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Sonnenschutz am Arbeitsplatz großgeschrieben
Jatros
30
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20.09.2018
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<p class="article-intro">Die Österreichische Krebshilfe, die ÖGDV und die AUVA informierten mitten im Hochsommer auf einer Wiener Straßenbaustelle im Rahmen eines Aktionstages Mitarbeiter über den richtigen Sonnenschutz und führten individuelle hautärztliche Beratungen durch. Denn das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist für das Personal am Bau und in verwandten Berufen besonders hoch.</p>
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<p class="article-content"><p>Für jene Menschen, die tagtäglich im Freien arbeiten, sind daher zwischen April und September umfassende Schutzmaßnahmen notwendig, da sie 8 Stunden und mehr der UV-Strahlung ausgesetzt sind. „Wann immer es die Möglichkeit der Vermeidung von extremer UV-Bestrahlung gibt, sollte diese genutzt werden“, betont Dr. Emmerich Kitz von der AUVA. Ausstattung mit textilem Sonnenschutz und Sonnenschutzbrillen sind für Arbeiten im Straßenverkehr unverzichtbar. Alle nicht bedeckten Körperstellen sollten regelmäßig mit Cremen mit hohem Sonnenschutzfaktor eingecremt werden.<br /> Rund 250 000 bis 300 000 Menschen in Österreich sind derzeit aufgrund ihres Berufes einem erhöhten UV-Risiko ausgesetzt. Von diesen erkranken jährlich rund 400 Personen an einem Plattenepithelkarzinom oder multipler aktinischer Keratose. Dr. Kitz: „Man spürt die UV-Bestrahlung nicht, man spürt lediglich die Auswirkung um Stunden verzögert bei einem Sonnenbrand, um Jahre verzögert und umso dramatischer bei Hautkrebs oder Grauem Star. Schutzmaßnahmen jetzt sind daher die einzige Gesundheitsvorsorge für morgen.“<br /> Knapp 5 % aller krebserkrankten Menschen in Österreich leiden an Melanomen der Haut, Tendenz steigend. Die melanombedingte Mortalität nimmt – im Vergleich zu den Neuerkrankungen – nur geringfügig zu (2015: 362; Statistik Austria), denn viele Melanome werden heute frühzeitig diagnostiziert. Die genaue klinische und auflichtmikroskopische Untersuchung, ergänzt mit einer digitalen Dokumentation von pigmentierten Läsionen, führt zu einer deutlichen Verbesserung der Früherkennung.<br /> „Vor allem Hautkrebsarten wie heller Hautkrebs, Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom gelten – zu Recht – als gut behandelbar,“ erklärt Mag. Martina Löwe, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe. Dahingegen werden Frühformen wie die aktinische Keratose oft als „kosmetische Störung“ abgetan und daher häufig schlichtweg übersehen. Aber gerade die Früherkennung spielt bei der Heilung aller Hautkrebsarten eine wesentliche Rolle. Besonders Personen, die berufsbedingt täglich extremer UVBelastung ausgesetzt sind, fehlt häufig das Bewusstsein über ihr hohes Hautkrebsrisiko und sie übersehen daher meist auch diese Frühformen. „Umso wichtiger sind die betriebliche Gesundheitsförderung und die Schaffung eines Bewusstseins – auch durch den Arbeitgeber“, so Löwe.</p> <h2>Therapie</h2> <p>Die Therapie der Wahl von Hautkrebs sind das frühzeitige Erkennen und die ausreichende dermatochirurgische operative Exzision. „Durch diese Maßnahme können mehr als 90 % aller Patienten geheilt werden“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Erika Richtig, Graz, von der Arbeitsgruppe Melanom und dermatologische Onkologie der ÖGDV. Kommt es dennoch zum Auftreten von Metastasen, ist die Situation nicht aussichtslos. Die Behandlung des Melanoms ist durch die Errungenschaften der zielgerichteten Krebstherapie und der immunonkologischen Therapie selbst in fortgeschrittenen Stadien mit Metastasierung in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden: „Es stehen uns heute Medikamente zur Verfügung, die Melanommetastasen zum Rückgang bringen, langfristige Remissionen und sogar Heilungen erzielen können“, so Richtig. Es handelt sich hier um zielgerichtete „targeted therapies“, die Tumorzellen im Wachstum blockieren können, wie auch um immunonkologische Therapien, die die Abwehr steigern, indem sie die Blockade des Immunsystems aufheben. „Dieser positive Ausblick darf aber nicht der Grund sein, primäre und sekundäre Hautkrebspräventionsprogramme zu vernachlässigen“, warnt Erika Richtig.</p> <h2>Aufklärung wirkt!</h2> <p>Die Österreichische Krebshilfe und die ÖGDV setzen seit mehr als 30 Jahren im Rahmen ihrer Aktion „Sonne ohne Reue“ auf konsequente Information über Hautkrebsvorsorge und -früherkennung. Die beiden neuen Broschüren „Sonne ohne Reue“ und „Hautkrebs“ sind kostenlos bei allen Dermatologen und der Krebshilfe erhältlich. Neben betrieblichen Präventionsaktionen bietet die Krebshilfe auch Aufklärung an Kindergärten und Schulen an. Denn gerade die Hautschäden in der Kindheit und Jugend legen oftmals den Grundstein für eine Hautkrebserkrankung. Die AUVA informiert jährlich in Schwerpunktaktionen und -kampagnen Betriebe und deren Mitarbeiter über Primärprävention von Hautkrebs. Darüber hinaus bietet die AUVA generell bei berufsbedingten Hauterkrankungen mit der Hautsprechstunde und einem eintägigen Hautschutzseminar eine Analyse der schädigenden Einwirkungen und erläutert die erforderlichen therapeutischen und präventiven Hautschutzmaßnahmen. (red)</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: www.ots.at
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