<p class="article-intro">Kaum ein Thema rund um die Sexualität ist so wichtig wie die Vermeidung sexuell übertragbarer Krankheiten (STI). Schon längst geht es dabei nicht mehr nur um die HIV-Prävention, sondern auch um die Prävention anderer Krankheiten wie Syphilis oder Gonorrhö oder der Infektion mit Chlamydien. Aus diesem Grund hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Safer-Sex-Regeln aktualisiert und in einen neuen Safer-Sex-Check integriert.</p>
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<p class="article-content"><p>Obwohl im Bereich der HIV-Infektion Erkenntnisse der letzten Jahre gezeigt haben, dass es unter Umständen möglich ist, sich mittels einer HIV-Präexpositionsprophylaxe oder einer HIV-Postexpositionsprophylaxe vor einer Infektion zu schützen, bleibt die Regel Nummer eins die Benutzung eines Kondoms. Bisher galten folgende Safer-Sex-Regeln:</p>
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<p class="article-intro">Kaum ein Thema rund um die Sexualität ist so wichtig wie die Vermeidung sexuell übertragbarer Krankheiten (STI). Schon längst geht es dabei nicht mehr nur um die HIV-Prävention, sondern auch um die Prävention anderer Krankheiten wie Syphilis oder Gonorrhö oder der Infektion mit Chlamydien. Aus diesem Grund hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Safer-Sex-Regeln aktualisiert und in einen neuen Safer-Sex-Check integriert.</p>
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<p class="article-content"><p>Obwohl im Bereich der HIV-Infektion Erkenntnisse der letzten Jahre gezeigt haben, dass es unter Umständen möglich ist, sich mittels einer HIV-Präexpositionsprophylaxe oder einer HIV-Postexpositionsprophylaxe vor einer Infektion zu schützen, bleibt die Regel Nummer eins die Benutzung eines Kondoms. Bisher galten folgende Safer-Sex-Regeln:</p> <ol> <li>eindringender Geschlechtsverkehr immer mit Kondom oder Femidom</li> <li>Sperma oder Menstruationsblut nicht in den Mund nehmen</li> <li>Bei Grippesymptomen, Juckreiz, Brennen oder Ausfluss nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.</li> </ol> <p>Neu werden nur noch zwei Regeln kommuniziert:</p> <ol> <li>Vaginal- und Analverkehr mit Kondom</li> <li>die Absolvierung eines persönlichen Safer-Sex-Checks auf www.lovelife.ch</li> </ol> <h2>Der Online-Safer-Sex-Check</h2> <p>Zusammen mit Vertretern der Aids- Hilfe Schweiz (AHS), der Sexuellen Gesundheit Schweiz (SGCH) und der Eidgenössischen Kommission für sexuelle Gesundheit (EKSG) sowie mit anderen Fachleuten und Vertretern von Zielgruppen hat das BAG einen unter www.lovelife.ch online verfügbaren und anonymen Safer- Sex-Check entwickelt.<br /> Dieser Test ist in der Lage, nach der Beantwortung einiger Fragen zum persönlichen Sexualleben individuelle Empfehlungen für den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu generieren und übersichtlich anzuführen. Dazu zählen der Schutz durch ein Kondom, der Schutz durch Impfungen, Informationen zu verschiedenen Sexualpraktiken, Beratungsgespräche mit Fachpersonen und zu erforderlichen medizinischen Tests. Ausserdem wird zur persönlichen Risikobewertung auch darüber informiert, dass HIV unter einer wirksamen antiretroviralen Therapie nicht übertragbar ist.<br /> Es besteht die Möglichkeit, diesen persönlichen Test auszudrucken, um ihn als Grundlage für Beratungsgespräche oder zur Nachschau aufzubewahren. Da diese Empfehlungen lediglich den Status quo darstellen, sollte der Test wiederholt werden, sobald sich die persönlichen Umstände wieder ändern.</p> <h2>Oralsex, HIV und andere STI</h2> <p>Obwohl die Botschaft «Sperma und Menstruationsblut nicht in den Mund nehmen » eine wirksame Prävention bezüglich HIV darstellt, vermittelt sie unter Umständen eine trügerische Sicherheit, was andere sexuell übertragbare Krankheiten betrifft. Beim Oralsex können diese nämlich auch ohne Blut und Sperma übertragen werden.<br /> Der Online-Check bietet diese Information und klärt darüber auf, dass die meis ten STI heilbar sind. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und einen Arzt aufzusuchen, um eine Therapie zu beginnen und eine weitere Verbreitung dieser Krankheiten zu verhindern.</p> <h2>Personen mit wechselnden Sexualpartnern sollten sich auf STI testen lassen</h2> <p>Anstelle der früheren 3. Safer-Sex- Regel, die besagt, dass Personen mit Symptomen im Genitalbereich einen Arzt aufsuchen sollten, wird neu im Rahmen des Safer-Sex-Checks darauf hingewiesen, dass auch Personen mit wechselnden Sexualpartnern einen Arzt konsultieren sollten.<br /> Da es zahlreiche STI gibt, die nicht symptomatisch verlaufen, scheint es unzureichend, nur Personen mit Symptomen auf STI zu testen. So gibt es Frauen und Männer, die ohne Symptome eine STI haben und auch weiter an andere Partner übertragen können. Ebenso können Symptome bestehen, die nicht durch eine STI hervorgerufen werden.</p> <h2>HIV-Infektion frühzeitig erkennen</h2> <p>Fieber und Grippesymptome nach einem potenziell riskanten Erlebnis können auf eine HIV-Primoinfektion hinweisen. Es ist wichtig, solche Symptome ernst zu nehmen, denn gerade während der Zeit der Primoinfektion steigt die Viruslast im Blut schnell an und die betroffene Person ist dementsprechend infektiös.<br /> Es ist also von grösster Wichtigkeit, rasch eine Therapie zu beginnen, denn unter einer erfolgreichen HIV-Therapie kann eine Ansteckung vermieden werden.<br /> Ausserdem gibt es die Möglichkeit, sich nach einem riskanten Erlebnis mittels einer HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP) vor einer Ansteckung zu schützen.<br /> Unter gewissen Umständen kommt es auch in Betracht, sich bereits vorher durch eine HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zu schützen. Im Januar 2016 hat die EKSG Richtlinien publiziert, die online nachgelesen werden können.</p> <h2>Auch der Partner muss informiert werden</h2> <p>Sollte eine STI diagnostiziert werden, so sollte die Patientin oder der Patient darüber informiert werden, wie wichtig es ist, die Sexualpartner über die Erkrankung in Kenntnis zu setzen. Unterstützung dabei bietet die Plattform lovelife. ch unter www.lovelife.ch/de/hiv-co/partnerinfo/ Informationen. Dort stehen Textvorlagen zur Benachrichtigung der Partner zur Verfügung.</p> <h2>Kostenlose Bestellung von Promotionsmaterial</h2> <p>Für die Bekanntmachung des Safer- Sex-Checks bei Patientinnen und Patienten kann unter www.bundespublikationen. admin.ch – Kampagnen – HIV-/STIPrävention – LOVE LIFE – kostenlos Informationsmaterial für die Praxis angefordert werden.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>Koch D et al.: Aktualisierte Safer-Sex-Regeln und ein individueller Safer-Sex-Check. Schweizerische Ärztezeitung 2017; 98(45): 1490-1492</p>
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