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Verringerung des Infektionsrisikos bei Intrauterinpessareinlage

<p class="article-intro">Immer öfter fragen Patientinnen nach möglichst schonenden Langzeitverhütungsmethoden. In solchen Fällen bietet sich natürlich unter anderem die Anwendung einer Spirale, sei sie hormonfrei oder mit niedrig dosiertem Hormon, an.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In den ersten 3&ndash;4 Wochen nach Insertion eines Intrauterinpessars (IUP) steigt das Infektionsrisiko f&uuml;r eine Adnexitis oder Endometritis leicht an. In 12 randomisierten Studien wurden 22 908 Anwendungen durchgef&uuml;hrt und in 51 399 Frauenjahren eine geringe Rate von 1,6 Infektionen pro 1000 Frauenjahre gemessen. Nach 3 Wochen sinkt das Risiko wieder deutlich ab.<sup>1&ndash;4</sup><br /> Es gibt derzeit keine Indikation oder Empfehlung f&uuml;r eine prophylaktische orale Antibiose vor dem Eingriff.<sup>5, 6</sup></p> <h2>Patientinnen k&ouml;nnen Infektionsrisiko beeinflussen</h2> <p>In der t&auml;glichen Praxis drehen sich die h&auml;ufigsten Fragen der Patientinnen nat&uuml;rlich um die Schmerzen und das Infektionsrisiko, die mit dem Eingriff einhergehen.<br /> Um das Setzen m&ouml;glichst schmerzfrei und vor allem risikoarm zu gestalten, empfehle ich den Patientinnen zur Vorbereitung, mit Misoprostol zus&auml;tzlich vorher eine Reinigung der Scheide vorzunehmen. Bisher finden sich zwar keine Langzeitstudien zu dieser Vorgehensweise, aber die Verwendung von Benzydaminhydrochlorid tr&auml;gt erfahrungsgem&auml;&szlig; dazu bei, das Risiko einer transferierten Infektion deutlich zu verringern.<br /> Benzydaminhydrochlorid ist gut vertr&auml;glich und hat eine schmerzlindernde und antiseptische Wirkung. Empfehlenswert ist die Anwendung am Abend vor dem Eingriff und ungef&auml;hr eine Stunde vor dem Setzen des Intrauterinpessars.<br /> Die Vaginalsp&uuml;lung ist sehr patientenfreundlich und kann mit einem fertig vorbereiteten System bequem zu Hause unter der Dusche angewendet werden. Sie ver&auml;ndert die Scheidenflora nicht negativ und hilft, das physiologische Scheidenmilieu aufrechtzuerhalten. Etwaige Keime einer unspezifischen Vaginitis werden zus&auml;tzlich verdr&auml;ngt.<br /> Zur weiteren Sicherheit und Verringerung des Infektionsrisikos hat sich eine Desinfektion der Zervix und Scheide mit jodh&auml;ltigen Desinfektionsmitteln unmittelbar vor dem Einsetzen eines Langzeitkontrazeptivums bew&auml;hrt.<br /> Nach Einlage eines IUP sollte die Patientin weitere Ma&szlig;nahmen ergreifen: Vollb&auml;der sollten vermieden werden, anstatt von Tampons sollten Binden verwendet und auf ungesch&uuml;tzten Sexualkontakt sollte f&uuml;r einige Tage verzichtet werden, da in dieser Zeit das h&ouml;chste Risiko f&uuml;r eine Infektion besteht.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Insgesamt betrachtet, kann ich aus meiner langj&auml;hrigen Erfahrung berichten, dass Patientinnen nach Anwendung von Benzydaminhydrochlorid und nach Beachtung aller weiteren prophylaktischen Ma&szlig;nahmen vor dem Setzen einer Spirale keine aufsteigenden Infektionen im Sinne einer Adnexitis oder Endometritis zeigten.</p> </div></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Al-Inany H: Current state of intrauterine contraceptive devices. Middle East Fertil Soc J 2007; 12(1): 8-12 <strong>2</strong> Billian X: Intrauterine devices. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 2002; 16(2): 155-68 <strong>3</strong> Farley TM et al.: Intrauterine contraceptive devices and pelvic inflammatory disease: an international perspective. Lancet 1992; 339: 785-8 <strong>4</strong> World Health Organization (WHO): Selected practice recommendations for contraceptive use. Geneva, Switzerland 2002 <strong>5</strong> Grimes D et al.: Immediate postabortal insertion of intrauterine devices. Cochrane Database Syst Rev 2002; (3): CD001777 <strong>6</strong> Harrison-Woolrych M et al.: Insertion of the Multiload Cu375 intrauterine device: experience in over 16,000 New Zealand women. Contraception 2002; 66: 387-91</p> </div> </p>
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