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Beim Prostatakarzinom auf möglichen hereditären Zusammenhang achten
Jatros Digital
Autor:
Dr. Ine Schmale
30
Min. Lesezeit
08.05.2017
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<p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Onko_1703_Weblinks_web810x300_1.png" alt="" width="810" height="400" /></p> <p>Ein möglicherweise bei Männern unterschätztes Problem ist das hereditäre Prostatakarzinom, wie am vergangenen Genitourinal Cancers Symposium (ASCO GU) in Orlando gezeigt worden ist. Laut einer Auswertung von angeforderten genetischen Untersuchungen eines amerikanischen Labors treten vererbliche Mutationen, wie das mutierte <em>BRCA2</em>-Gen, häufiger bei Männern mit Prostatakarzinom (14,2 % ) als bei Frauen mit Brustkrebs (8,6 % ) auf. Es werden aber bei Männern erheblich seltener Tests auf hereditäre Mutationen angefordert, wie die Labordaten deutlich zeigen: Während bei Frauen im Zeitraum zwischen Juni 2013 und Juni 2016 mehr als <em>71 000</em> Anfragen geschickt wurden, waren es bei den Männern gerade einmal 654.<br />Am häufigsten wurden bei den Patienten mit Prostatakarzinom <em>BRCA</em>- oder <em>ATM</em>-Mutationen identifiziert (59,1 % ), die die Therapie mit einem PARP-Inhibitor in klinischen Studien ermöglichen würden. Die Zeit zwischen Prostatakarzinomdiagnose und Genanalyse war allerdings um Jahre länger, als es bei Frauen beobachtet wird. Das hat zur Folge, dass sich weitere Tumoren entwickeln können, die bei bekannten Keimbahnmutationen wahrscheinlich früher entdeckt würden. Die Autoren schlossen aus den Ergebnissen ihrer Untersuchung, dass bei männlichen Tumorpatienten eine höhere Aufmerksamkeit zur Identifizierung von Mutationsträgern notwendig ist, um das Tumorrisiko der Patienten und ihrer Familien besser einschätzen und darauf reagieren zu können.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Bowling L et al: Gender disparity: overlooking hereditary prostate cancer. ASCO GU 2017, Abstr. #85
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