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Beim Prostatakarzinom auf möglichen hereditären Zusammenhang achten

<p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Onko_1703_Weblinks_web810x300_1.png" alt="" width="810" height="400" /></p> <p>Ein m&ouml;glicherweise bei M&auml;nnern untersch&auml;tztes Problem ist das heredit&auml;re Prostatakarzinom, wie am vergangenen Genitourinal Cancers Symposium (ASCO GU) in Orlando gezeigt worden ist. Laut einer Auswertung von angeforderten genetischen Untersuchungen eines amerikanischen Labors treten vererbliche Mutationen, wie das mutierte <em>BRCA2</em>-Gen, h&auml;ufiger bei M&auml;nnern mit Prostatakarzinom (14,2 % ) als bei Frauen mit Brustkrebs (8,6 % ) auf. Es werden aber bei M&auml;nnern erheblich seltener Tests auf heredit&auml;re Mutationen angefordert, wie die Labordaten deutlich zeigen: W&auml;hrend bei Frauen im Zeitraum zwischen Juni 2013 und Juni 2016 mehr als <em>71&nbsp;000</em> Anfragen geschickt wurden, waren es bei den M&auml;nnern gerade einmal 654.<br />Am h&auml;ufigsten wurden bei den Patienten mit Prostatakarzinom <em>BRCA</em>- oder <em>ATM</em>-Mutationen identifiziert (59,1 % ), die die Therapie mit einem PARP-Inhibitor in klinischen Studien erm&ouml;glichen w&uuml;rden. Die Zeit zwischen Prostatakarzinomdiagnose und Genanalyse war allerdings um Jahre l&auml;nger, als es bei Frauen beobachtet wird. Das hat zur Folge, dass sich weitere Tumoren entwickeln k&ouml;nnen, die bei bekannten Keimbahnmutationen wahrscheinlich fr&uuml;her entdeckt w&uuml;rden. Die Autoren schlossen aus den Ergebnissen ihrer Untersuchung, dass bei m&auml;nnlichen Tumorpatienten eine h&ouml;here Aufmerksamkeit zur Identifizierung von Mutationstr&auml;gern notwendig ist, um das Tumorrisiko der Patienten und ihrer Familien besser einsch&auml;tzen und darauf reagieren zu k&ouml;nnen.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Bowling L et al: Gender disparity: overlooking hereditary prostate cancer. ASCO GU 2017, Abstr. #85 </p>
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