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Endokrinologie

Update zu Phytoöstrogenen in der Menopause

<p class="article-intro">Phytoöstrogene kommen in verschiedenen Pflanzen wie Soja, der Traubensilberkerze, diversen Kleearten oder auch Hopfen vor und reagieren unterschiedlich mit den Subtypen des Östrogenrezeptors (ER). </p> <hr /> <p class="article-content"><p>Sojabohnen enthalten zw&ouml;lf verschiedene Isoflavone mit den Hauptsubstanzen Genistein, Daidzein und Glycitein. In Asien wird Soja seit Jahrhunderten vermehrt konsumiert. Allerdings kommt es durch die Nahrungszubereitung zu einem etwa 70 % igen Verlust an Isoflavonen und auch die t&auml;gliche Einnahmedosis ist durchaus schwankend. Dar&uuml;ber hinaus besteht eine relativ gro&szlig;e interindividuelle Metabolisierung aufgrund der unterschiedlichen Darmflora zur weiteren Verstoffwechselung. Dies alles zeigt bereits, dass placebokontrollierte Studien auf diesem Gebiet eine gewisse Herausforderung darstellen.</p> <h2>Direkte und indirekte Effekte nachgewiesen</h2> <p>Aus einer Vielzahl von In-vitro- und tierexperimentellen Studien wissen wir, dass Phyto&ouml;strogene nicht nur mit den intrazellul&auml;ren &Ouml;strogenrezeptoren interagieren und dadurch direkte Effekte auf die Transkription &ndash; auch &uuml;ber den Umweg epigenetischer Einfl&uuml;sse wie die Histon&shy;acetylierung &ndash; aus&uuml;ben, sondern auch &uuml;ber die Beeinflussung von anderen Rezeptoren wie dem Androgen-, IlGF- oder dem &bdquo;peroxisome proliferator-activated receptor&ldquo; (PPAR) antioxidative, antiinflammatorische, antiatherogene, neuroprotektive oder osteoprotektive Wirkungen haben k&ouml;nnen. <br />Viele klinische Studien bez&uuml;glich menopausaler Beschwerden sind in der Vergangenheit durchgef&uuml;hrt worden und zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Entsprechende Metaanalysen zeigen einen gewissen Effekt der Phyto&ouml;strogene, der v.a. bei Hitzewallungen signifikant erscheint. Die t&auml;gliche Dosierung d&uuml;rfte diesbez&uuml;glich relevant sein und wird mit etwa 10&ndash;15mg Genistein angegeben.<br />In einer prospektiven, doppelt verblindeten, placebokontrollierten Studie bez&uuml;glich der antiatherogenen Wirkung konnte anhand eines sonografischen Surrogat&shy;parameters (Carotis-Intima-Media-Dicke [CIMT]) ein signifikanter Effekt von t&auml;glich 25g Sojaprotein nachgewiesen werden, allerdings nur wenn es fr&uuml;hzeitig zu Beginn der Menopause genommen wird. M&ouml;glicherweise funktioniert dies auch &uuml;ber eine g&uuml;nstige Beeinflussung des Lipidstoffwechsels (insbesondere des LDL-Cholesterins), worauf Metaanalysen bereits hinweisen.</p> <h2>Positive Wirkung auf die Knochendichte</h2> <p>Weitere Metaanalysen bez&uuml;glich der Pr&auml;vention der Osteoporose durch Phyto&ouml;strogene wie t&auml;glich &gt;75mg Isoflavone haben eine Erh&ouml;hung der Knochendichte sowie eine verringerte Konzentration der urin&auml;ren Knochenresorptionsmarker gezeigt. Studien mit harten Endpunkten wie der Frakturrate sind, wie &uuml;brigens auch bei einer klassischen HRT, nur selten. <br />Eine umfassende Risikobewertung der European Food Safety Authority kommt zu dem Schluss, dass es bez&uuml;glich potenzieller Nebenwirkungen keine Bedenken &ndash; auch nicht bez&uuml;glich Brustkrebs &ndash; gibt. Die Langzeitsicherheit ist f&uuml;r eine t&auml;gliche Einnahme von bis zu 150mg Isoflavonen f&uuml;r einen Zeitraum von mindestens drei Jahren nachgewiesen.</p> <p>&nbsp;</p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8049" data-locked="0">zur&uuml;ck zum Themenschwerpunkt zur OEGGG Jahrestagung</a></span></p> <p>&nbsp;</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>beim Verfasser</p> </div> </p>
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