:</em> Die Studie zeigte eine deutliche &Uuml;berlegenheit der Ablation hinsichtlich der Rezidivrate und der Lebensqualit&auml;t. <br /><br /><strong>APAF-CRT-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Wie wirkt sich bei HFPatienten mit hochsymptomatischem AF nach frustraner oder nicht durchf&uuml;hrbarer PVI die &bdquo;Ablate and pace&ldquo;-Therapie im Vergleich zur medikament&ouml;sen Kontrolle aus?<br /> <em>Outcome:</em> Durch die &bdquo;Ablate and pace&ldquo;- Therapie wurde eine hochsignifikante Reduktion des prim&auml;ren Endpunktes (Tod wegen HF, Hospitalisierung wegen HF oder sich verschlechternde HF) erreicht.</p> <h2>Vitien</h2> <p><strong>TAVR in low-risk patients with symptomatic severe aortic stenosis</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Was zeigen die Ergebnisse bei Niedrigrisikopatienten mit einer AS: TAVI oder chirurgischen Klappenersatz?<br /> <em>Outcome:</em> Die TAVI bietet bei Niedrigrisikopatienten eine hohe Sicherheit und geringe postinterventionelle Komplikationen (Klappenthrombose).<br /><br /> <strong>POET-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Kann eine orale AB-Gabe nach 10-t&auml;giger i.v. Verabreichung die ausschlie&szlig;liche intraven&ouml;se AB-Gabe bei Patienten mit Aortenklappen- oder Mitralklappenendokarditis abl&ouml;sen?<br /> <em>Outcome:</em> Eine perorale Gabe nach vorangegangener 10-t&auml;giger i.v. AB-Therapie ist der alleinigen i.v. Gabe nicht unterlegen.</p> <h2>Koronare Herzkrankheit</h2> <p><strong>SCOT-HEART-Studie</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Konnte sich die CTA als neues diagnostisches Tool zur KHK-Diagnostik im Vergleich zur Ausschluss-CTA etablieren?<br /> <em>Outcome:</em> Die CTA ist als neues Screening- Tool anerkannt, es bestehen jedoch gro&szlig;e Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen hinsichtlich der Pr&auml;vention (Statine).<br /><br /> <strong>CULPRIT-SHOCK-Studie</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Wie steht es um den prim&auml;ren Endpunkt &bdquo;Mortalit&auml;t&ldquo; nach einem Jahr nach alleiniger Revaskularisation des infarktbezogenen Gef&auml;&szlig;es im Vergleich zur kompletten Revaskularisation?<br /> <em>Outcome:</em> Im Hinblick auf die Mortalit&auml;t zeigt sich ein signifikanter Vorteil der Culprit- L&auml;sion-Revaskularisation gegen&uuml;ber der kompletten Revaskularisation, jedoch zeigt sich ein h&ouml;herer Anteil an CHF-Patienten nach alleiniger Revaskularisation der Culprit-L&auml;sion.<br /><br /> <strong>VERDICT-Studie</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Ist bei NSTEMI-Patienten die fr&uuml;he invasive Abkl&auml;rung (&lt;12h) der Abkl&auml;rung &lt;48h &uuml;berlegen?<br /> <em>Outcome:</em> Es zeigte sich kein Vorteil der fr&uuml;heren Abkl&auml;rung, jedoch wird in einer Subgruppenanalyse ein Vorteil bei Hochrisikopatienten vermutet. <br /><br /><strong>BASKET-SMALL-Studie</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Ist in kleineren stenosierten Koronargef&auml;&szlig;en die Dilatation mit einem medikament&ouml;s-beschichteten Ballon (DCB) gleich effizient wie ein DES?<br /> <em>Outcome:</em> Die Wirkung eines DCB in kleineren Koronargef&auml;&szlig;en steht jener eines DES in nichts nach. <br /><br /><strong>GLOBAL-LEADERS-Studie</strong> <br /><em>Fragestellung:</em> Ist bei Patienten mit PCI + Stent-Implantation eine 23-monatige Ticagrelor- Monotherapie nach zuvor 1-monatiger Kombination mit ASS einer konventionellen 12-monatigen DAPT und anschlie&szlig;ender 12-monatiger Antikoagulation mit ASS &uuml;berlegen?<br /> <em>Outcome:</em> Es zeigte sich kein Vorteil der Ticagrelor-Monotherapie.</p> <h2>Herzinsuffizienz</h2> <p><strong>ATTR-ACT-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Wie wirkt sich die Tafamidis- Gabe bei Patienten mit kardialer ATTR hinsichtlich Wirksamkeit, Sicherheit und Toleranz aus?<br /> <em>Outcome:</em> Durch Tafamidis konnten eine signifikante Reduktion des prim&auml;ren Endpunktes (Tod, kardiovaskul&auml;re Hospitalisierung) sowie eine Verbesserung der Lebensqualit&auml;t und Leistungsf&auml;higkeit erzielt werden. Die Nebenwirkungen lagen auf Placeboniveau.<br /><br /> <strong>Mitra-FR-Studie</strong><br /> <em>Fragestellung:</em> Wie unterscheidet sich bei Patienten mit symptomatischer HF und schwerer sekund&auml;rer MI die alleinige OMT im Vergleich zur OMT mit MitraClip<sup>&reg;</sup>- Implantation?<br /> <em>Outcome:</em> Die Verbesserung der Symptomatik verbesserte sich in beiden Gruppen, es gab jedoch keinen Unterschied hinsichtlich der Endpunkte (Tod, HF-Hospitalisierung).</p> <div id="fazit"> <h2>Abk&uuml;rzungen:</h2> <p>COPD = chronisch obstruktive Lungenkrankheit, HF = Herzinsuffizienz, KHK = koronare Herzkrankheit, MCI = Myokardinfarkt, ASS = Acetylsalicyls&auml;ure, PCI = perkutane Koronarintervention, AF = Vorhofflimmern, OAK = orale Antikoagulation, VKA = Vitamin-K-Antagonist, AS = Aortenstenose, CTA = CT-Angiografie, CHF = chronische Herzinsuffizienz, DCB = medikament&ouml;s beschichteter Ballon, DES = medikamentenfreisetzender Stent, TAVI = perkutaner Aortenklappenersatz, ATTR = Transthyretin-Amyloidose, OMT = optimierte medikament&ouml;se Therapie</p> </div></p> <p class="article-quelle">Quelle: ESC-Kongress 2018, 25.–29. August 2018, München </p>
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