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Neue Wege in der Fortbildung

„Diabetes unplugged“ – die Fortbildungsakademie der ÖDG

<p class="article-intro">Mit „Diabetes unplugged“ stellt die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ihre neue unabhängige Fortbildungsakademie vor. Ziel ist es, praxisrelevante Inhalte interaktiv, informativ und intensiv zu vermitteln. Im Zentrum stehen daher Erfahrungsaustausch, Falldiskussionen, Workshops und praktische Übungen in entspannter Atmosphäre.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die Anforderungen an unser &auml;rztliches Handeln haben sich in den letzten Jahren deutlich ver&auml;ndert. Einerseits stand fr&uuml;her &ndash; auch im haus&auml;rztlich-internistischen Bereich &ndash; die Versorgung akut kranker Menschen im Vordergrund &ndash; heute ist es vielfach die Betreuung und Begleitung chronisch erkrankter Menschen; andererseits wurden Entscheidungen im &auml;rztlichen Handeln vielfach auf Basis tradierter Erfahrungen und Gewohnheiten getroffen, w&auml;hrend heute die Evidenz aus wissenschaftlichen Untersuchungen die Grundlage von Therapieentscheidungen darstellt. War historisch das Wort &bdquo;Compliance&ldquo; gleichbedeutend mit dem Befolgen einer verordneten Therapie durch den Patienten, so stellt heute der Begriff &bdquo;Adh&auml;renz&ldquo; vielmehr die bewusste Mitarbeit des chronisch Kranken auf Basis gemeinsam vereinbarter, individueller Therapieziele dar. All diese &Auml;nderungen spielen sich in einem Umfeld rasant zunehmender Evidenz und sich st&auml;ndig verbreiternder therapeutischer M&ouml;glichkeiten ab.<br /> Auf vielfache Art trifft dies im Besonderen auf die Betreuung von Menschen mit Typ-2 Diabetes zu. Aus &bdquo;Metformin, Sulfonylharnstoff und Insulin&ldquo; als Therapieoption ist eine gro&szlig;e Zahl an therapeutischen Ans&auml;tzen und damit auch Kombinationsm&ouml;glichkeiten entstanden. Die multifaktorielle Risikofaktorintervention ist zum Goldstandard der vaskul&auml;ren Pr&auml;vention geworden. Kardiovaskul&auml;re Endpunktstudien zeigen erstmals und unabh&auml;ngig von der Kontrolle des Blutzuckers eine Reduktion der Mortalit&auml;t. Auf dieser Basis zeigen auch epidemiologische Untersuchungen eine deutliche Abnahme der Komplikationen wie auch der Mortalit&auml;t bei Menschen mit Typ-2-Diabetes.</p> <h2>Komplexe Situation verlangt kontinuierliche Fortbildung</h2> <p>All diese Ver&auml;nderungen unterstreichen die &ndash; ja eigentlich unbestrittene &ndash; Notwendigkeit kontinuierlicher Fort- und Weiterbildung im &auml;rztlichen Bereich. Allerdings haben sich die Anforderungen an diese Fort- und Weiterbildung sicherlich ge&auml;ndert. Das Internet, die Leistungsf&auml;higkeit von Computern und Mobiltelefonen sowie technische L&ouml;sungen des Informationstransfers machen Wissen und Information quasi immer und &uuml;berall verf&uuml;gbar. Der traditionelle Transfer von Wissen und Information im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen erf&uuml;llt nur einen Teil der Anspr&uuml;che, die an eine ad&auml;quate Fortbildung gestellt werden sollten. Es ist Zeit, &auml;rztliche Fortbildung auf neue Beine zu stellen.</p> <h2>&bdquo;Diabetes unplugged&ldquo;</h2> <p>&bdquo;Diabetes unplugged&ldquo;, die neue, unabh&auml;ngige Fortbildungsakademie der &Ouml;sterreichischen Diabetes Gesellschaft, soll genau diesen ver&auml;nderten und erweiterten Anspr&uuml;chen Gen&uuml;ge tun. Keine Frontalfortbildung, keine &Uuml;berfrachtung oder Berieselung mit (m&ouml;glicherweise) l&auml;ngst bekannten Informationen, keine Beitr&auml;ge mit Sponsoring durch die pharmazeutische Industrie, kein Wellnesswochenende mit Kurzvortr&auml;gen. Stattdessen zwei konzentrierte Tage verbracht mit Erfahrungsaustausch, Falldiskussionen, Workshops, praktischen &Uuml;bungen &ndash; gemeinsam mit interessierten Kolleginnen und Kollegen, mit klinisch versierten Diabetologen. In direkten Gespr&auml;chen, in klausurartig entspannter Atmosph&auml;re &ndash; unplugged &ndash; interaktiv, informativ, intensiv.<br /> Auf diesem ersten Basismodul strukturiert aufbauend soll &bdquo;Diabetes unplugged&ldquo; in Zukunft alle Bereiche bis hin zur komplexen Insulintherapie abdecken. So kann ein modulares, strukturiertes Curriculum entstehen, dessen Inhalte auf unabh&auml;ngiger Basis durch die Fachgesellschaft kontrolliert und qualit&auml;tsgesichert sind. Wir glauben, dass es durch eine solche Art der Fortbildung besser m&ouml;glich wird, in kompakter und trotzdem umfassender Form jene Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die unabdingbar sind, um Menschen mit Typ-2-Diabetes umfassend nach dem aktuellen Stand der Evidenz zu betreuen. Wir glauben auch, dass die steigende Zahl von Betroffenen wie auch die notwendige und sinnvolle Betreuung in strukturierten Programmen (z.B. &bdquo;Therapie Aktiv&ldquo;) nach einer m&ouml;glichst effektiven Form der Fortbildung verlangen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Diabetes_1704_Weblinks_s19_ff.jpg" alt="" width="2528" height="3798" /></p></p>
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