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Diabetes und Herz

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

<p class="article-intro">Aktuell sind weltweit etwa 425 Millionen Menschen von Diabetes betroffen, Tendenz steigend.<sup>1</sup> Zu den häufigsten Folgen eines Diabetes mellitus zählen kardiovaskuläre Erkrankungen und damit einhergehend eine hohe Morbidität und Mortalität. Treten diese Erkrankungen zusätzlich zum Diabetes mellitus auf, kann die Lebenszeit der Patienten um bis zu zwölf Jahre verkürzt sein. Die Kontrolle des kardiovaskulären Risikos ist daher wesentlich im Management des Typ-2-Diabetes.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Kardioprotektion wesentlicher Therapiebestandteil</h2> <p>Koronare Herzkrankheit sowie Herzinsuffizienz sind die beiden h&auml;ufigsten Herzerkrankungen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Wobei Herzinfarkt und Angina pectoris bei Menschen mit Diabetes zwei bis drei Mal h&auml;ufiger als bei vergleichbaren Personen ohne Diabetes auftreten &ndash; Herzinsuffizienz ist sogar drei bis f&uuml;nf Mal so h&auml;ufig. An erster Stelle der Todesursachen bei Menschen mit Diabetes liegt mit gro&szlig;em Abstand die koronare Herzkrankheit (KHK).<sup>2</sup> Die zugrunde liegende Atherosklerose tritt bei Patienten mit Typ- 2-Diabetes in einem j&uuml;ngeren Alter auf als bei Nichtdiabetikern, zeigt ein rasches Fortschreiten und f&uuml;hrt h&auml;ufig zu schweren Komplikationen wie Myokardinfarkt oder Schlaganfall. In der Entstehung des Typ-2-Diabetes spielt das metabolische Syndrom mit der Anh&auml;ufung der Risikofaktoren Dyslipid&auml;mie, Hypertonie und Adipositas eine entscheidende Rolle. Dieses erh&ouml;ht die Thromboseneigung und verursacht bei Diabetespatienten im Vergleich zu Nichtdiabetikern eine beschleunigte Entwicklung einer Atherosklerose der Koronargef&auml;&szlig;e.<br /> Der &auml;rztliche Fokus muss daher auf rechtzeitiger Diagnose und Behandlung der KHK sowie einer gezielten Behandlung von Risikofaktoren in den Fr&uuml;hstadien der Erkrankung liegen. Das kardiovaskul&auml;re Risiko kann durch multifaktorielle Ma&szlig;nahmen gesenkt werden, zu denen Lebensstilmodifikationen wie gesunde Ern&auml;hrung, Bewegung und Gewichtsabnahme sowie die effektive Kontrolle von Blutzucker, Blutdruck und Lipidstoffwechsel z&auml;hlen.<sup>3</sup><br /> Im Unterschied zur Blutdruck- und Cholesterinsenkung ist der Effekt einer alleinigen intensiven blutzuckersenkenden Therapie auf das kardiovaskul&auml;re Risiko und die Mortalit&auml;t nach wie vor umstritten.<sup>4</sup> Dazu trug unter anderem bei, dass f&uuml;r manche &auml;ltere Antidiabetika sogar eine potenzielle Erh&ouml;hung des kardiovaskul&auml;ren Risikos gezeigt wurde.<sup>5&ndash;7</sup> Aus diesem Grund fordern die Zulassungsbeh&ouml;rden f&uuml;r jedes neue Antidiabetikum den Nachweis der substanzspezifischen kardiovaskul&auml;ren Sicherheit mit einer spezifischen, individuellen kardiovaskul&auml;ren Endpunktstudie.<sup>8, 9</sup> Seit dem Jahr 2015 gibt es f&uuml;r einige wenige moderne antidiabetische Substanzen wie Empagliflozin und Liraglutid nun auch positive Daten hinsichtlich der Verhinderung von mitunter t&ouml;dlich verlaufenden Herz- Kreislauf-Ereignissen bei Typ-2-Diabetes. <sup>10, 11</sup> Diese positiven Studiendaten wurden von der europ&auml;ischen Arzneimittelbeh&ouml;rde EMA aufgegriffen und die g&uuml;nstige Wirkung der jeweiligen antidiabetischen Substanzen auf kardiovaskul&auml;re Ereignisse in die aktuelle Fachinformation aufgenommen. F&uuml;r Patienten mit Typ-2-Diabetes bedeutet das einen gro&szlig;en Fortschritt in der Therapie: Durch den gezielten Einsatz von antidiabetischen Substanzen mit nachgewiesenem positivem Effekt auf Herz-Kreislauf-Ereignisse k&ouml;nnen &Auml;rzte nun nicht nur die Blutzuckerkontrolle verbessern, sondern auch das Leben von Patienten mit Typ- 2-Diabetes retten.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Care 4 Your Heart: Pressekonferenz mit Prim. Dr. Claudia Francesconi und Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Drexel, 11. April 2018, Wien </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> IDF Diabetes Atlas, 2017. 8<sup>th</sup> Edition. http://www.idf.org/ diabetesatlas <strong>2</strong> Nwaneri C et al.: Br J Diabetes Vasc Dis 2013; 13: 192-207 <strong>3</strong> Gaede P et al.: N Engl J Med 2008; 358(6): 580-91 <strong>4</strong> Turnbull FM et al.: Diabetologia 2009; 52: 2288-98 <strong>5</strong> Nissen SE: Ann Intern Med 2012; 157: 671-2 <strong>6</strong> Nissen SE et al.: JAMA 2005; 294: 2581-6 <strong>7</strong> Nissen SE et al.: N Engl J Med 2007; 356: 2457-71 <strong>8</strong> http://www.fda. gov/downloads/drugs/guidancecomplianceregulatoryinformation/ % 20guidances/ucm071627.pdf <strong>9</strong> http://www. ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Scientific_ guideline/2012/06/WC500129256.pdf, Association Meeting (ADA) Boston, June 9<sup>th</sup> 2015, NCT01147250 <strong>10</strong> Zinman B et al.: N Engl J Med 2015; 373; 2117-28 <strong>11</strong> Marso SP et al.: N Engl J Med 2016; 375: 311-22</p> </div> </p>
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