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„Ich habe eine Grippe!“

<p class="article-intro">Diesen Satz hören wir in der kalten Jahreszeit ziemlich oft von unseren Patienten. Zum Glück haben nicht alle Betroffenen eine echte Grippe. Oftmals handelt es sich doch nur um einen grippalen Infekt.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Allerdings ist die Verwechslung nicht nur eine umgangssprachliche Ungenauigkeit, denn die Symptome einer Influenza sind nicht immer leicht von einem banalen respiratorischen Infekt zu unterscheiden. Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um Tr&ouml;pfcheninfektionen, wobei das Virus &uuml;ber die Schleimh&auml;ute eindringt. Da die Erkrankung auch &uuml;ber K&ouml;rperkontakt &uuml;bertragen werden kann, sollte zum Beispiel auch H&auml;ndesch&uuml;tteln vermieden werden. Aber auch Haltegriffe in der U-Bahn oder im Bus sind &bdquo;Gefahrenquellen&ldquo;. Daher ist vor allem in der Grippezeit eine intensive H&auml;ndehygiene notwendig.</p> <h2>Die Grippe &ndash; Influenza</h2> <p>Dies ist eine schwere Infektionskrankheit, welche durch Influenzaviren ausgel&ouml;st wird. Da diese die Eigenschaft haben, sich durch Mutation st&auml;ndig zu ver&auml;ndern, bietet eine Influenzaimpfung nur einen zeitlich begrenzten Schutz. &Uuml;blicherweise kommt es einmal im Jahr zu einem wellenartigen Anstieg der Erkrankung (&bdquo;Grippewelle&ldquo;). Dieser dauert im Schnitt etwa 2 Monate an. Die Inkubationszeit betr&auml;gt 2&ndash;4 Tage.<br /> Charakteristisch beginnt die Influenza mit pl&ouml;tzlich einsetzendem hohem Fieber bis 40&deg; C, begleitet von schwerem Krankheitsgef&uuml;hl. Typisch sind auch Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein trockener Husten. Leider sind auch eine verstopfte Nase oder ein ger&ouml;teter Hals eine h&auml;ufige Begleiterscheinung, wodurch die Abgrenzung zu einem grippalen Infekt erschwert wird.<br /> In unkomplizierten F&auml;llen klingt die Erkrankung nach 1&ndash;2 Wochen wieder ab. Allerdings k&ouml;nnen sich die Betroffenen noch l&auml;nger krank f&uuml;hlen, wie etwa durch ein allgemeines Schw&auml;chegef&uuml;hl oder Inappetenz. In schweren F&auml;llen, besonders bei Risikogruppen wie &auml;lteren Patienten &uuml;ber 65 Jahre, chronisch kranken Personen oder kleinen Kindern, kann es zu lebensgef&auml;hrlichen Komplikationen kommen. Aber auch bei Schwangeren besteht eine herabgesetzte Immunabwehr, wodurch eine Grippe schwerer verlaufen kann. Zu den Komplikationen z&auml;hlen h&auml;ufig durch Bakterien verursachte Zweitinfektionen. Dies sind etwa eine Pneumonie, eine Herzmuskelentz&uuml;ndung oder eine Enzephalitis. In diesen F&auml;llen muss eine antibiotische Therapie begonnen werden.</p> <h2>Therapieoptionen bei einer Grippe</h2> <p>Schon seit L&auml;ngerem steht mit den Neuraminidasehemmern eine spezifische Therapie zur Verf&uuml;gung. Allerdings wurde gezeigt, dass sie nur bei einer Verabreichung innerhalb der ersten 48 Stunden nach Krankheitsbeginn die St&auml;rke sowie die Dauer der Symptome vermindern. Weiters f&uuml;hren sie zu einer Reduktion der schweren Komplikationen. Diese Medikamente werden bei bestehender Influenza 2x t&auml;glich f&uuml;r 5 Tage eingenommen. Auch zur Postexpositionsprophylaxe eignen sich diese Substanzen. Allerdings werden sie bei dieser Indikation nur 1x pro Tag f&uuml;r 10 Tage eingenommen. Ein Ersatz f&uuml;r eine Grippeimpfung sind diese Medikamente allerdings nicht.<br /> Welche alternativen Therapien sind sonst noch m&ouml;glich? Zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung k&ouml;nnen nichtsteroidale Antirheumatika verabreicht werden. Zus&auml;tzlich sollten die Patienten auf eine ausreichende Fl&uuml;ssigkeitszufuhr und eine k&ouml;rperliche Schonung achten.<br /> Die Grippeimpfung wird im &ouml;sterreichischen Impfplan prinzipiell allen Menschen empfohlen. Insbesondere die bereits oben beschriebenen Risikogruppen sowie Menschen, welche im Gesundheitssystem arbeiten, sollten sich impfen lassen.</p> <h2>Grippaler Infekt</h2> <p>&Uuml;ber 100 verschiedene Arten von Viren, wie etwa die Rhino- oder die Parainfluenzaviren, k&ouml;nnen einen grippalen Infekt ausl&ouml;sen. Die Erkrankung tritt geh&auml;uft in der kalten Jahreszeit auf und verl&auml;uft meist harmlos. Typischerweise entwickelt sich ein viraler Infekt im Gegensatz zu einer Influenza eher schleichend und ist selten mit hohem Fieber verbunden. Charakteristisch ist dabei auch eine &bdquo;laufende&ldquo; Nase. Die Symptome treten h&auml;ufig nacheinander auf oder l&ouml;sen einander ab. Die Dauer betr&auml;gt meist eine Woche. Sollten die Beschwerden sich jedoch verschlechtern oder der Infekt verl&auml;ngert verlaufen, sollte man an eine bakterielle Superinfektion denken. Dies k&ouml;nnte zum Beispiel eine Sinusitis, eine Otitis media oder eine Pneumonie sein. Ansonsten wird symptomatisch behandelt, wie etwa mit nichtsteroidalen Antirheumatika oder mit abschwellenden Nasentropfen oder -sprays. Aber auch pflanzliche oder hom&ouml;opathische Substanzen k&ouml;nnen die Beschwerden verbessern.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_DAM_Allgemeinm_1710_Weblinks_s20_tab.jpg" alt="" width="1417" height="818" /></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>bei der Verfasserin</p> </div> </p>
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