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Die systolische Herzinsuffizienz – was gibt es Neues?

<p class="article-intro">Über die Zeit gesehen wird fast jeder diabetische Patient eine Herzinsuffizienz entwickeln, die eine extrem schlechte Prognose aufweist. Unsere Optionen bei diesen Patienten sind vielfältig und haben sich in letzter Zeit erweitert. Der Einsatz von neuen Antidiabetika und Herzinsuffizienzmedikamenten ermöglicht nun seit Kurzem die Prognose auch dieser Hochrisikopatienten zu verbessern.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Key Points</h2> <ul> <li>Therapiebeginn mit ACE-Hemmern (bei Unvertr&auml;glichkeit AT<sub>1</sub>-Hemmern) und Betablockern: Aufdosierung in Abh&auml;ngigkeit von den Nebenwirkungen, klinische Symptome zus&auml;tzlich diuretisch behandeln!</li> <li>Herzfrequenzziel von 60/min im &shy;Sinusrhythmus: Kann dies nicht mit Betablockern erreicht werden, sollte der If-Kanal-Blocker Ivabradin in Kombination bei einer EF &le;30 % fr&uuml;hzeitig gegeben werden (max. 2-mal 7,5mg).</li> <li>Niedrig dosierte Aldosteronantagonisten (z.B. Spironolacton, Eplerenon), jeweils maximal (50mg/Tag), bereits ab NYHA II und einer EF &lt;35 % empfohlen. Cave: eingeschr&auml;nkte Nierenfunktion und Kaliumretention!</li> <li>ARNI bei EF &le;30 % und/oder weiterer Verschlechterung trotz optimaler &shy;Therapie m&ouml;glich. Cave: nicht mit ACE-Hemmern/AT<sub>1</sub>-Antagonisten kombinieren und Umstellungsschema einhalten!</li> <li>Defibrillatoren: Sekund&auml;rprophylaxe oder Prim&auml;rprophylaxe bei EF &lt;35 % </li> <li>Resynchronisationssystem (CRT): bei Vorhandensein eines Links&shy;schenkelblocks oder sehr breitem QRS-Komplex (&gt;150ms) und EF &lt;35 % </li> </ul> </div> <h2>Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus</h2> <p>Sowohl die chronische Herzinsuffizienz (CHF) als auch Diabetes mellitus (DM) z&auml;hlen zu den h&auml;ufigsten Erkrankungen in der westlichen Gesellschaft. Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischer Herzinsuffizienz. Damit ist sie aber nicht nur eine der h&auml;ufigsten, sondern auch kostenintensivsten Erkrankungen in Deutschland. DM und CHF sind oft miteinander vergesellschaftet und f&uuml;hren zu einer insgesamt schlechteren Prognose.<sup>1</sup> Herzinsuffizienz wird mittlerweile in drei verschiedene Formen unterteilt. Die wohl bekannteste Form ist die Herzinsuffi&shy;zienz mit reduzierter Pumpfunktion (HFrEF) mit einer linksventrikul&auml;ren Auswurffraktion von weniger als 40 % . Neben dieser gibt es noch die sogenannte Herzinsuffizienz mit mittelgradig reduzierter Pumpfunktion (HFmrEF, LVEF 40&ndash;49 % ) und die sogenannte Herzinsuffizienz mit noch erhaltener Pumpfunktion (HFpEF, LVEF &gt;50 % ).<sup>2</sup> Da es bisher nur nicht &shy;ausreichend belegte Therapieformen f&uuml;r HFpEF und HFmrEF gibt, wollen wir uns im Folgenden nur mit der HFrEF besch&auml;ftigen.<sup>2</sup></p> <h2>Herzinsuffizienzbasistherapie</h2> <p>Die diuretische Therapie stellt die Grundvoraussetzung der Symptomkontrolle dar. Die europ&auml;ischen Richtlinien empfehlen bei allen Patienten mit CHF die Einleitung einer Basistherapie mittels eines ACE-Hemmers und Betablockers mit dem Ziel einer maximalen Ausdosierung zur Senkung der Gesamtsterblichkeit (Abb. 1).