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Vaginale Atrophie

Lokale Therapien sicher und wirksam

<p class="article-intro">Nach Angaben der International Menopause Society leiden nach den Wechseljahren bis zu 40 % aller Frauen aufgrund des Östrogenmangels an einer vaginalen Atrophie. Sie geht häufig mit Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Jucken, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr einher, die die Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Durch die Veränderungen der Scheidenschleimhaut wird diese zudem anfälliger für Infektionen.</p> <p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Gyn_1704_Weblinks_gyn_1704_seite_34_beitragsbild.jpg" alt="" width="1456" height="1464" /></p> <div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Postmenopausal leiden bis zu 40 % aller Frauen unter einer vaginalen Atrophie.</li> <li>J&uuml;ngere Frauen k&ouml;nnen ebenfalls betroffen sein, da die Ver&auml;nderungen an der Scheidenschleimhaut auch beispielsweise durch bestimmte Medikamente, Strahlentherapien oder chirurgische Eingriffe ausgel&ouml;st werden k&ouml;nnen.</li> <li>Die wirkungsvollste Therapie bei postmenopausaler Scheidentrockenheit ist die &Ouml;strogensubstitution &ndash; entweder systemisch oder lokal.</li> <li>Lokale &Ouml;strogenpr&auml;parate k&ouml;nnen auch bei Frauen eingesetzt werden, bei denen eine systemische Therapie nicht indiziert ist.</li> </ul> </div> <p>Doch die Scheidentrockenheit betrifft nicht nur &auml;ltere Frauen, auch j&uuml;ngere k&ouml;nnen betroffen sein. Unter anderem k&ouml;nnen die Stillzeit, chirurgische Eingriffe und Strahlentherapien des kleinen Beckens sowie Medikamente wie &Ouml;strogenantagonisten, Zytostatika, Kontrazeptiva, Antidepressiva oder Parasympatholytika eine vaginale Trockenheit verursachen.<br /> Da viele Frauen sich entweder scheuen, &uuml;ber ihre Beschwerden zu sprechen, oder glauben, sie hinnehmen zu m&uuml;ssen, sollten Gyn&auml;kologen gerade &auml;ltere Patientinnen gezielt auf Symptome der Scheidentrockenheit ansprechen.</p> <h2>Systemische und lokale Therapeutika</h2> <p>Die wirksamste Therapie ist die Substitution von &Ouml;strogen, vor allem &Ouml;striol und &Ouml;stradiol in Kombination mit Gestagen. Diese kann systemisch erfolgen, zum Beispiel in Form von Tabletten, transdermal als Pflaster oder Gel bzw. als Injektion. Sie hat den Vorteil, dass gleichzeitig weitere Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafst&ouml;rungen, depressive Verstimmungen oder eine Osteoporose positiv beeinflusst werden k&ouml;nnen. Als unerw&uuml;nschte Wirkungen k&ouml;nnen vor&uuml;bergehend Schmierblutungen oder Spannungsgef&uuml;hle in der Brust auftreten. Eine Gewichtszunahme verursachen die Pr&auml;parate nicht. Ebenso ist inzwischen widerlegt, dass sie das Risiko f&uuml;r Mammakarzinome steigern.<br /> Erfolg versprechend sind neben systemischen auch lokale Therapien mit Vaginalz&auml;pfchen, -tabletten, -salben oder -emulsionen. Sie f&uuml;hren der Scheidenschleimhaut gezielt die fehlenden Hormone zu und sind niedriger dosiert als die systemischen, weil die vaginale Absorptionsrate besonders hoch ist. Daher sind sie auch f&uuml;r Frauen geeignet, die keine systemischen Hormone erhalten d&uuml;rfen oder wollen. Bei einer ausschlie&szlig;lich lokalen &Ouml;strogenbehandlung kann zudem in der Regel auf eine Gestagengabe verzichtet werden.<br /> Abgesehen von den hormonhaltigen Pr&auml;paraten k&ouml;nnen Befeuchtungsmittel mit Substanzen wie Hyalurons&auml;ure oder Glycerol als Pflege&ouml;le oder Vaginalz&auml;pfchen angewandt werden. Sie hydratisieren die Schleimhaut und lindern so die Symptome, beeinflussen jedoch nicht den &Ouml;strogenmangel als Ursache der Vaginalatrophie. Erg&auml;nzend k&ouml;nnen Produkte, die Laktobazillen, Milchs&auml;ure oder Glykogen enthalten, eingesetzt werden. Sie st&auml;rken und stabilisieren das Scheidenmilieu und k&ouml;nnen so Infektionen vorbeugen. Allerdings wirken auch sie dem &Ouml;strogenmangel nicht entgegen. Daher empfiehlt es sich, bei einer vaginalen Atrophie mit der Patientin &uuml;ber die verschiedenen M&ouml;glichkeiten der Hormonsubstitution zu sprechen.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: International Menopause Society (IMS) </p>
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