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ABCSG 48/POSITIVE – Studie für Brustkrebspatientinnen mit Kinderwunsch startet

<p class="article-intro">Österreichs größte akademische Studiengruppe, die ABCSG (Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group), startet ein wichtiges und ehrgeiziges Studienprojekt, um jungen Frauen mit Östrogenrezeptor- positivem Brustkrebs ihren Kinderwunsch erfüllen zu können.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Brustkrebspatientinnen im geb&auml;rf&auml;higen Alter werden durch die Krebstherapie oft in ihrer Familienplanung stark eingeschr&auml;nkt oder k&ouml;nnen diese gar nicht mehr verwirklichen. Im gesicherten Setting einer klinischen Studie soll die Therapie f&uuml;r zwei Jahre unterbrochen werden, in denen die Frauen schwanger werden und ihr Baby sogar stillen k&ouml;nnen. Der ABCSG ist es nun gelungen, eine solche Studie in &Ouml;sterreich zu starten und diesem so elementaren Wunsch vieler Patientinnen Rechnung zu tragen.<br /> Ungef&auml;hr zwei Drittel der Brustkrebspatientinnen erhalten adjuvant, also nach der operativen Entfernung des Tumors und einer Chemotherapie, noch eine endokrine Therapie, die die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone &Ouml;strogen bzw. Progesteron unterdr&uuml;ckt. Je nach Tumortyp wird manchmal auch nur eine solche Antihormontherapie verabreicht. Diese wird in Tablettenform bis zu f&uuml;nf Jahre lang eingenommen, um das R&uuml;ckfallrisiko zu minimieren, da die weiblichen Hormone das Wachstum hormonabh&auml;ngiger Mammakarzinome stimulieren.</p> <h2>Therapieunterbrechung f&uuml;r zwei Jahre</h2> <p>Vorliegende Daten lassen vermuten, dass eine Schwangerschaft nach einer Brustkrebstherapie das Risiko eines Rezidivs nicht signifikant erh&ouml;ht. Nun soll erstmals gepr&uuml;ft werden, ob eine Unterbrechung der endokrinen Therapie f&uuml;r zwei Jahre ohne Nachteile f&uuml;r die Patientin m&ouml;glich ist und zus&auml;tzlich dem Kinderwunsch entsprochen werden kann. Diese Daten sind vor allem f&uuml;r Behandler von gro&szlig;er Bedeutung, da sie oft mit diesem Patientinnenwunsch konfrontiert sind, ohne auf evidenzbasierte Informationen zur&uuml;ckgreifen zu k&ouml;nnen.<br /> Die ABCSG hat &uuml;ber 30 Jahre Erfahrung in der klinischen Forschung mit Fokus auf die adjuvante Situation, einige &ouml;sterreichische Studien haben die Dauer der endokrinen Therapie bereits ma&szlig;geblich beeinflusst. &bdquo;Dass wir mit dieser akademischen Studie Brustkrebspatientinnen mit Kinderwunsch sowohl eine wirksame Therapie als auch die M&ouml;glichkeit f&uuml;r Nachwuchs bieten k&ouml;nnen, freut mich pers&ouml;nlich sehr&ldquo;, sagt ABCSG-Pr&auml;sident Univ.- Prof. Dr. Michael Gnant von der MedUni Wien dazu.</p> <h2>Studie durch private Spende m&ouml;glich</h2> <p>Erm&ouml;glicht wurde die &ouml;sterreichische Beteiligung an dieser internationalen Studie durch die gro&szlig;z&uuml;gige Privatspende einer Nieder&ouml;sterreicherin, deren Mutter an Brustkrebs erkrankte und die zwei Schwestern durch Krebs verlor. Ohne diese Zuwendung w&auml;re es f&uuml;r die ABCSG nicht m&ouml;glich gewesen, bei dieser f&uuml;r viele junge Frauen so wichtigen Studie mitzumachen, an der sich vier Zentren in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck mit insgesamt 30 Patientinnen beteiligen werden. Die Rekrutierungsphase wird vier Jahre dauern und rund eineinhalb Jahre das Follow-up. &bdquo;Es ist f&uuml;r uns Behandler derzeit sehr schwer, zu beurteilen, ob man in Einzelf&auml;llen, vor allem bei ausgepr&auml;gtem Kinderwunsch, das Risiko einer Therapieunterbrechung oder -verk&uuml;rzung eingehen kann, da es dazu keine Daten gibt. Darum ist es umso wichtiger, dass wir das nun im engmaschig kontrollierten Rahmen einer Studie erheben und die Datenlage bei diesem so wichtigen Thema bedeutend verbessern k&ouml;nnen&ldquo;, betont Gnant den Stellenwert dieser klinischen Studie. &bdquo;Dass wir solche Projekte dank privater Zuwendungen umsetzen k&ouml;nnen, ist einerseits nat&uuml;rlich erfreulich, andererseits aber auch frustrierend, weil in einem der reichsten L&auml;nder der Welt f&uuml;r solche Untersuchungen kein &ouml;ffentliches Geld zur Verf&uuml;gung gestellt wird.&ldquo; Das erste Zentrum in Graz ist bereits offen f&uuml;r die Rekrutierung, bis Jahresende werden auch die weiteren folgen.</p> <p><strong>Kontakt:</strong><br /> Mag. Nicole Scheiber<br /> Austrian Breast &amp; Colorectal Cancer Study Group<br /> E-Mail: nicole.scheiber@abcsg.at<br /> www.abcsg.at</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Pressemeldung ABCSG vom 10. November 2017 </p>
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