<sup>3</sup> Sie gilt f&uuml;r Diabetiker wie f&uuml;r Nichtdiabetiker. Im Gegensatz zu den deutschen Leitlinien werden Angiotensinrezeptorblocker (AT<sub>1</sub>-Blocker) in Europa nur noch bei Unvertr&auml;glichkeit von ACE-Hemmern (z.B. Reizhusten) empfohlen.<sup>2</sup> Interessanterweise zeigen Betablocker bei Patienten mit CHF, sowohl mit als auch ohne begleitenden Diabetes mellitus, eine Mortalit&auml;tsreduktion. Carve&shy;dilol scheint hierbei einen positiveren Effekt auf das metabolische Syndrom auszu&uuml;ben als vergleichbare Betablocker.<sup>4</sup> Dabei ist die angestrebte Sinusherzfrequenz bei 60/bpm. Oft gelingt das nur durch eine Kombination aus Betablocker und Ivabradin. Zus&auml;tzlich haben Aldosteronrezeptorantagonisten bei hochgradig eingeschr&auml;nkter Pumpfunktion bereits bei oligosymptomatischen Patienten (NYHA II) zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose beigetragen und sollten daher in einer leitliniengerechten Herzinsuffizienztherapie enthalten sein.<sup>5</sup> Aldosteronrezeptorantagonisten geh&ouml;ren in die Gruppe der kaliumsparenden Diuretika (im Gegensatz zu z.B. Schleifendiuretika) und k&ouml;nnen vor allem bei eingeschr&auml;nkter Nierenfunktion zu klinisch relevanten Hyperkali&auml;mien f&uuml;hren; daher sind sie bei schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert. <img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Kardio_1604_Weblinks_seite35.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <p><strong>Tipp f&uuml;r die Praxis: </strong><br /> Unter den g&auml;ngigen Aldosteronrezep- torantagonisten hat Spironolacton die Nei- gung zur Ausbildung einer Gyn&auml;komastie, die sich durch eine Umstellung auf &shy;Epleronon zur&uuml;ckbildet.</p> <h2>Diabetestherapie in der Herzinsuffizienz</h2> <p>Die Diabetestherapie bei Patienten mit CHF sollte nicht zu intensiv begonnen werden und vor allem Medikamenten den Vorzug geben, deren Sicherheit bei herzinsuffizienten Patienten bewiesen ist. Metformin, welchem ein vermeintlich negativer Effekt nachgesagt wurde, hat sich als sicher bei herzinsuffizienten Patienten erwiesen und sollte Therapie der Wahl sein.<sup>6, 7</sup> Aufgrund der Gefahr einer Lak&shy;tatazidose gilt dies nicht f&uuml;r Patienten mit eingeschr&auml;nkter Leber- oder Nierenfunktion.</p> <p>Bei der Therapie mittels Insulin sollte beachtet werden, dass es durch die Natriumretention und die zus&auml;tzlich reduzierte Glykosurie zu einer deutlichen Ansammlung von Wasser kommen kann und so zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz.<sup>2</sup> Sulfonylharnstoffe haben ebenfalls einen nachgewiesenen negativen Effekt auf CHF und sollten deshalb ebenso vermieden werden. Eine klare Kontraindikation gibt es f&uuml;r Glitazone, diese sollten bei herzinsuffizienten Patienten vermieden werden.<sup>8, 9</sup> Empagliflozin, ein SGLT2-Inhibitor, f&uuml;hrte in einer Studie zu einer verminderten Hospitalisation aufgrund von Herzinsuffizienz und reduzierten Mortalit&auml;t.