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ÖGU 2017

Preise und Ehrungen

<p class="article-intro">20 Gutachter wählten aus 106 Abstract-Einreichungen jene aus, die beim größten Fachkongress für Unfallchirurgie in Österreich den Teilnehmern in Keynote Lectures und Vorträgen präsentiert wurden. Einige der Referenten und Teilnehmer wurden besonders geehrt. </p> <hr /> <p class="article-content"><p>Zum Ehrenmitglied der &Ouml;GU wurde heuer Prof. Dr. Peter Habermeyer aus M&uuml;nchen gew&auml;hlt. Er ist bereits f&uuml;hrendes Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher internationaler Gesellschaften und gilt laut &Ouml;GU-Pr&auml;sident Univ.-Prof. Dr. Christian Fialka als &bdquo;Pionier und Leitbild der Schulterchirurgie&ldquo;. Habermeyer f&uuml;hrt j&auml;hrlich 700 schulterchirurgische Eingriffe durch und ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Toppublikationen. Er hat an der Entwicklung von Klassifikationen und Scores mitgewirkt und sein Standardwerk der Schulterchirurgie ist bereits 15 000-mal verkauft worden, wie Fialka berichtete.<br />Ebenfalls traditionellerweise im Rahmen der Jahrestagung wird allj&auml;hrlich ein korrespondierendes Mitglied der &Ouml;GU ernannt. &bdquo;Ein korrespondierendes Mitglied sollte jemand sein, der ein hohes Ma&szlig; an Expertise aufweist, sich international austauscht und bereit ist, nicht nur &uuml;ber Landesgrenzen, sondern auch &uuml;ber die Grenzen seines Fachgebietes hinauszuschauen&ldquo;, sagte Fialka. All dies trifft auf Prim. Dr. Werner Anderl, Vorstand der II. Orthop&auml;dischen Abteilung des Herz-Jesu-Krankenhauses Wien, zu. &bdquo;Schon lange bevor wir uns mit der Zusammenlegung der F&auml;cher Orthop&auml;die und Unfallchirurgie besch&auml;ftigt haben, hat Werner Anderl mit uns kooperiert, wof&uuml;r wir ihm sehr dankbar sind&ldquo;, betonte Fialka.<br />Als h&ouml;chste Auszeichnung, die die &Ouml;GU zu vergeben hat, wurde schlie&szlig;lich die Lorenz-B&ouml;hler-Medaille an Prim. Dr. Andreas Pachucki, Leiter der unfallchirurgischen Abteilung im Landesklinikum Am&shy;stetten, verliehen. &bdquo;Andreas Pachucki zeichnet sich durch ein Lebenswerk aus, das der Unfallchirurgie, insbesondere der Handchirurgie, dient, sowie durch seine Verdienste in der Ausrichtung des neuen Sonderfaches Orthop&auml;die und Traumatologie&ldquo;, so Fialka. Pachucki war unter anderem Gr&uuml;ndungsmitglied der &Ouml;sterreichischen Gesellschaft f&uuml;r Handchirurgie, Generalsekret&auml;r der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft f&uuml;r Handchirurgie und von 2012 bis 2014 Pr&auml;sident der &Ouml;GU. <br />Der allj&auml;hrlich im Rahmen der &Ouml;GU-Jahrestagung verliehene G&uuml;nther-Schlag-Abstract-Preis dient der F&ouml;rderung junger Kollegen: Der Hauptautor muss unter 35 Jahren alt sein. Heuer wurde er Dr. Lukas Negrin, Wien, verliehen, und zwar f&uuml;r seine Arbeit &bdquo;CYFRA21-1 und CC16 als Pr&auml;diktoren f&uuml;r ARDS und Pneumonie bei Polytrauma-Patienten&ldquo;. Negrin erhielt auch den von Otto Bock mitfinanzierten &Ouml;GU-Wissenschaftspreis f&uuml;r die beste klinische Arbeit (&bdquo;Parenchymale Lungenverletzungen und ARDS bei Polytraumapatienten: der diagnostische Nutzen eines Kontroll-Thorax-CT&ldquo;).