© ChesiireCat iStockphoto

17. Wiener Rheumatag

<p class="article-intro">Die Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation hielt den „Wiener Rheumatag“ heuer im Universitätscampus des Alten AKH ab. Unter anderem wurde über generalisierte Schmerzsyndrome und Fingerpolyarthrosen sowie über neue Therapieoptionen für Spondyloarthritiden und Psoriasis referiert. </p>
<hr /> <p class="article-content"><p>&Uuml;ber ein wichtiges Thema in der rheumatologischen Praxis, n&auml;mlich Fingerpolyarthrosen, referierte Prof. Dr. Klaus Bobacz, Universit&auml;tsklinik f&uuml;r Innere Medizin III, Wien. Die Fingerpolyarthrose stellt die h&auml;ufigste Form der Arthrose und aufgrund der gro&szlig;en Verbreitung auch ein sozio&ouml;konomisches Problem dar. Risikofaktoren sind neben dem Alter weibliches Geschlecht, Familienanamnese, erh&ouml;htes K&ouml;rpergewicht und schwere oder repetitive unphysiologische manuelle T&auml;tigkeiten.<br />&bdquo;Die Erkrankung betrifft nicht nur den Knorpel, wie man lange angenommen hat, sondern alle gelenksbildenden Strukturen&ldquo;, so Bobacz. Der Verlust der Knorpelmatrix ist aber charakteristisch und kann im R&ouml;ntgen anhand der Gelenksspaltverschm&auml;lerung abgesch&auml;tzt werden. Weitere radiologische Ver&auml;nderungen im Rahmen der Fingerpolyarthrose umfassen: subchondrale Sklerosierung, im weiteren Verlauf auch subchondrale Zysten, ggf. Erosionen und Abweichungen von der physiologischen Gelenkachse. Als &bdquo;Vorsorgeuntersuchung&ldquo; ist das R&ouml;ntgen aber nicht sinnvoll, denn eine Fingerpolyarthrose muss nicht symptomatisch werden, selbst wenn sie radiologisch gesichert ist. &bdquo;Nur etwa jeder Vierte der Betroffenen entwickelt Schmerzen oder Gelenkssteifigkeit&ldquo;, sagt Bobacz. Eine fr&uuml;he Diagnose ist dennoch w&uuml;nschenswert, vor allem in Hinblick auf den Ausschluss anderer &auml;hnlicher Erkrankungen: Differenzialdiagnostisch muss an chronische Polyarthritis, Psoriasisarthritis, H&auml;mochromatose, Gicht und Pseudogicht gedacht werden.<br />Eine etablierte Prophylaxe gibt es laut Bobacz nicht und auch keine krankheitsmodulierende Therapie: &bdquo;Die Fingerpolyarthrose ist nicht reversibel, der zerst&ouml;rte Gelenkknorpel kann nicht ersetzt werden.&ldquo; Die vielf&auml;ltigen Therapieoptionen zielen auf Schmerzlinderung und Funktionsverbesserungen ab. Ergo- und Physiotherapie inklusive Schulungen (Gelenksschutzinstruktion) und Hilfsmittelversorgung sollten jedem Patienten angeboten werden. &Uuml;bergewichtigen Patienten ist dringend zur Gewichtsreduktion zu raten, denn Adipositas f&ouml;rdert Arthrose nicht nur in k&ouml;rpergewichtsbelasteten Gelenken, sondern auch in den Fingern. <br />Als pharmakologische Therapie kommen die topische Behandlung mit Capsaicin oder NSAR und die systemische mit Paracetamol, NSAR und Tramadol infrage. Die Wirksamkeit von Glucosamin, Chondroitinsulfat, Diacerein, i.a. Steroiden und Hyalurons&auml;ure bei der Fingerpolyarthrose ist umstritten. Jedoch sind auch Optionen mit schwacher Evidenz, z.B. Yoga, Dextrose-Proliferationstherapie, Vitamin B12, Duloxetin u.a., laut Bobacz einen Therapieversuch wert, wenn andere Ma&szlig;nahmen versagen: &bdquo;Die therapeutischen Optionen f&uuml;r die Fingerpolyarthrose sind zwar vielf&auml;ltig, aber oft nicht ausreichend wirksam. Trotzdem l&auml;sst sich f&uuml;r viele Patienten letztlich ein effektiver individueller Therapieplan erstellen.&ldquo;</p>
Vielen Dank für Ihr Interesse!

Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.


Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:

Login

Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)

Registrieren

Back to top