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In einer idealen Welt …

<p class="article-intro">In Österreich leiden etwa 1500 Kinder an Typ-1-Diabetes. Die Betreuung und Versorgung dieser Kinder sind für die Familien Herausforderungen, die nochmals zunehmen, wenn das Kind in die Schule kommt. Das muss nicht sein, und daher haben sich die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG), die Österreichische Diabetikervereinigung (ÖDV) und Diabetes Austria zusammengetan, um die Betreuung diabeteskranker Kinder in der Schule zu verbessern.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Anna ist sieben Jahre alt und hat seit zwei Jahren Typ-1-Diabetes. Das sehr aktive M&auml;dchen tr&auml;gt eine Insulinpumpe und hat auch gelernt, wie und wie oft es jeden Tag den Blutzucker messen muss. Zu Hause wird Anna dabei von ihren Eltern unterst&uuml;tzt. Nun stehen die Einschulung und damit das Aufnahmegespr&auml;ch mit der Direktorin der Schule an. Annas Eltern haben von ihrem Diabetologen ein Schreiben bekommen, in dem er Hinweise f&uuml;r den Umgang mit der Krankheit gibt, zum Beispiel die Messintervalle f&uuml;r den Blutzucker, was beim Sport oder bei Ausfl&uuml;gen zu beachten ist und dass Anna regelm&auml;&szlig;ig etwas essen muss. Angesprochen werden auch die Sorgen der Eltern, ob ihr Kind im Fall einer Hypoglyk&auml;mie Hilfe bekommt, wie es beim Sportunterricht oder bei Ausfl&uuml;gen betreut wird.<br /> Die Direktorin kann die Eltern beruhigen, denn an ihrer Schule ist man gut auf Kinder mit Diabetes eingerichtet. Die Lehrkr&auml;fte sind speziell geschult und k&ouml;nnen schnell reagieren, wenn das Kind Unterst&uuml;tzung braucht. Die Schulungen wie auch regelm&auml;&szlig;ige Fortbildungen der Lehrkr&auml;fte werden von Diabetesberatern oder -beraterinnen angeboten. Auch der Schularzt ist eingebunden einerseits als Gesundheitsmanager f&uuml;r die betroffenen Kinder, andererseits unterst&uuml;tzt er die Lehrkr&auml;fte bei besonderen Fragen oder Problemen.</p> <h2>Der erste Schultag</h2> <p>Anna wird von ihrem Klassenvorstand begr&uuml;&szlig;t und zu ihrer neuen Klasse gebracht. Sie hat ihr Blutzuckermessger&auml;t, kleine kohlenhydratreiche Snacks und, f&uuml;r den Fall einer schweren Hypoglyk&auml;mie, ihre Notfallmedikamente dabei. Ihr Lehrer wei&szlig;, wie er im Notfall damit umgeht, denn er hat in der Schulung Informationen zum Typ-1-Diabetes und seiner Therapie erhalten. Er wei&szlig; aber auch, dass er Anna nicht &uuml;bervorsichtig behandeln muss, weil Kinder mit Diabetes ganz normal am Schulalltag teilnehmen k&ouml;nnen.<br /> Um dies auch den anderen Kindern zu vermitteln und ihr Verst&auml;ndnis f&uuml;r einen diabeteskranken Mitsch&uuml;ler zu wecken, gibt es an Annas Schule einen besonderen Workshop f&uuml;r ihre Klasse. Dieser wird nach R&uuml;cksprache mit den Eltern und mit Einverst&auml;ndnis des betroffenen Kindes in den ersten Tagen nach der Einschulung in den Unterricht integriert. Die Kinder erfahren dabei auf spielerische Weise, was Diabetes ist und wie sie mit einem erkrankten Mitsch&uuml;ler umgehen sollten. Dazu geh&ouml;rt unter anderem, zu erkennen, wie sich fr&uuml;he Anzeichen einer Hypoglyk&auml;mie &auml;u&szlig;ern, und entsprechend zu reagieren, etwa indem sie dem Kind einen M&uuml;sliriegel oder Traubenzucker geben. Ziel ist es, &Auml;ngste abzubauen und zu verhindern, dass das erkrankte Kind gemieden oder ausgegrenzt wird.<br /> Die betroffenen Eltern k&ouml;nnen beruhigt sein, weil sie ihr Kind in einer solchen Schule gut betreut wissen. Und auch das Kind selbst muss nicht f&uuml;rchten, ausgegrenzt oder im Notfall alleingelassen zu werden.</p></p>
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