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s17.jpg" alt="" width="2187" height="1065" /><br />Der &Ouml;GU-Wissenschaftspreis f&uuml;r die beste experimentelle Arbeit ging an DI Dr. Andreas Teuschl, Wien, f&uuml;r &bdquo;A novel silk fiber-based scaffold for regeneration of the anterior cruciate ligament: histological results from a study in sheep&ldquo; (Am J Sports Med 2016; 44: 1547-57). Das unter seiner Mitwirkung entwickelte Material, ein aus 11 000 Einzelfasern bestehendes Band, zeichnet sich durch eine hohe Zellmigration aus und ist laut Teuschl bereits auf dem besten Weg, bald f&uuml;r den klinischen Einsatz zur Verf&uuml;gung zu stehen.<br />Den Emanuel-Trojan-Preis f&uuml;r das beste Poster erhielt Dr. Angelika Schwarz aus Graz. Der Titel ihrer Studie lautet: &bdquo;Risiko f&uuml;r iatrogene Sehnenverletzungen in Bezug auf drei verschiedene Eintrittspunkte mittels MultiLoc Humerusnagel&ldquo;. <br />Nicht als Spende, sondern ebenfalls als Ehrung wollte Prof. Fialka schlie&szlig;lich die &Uuml;bergabe von 10 000 Euro an &bdquo;&Auml;rzte ohne Grenzen&ldquo; verstanden wissen: &bdquo;f&uuml;r Kollegen, die sich unter Einsatz ihres Lebens international f&uuml;r humanit&auml;re Aufgaben zur Verf&uuml;gung stellen&ldquo;.</p> <h2>Forderung nach l&auml;ngerer &Uuml;bergangsfrist</h2> <p>1403 Fach&auml;rzte f&uuml;r Unfallchirurgie und 1152 Fach&auml;rzte f&uuml;r Orthop&auml;die gibt es derzeit in &Ouml;sterreich. Vor zwei Jahren wurde jene Ausbildungsreform verabschiedet, die die beiden F&auml;cher zusammenf&uuml;hrt. Als Folge werden Stellen in Zukunft nur mehr f&uuml;r Fach&auml;rzte f&uuml;r Orthop&auml;die und Traumatologie ausgeschrieben. Der Gesetzgeber hat bis Ende Mai 2021 eine &Uuml;bergangsfrist einger&auml;umt, in der Fach&auml;rzte f&uuml;r Orthop&auml;die oder Unfallchirurgie fehlende Ausbildungsteile im jeweils anderen Fach erg&auml;nzend nachholen k&ouml;nnen. Diese erforderliche Ausbildungszeit variiert zwischen 12 und 27 Monaten und wird von einer Kommission festgelegt. <br />Angesichts der Rahmenbedingungen wird die &Uuml;bergangsfrist bis 2021 vielfach als zu kurz erachtet. Auch dieses strukturelle Thema wurde am Rande der Tagung in Salzburg besprochen. Prof. Fialka erl&auml;uterte: &bdquo;Mittlerweile haben mehr als 300 &Auml;rztinnen und &Auml;rzte ihren Antrag auf weitere Ausbildung bei der &Ouml;sterreichischen &Auml;rztekammer eingereicht. Diese ben&ouml;tigen nun einen Ausbildungsplatz, welcher nicht immer am Wohnort verf&uuml;gbar bzw. oft schon besetzt ist. F&uuml;r einige Kolleginnen und Kollegen wird sich die geforderte Ausbildungszeit im Rahmen der bestehenden &Uuml;bergangsfrist nicht ausgehen. Daher arbeiten wir mit Nachdruck daran, dass der Gesetzgeber die Frist f&uuml;r die erg&auml;nzende Ausbildung streckt. Der Bedarf nach mehr Wissen und besserer Qualifikation, die letztlich der wachsenden Zahl an Patientinnen und Patienten zugutekommt, kann mit der bestehenden Regelung nicht gedeckt werden.&ldquo;</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: 53. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 5.–7. Oktober, Salzburg </p>
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