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Hodgkin-Lymphom

Vitamin D-Spiegel beeinflusst Prognose beim Hodgkin-Lymphom

<p class="article-intro">Dass ein ausreichend hoher Vitamin D-Spiegel die Prognose bei verschiedenen Tumorentitäten unter Chemo-, Radio- und zielgerichteter Therapie beeinflusst, ist bereits bekannt. Für Patienten mit Hodgkin-Lymphom wurde dieser Zusammenhang bisher nicht beschrieben. </p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die German Hodgkin Study Group (GHSG) wertete nun ihre Studien bez&uuml;glich des Vitamin D-Spiegels vor der Behandlung in Assoziation mit dem Therapieergebnis aus. Die Vitamin D-Spiegel wurden vor der retrospektiven Auswertung der Studiendaten als unzureichend (&lt;30nmol/l), nicht zufriedenstellend (30‑50nmol/l) und ausreichend (&gt;50nmol/l) definiert. Es konnten die Daten von 351 Studienteilnehmern der GHSG-Studien HD7, HD8 und HD9 bez&uuml;glich der Fragestellung analysiert werden, davon waren 118 Patienten rezidiviert und 233 ohne Rezidiv. Bei etwa der H&auml;lfte der Patienten wurde ein unzureichender Vitamin D-Status festgestellt. Bez&uuml;glich der Patientencharakteristik bei Studieneinschluss konnte kein Faktor identifiziert werden, der mit den Vitamin D-Spiegeln assoziiert war. Nur der Diagnosezeitpunkt im jahreszeitlichen Verlauf beeinflusste die Vitamin D-Spiegel signifikant: Im Sommer zeigte nahezu die H&auml;lfte der Patienten einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel, bei Diagnose im Winter und Fr&uuml;hling hingegen wies mehr als die H&auml;lfte der Patienten einen unzureichenden Vitamin D-Spiegel auf.</p> <p>Die Vermutung, dass auch beim Hodgkin-Lymphom der Vitamin D-Status einen Einfluss auf die Prognose der Patienten hat, wurde best&auml;tigt. 68 % Patienten, die rezidivierten, hatten einen ungen&uuml;genden Vitamin D-Status, gegen&uuml;ber 41 % der Patienten ohne Rezidiv. Einen ausreichenden Vitamin D-Status hatten 15 % der Patienten mit Rezidiv versus 32 % der Patienten ohne Rezidiv. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit zu rezidivieren h&ouml;her, wenn Patienten bei Therapiebeginn unzureichende Vitamin D-Spiegel aufweisen.</p> <p>Auch bez&uuml;glich des progressionsfreien &Uuml;berlebens (PFS) und des Gesamt&uuml;berlebens (OS) wurde dieser Effekt mit einer Nachbeobachtungszeit von median 156 bzw. 192 Monaten beobachtet. 74,9 % und 76,9 % der Patienten mit ausreichendem und nicht zufriedenstellendem Vitamin D-Status &uuml;berlebten wenigstens 5 Jahre ohne Progress versus 56,9 % bei unzureichendem Vitamin D-Status. Stratifiziert nach Studie und Studienmedikation sowie Anpassung bez&uuml;glich Jahreszeit bei Diagnose, Alter und Geschlecht blieb die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten einen Progress erleiden, mit unzureichendem Vitamin D-Status um das 2,13-fache gegen&uuml;ber Patienten der anderen beiden Subgruppen erh&ouml;ht (p&lt;0,0001).</p> <p>Dieser Effekt wurde vergleichbar f&uuml;r das Gesamt&uuml;berleben beobachtet: Nach 5 Jahren lebten jeweils 87,9 % der beiden Patienten-Subgruppen mit ausreichenden oder nicht zufriedenstellenden Vitamin D-Spiegeln gegen&uuml;ber 83,3 % der Patienten mit unzureichendem Vitamin D-Status. Das Risiko zu versterben war laut der gewichteten Auswertung bei Patienten mit unzureichendem Vitamin D-Spiegel um das 1,82-fache erh&ouml;ht (p&lt;0,0001). Der Hauptgrund zu versterben war bei 14 % der Patienten mit unzureichendem Vitamin D-Status das Hodgkin-Lymphom, gegen&uuml;ber 5 % und 3 % mit nicht zufriedenstellendem und ausreichendem Vitamin D-Status.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong><em>Referenz:</em></strong></p> <p><em>Borchmann S et al.: Pretreatment vitamin D deficiency is associated with lower progression-free and overall survival in prospectively treated hodgkin lymphoma. </em></p> <p><em>EHA Annual Congress, abstract # S111</em></p> <p><em>&nbsp;</em></p> <p><em>Bericht: Dr. Ine Schmale</em></p></p>
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