<sup>10</sup> Dieser Effekt war bei Diabetikern ohne Herzinsuffizienz wie auch bei Diabetikern mit Herzinsuffizienz in der Studie positiv. Allerdings gab es keinen positiven Effekt auf Schlaganfall und Herzinfarktraten. Von den europ&auml;ischen Leitlinien wird dieser SGLT2-Inhibitor als Kombinationspartner zu Metformin empfohlen. Ebenfalls positive Effekte auf die kardiovaskul&auml;re Mortalit&auml;t wurden in der gerade publizierten Studie zu dem Glu&shy;kagonanalogon Liraglutid ver&ouml;ffentlicht.<sup>11</sup></p> <h2>Device-Therapien</h2> <p>Eine prim&auml;r prophylaktische Defibrillatortherapie ist bei Patienten mit hochgradig eingeschr&auml;nkter Pumpfunktion (EF &lt;35 % ), die im Rahmen einer isch&auml;mischen Kardiomyopathie aufgetreten ist, indiziert. Der Effekt einer solchen Therapie bei Kardiomyopathien ist nicht gesichert. Dar&uuml;ber hinaus kann eine Resynchronisationstherapie vor allem bei Patienten mit breiter QRS-Morphologie (&gt;130ms und Linksschenkelblock oder &gt;150ms) zu einer Verbesserung der Pumpfunktion und des subjektiven Wohlbefindens f&uuml;hren. Eine Device-Therapie sollte immer in einem Zentrum erfolgen, wo auch gew&auml;hrleistet ist, dass eine entsprechende Indikation gestellt wird und eine ad&auml;quate weitere Versorgung gegeben ist.<sup>12</sup></p> <h2>ARNI als neuer Weg in der Herzinsuffizienztherapie</h2> <p>Auch wenn man Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mithilfe der oben genannten Methoden optimal therapiert, betr&auml;gt das 5-Jahres-&Uuml;berleben nur etwa 50 % . Daher ist man noch immer auf der Suche nach weiteren Methoden und Substanzen. <br />Die PARADIGM-HF-Studie konnte 2015 erstmals den Nutzen einer neuen Substanzklasse, des sogenannten Neprilysininhibitors (in diesem Fall Sacubitril), in Kombination mit einem AT<sub>1</sub>-Hemmer gegen&uuml;ber einer konventionellen Therapie mit einem ACE-Hemmer zeigen.<sup>13</sup> <br />Sacubitril entfaltet seinen Effekt &uuml;ber die Hemmung der membranst&auml;ndigen Peptidase Neprilysin. Neprilysin spaltet unter anderem die aus der Herzinsuffizienz wohlbekannten natriuretischen Peptide ANP, CNP und BNP. Natriuretische Peptide werden in der Herzinsuffizienz innerhalb k&ouml;rpereigener Regulationsmechanismen gegen die Volumen&uuml;berladung sezerniert. Sie wirken gef&auml;&szlig;erweiternd, diuretisch und haben auch direkten Einfluss auf das &bdquo;cardiac remodeling&ldquo; und weisen somit w&uuml;nschenswerte Effekte auf. Unter normalen Bedingungen haben sie jedoch nur eine sehr kurze Halbwertszeit, welche durch die Funktion von Neprilysin bedingt ist. Eine Inhibition von Neprilysin f&uuml;hrt also zu einer l&auml;ngeren Wirkdauer dieser in der Herzinsuffizienz erw&uuml;nschten Peptide. Leider wird auch Angiotensin II, welches in der Herzinsuffizienz eher unerw&uuml;nschte Effekte hervorruft, durch Neprilysin gespalten. Eine direkte Hemmung von Neprilysin f&uuml;hrt also auch zur verst&auml;rkten Wirkung von Angiotensin II, weshalb Sacubitril mit einem AT<sub>1</sub>-Antagonisten kombiniert werden muss. <br />LCZ696 &ndash; als Entresto&reg; in den Markt eingef&uuml;hrt &ndash; setzt sich aus Valsartan und dem Prodrug Sacubitril in molarer &shy;&Auml;quivalenzdosis zusammen. Diese neue Kombinationsklasse wird bezeichnet als An&shy;giotensinrezeptor-Neprilysininhibitoren (ARNI). Die PARADIGM-HF-Studie verglich bei Patienten mit eingeschr&auml;nkter linksventrikul&auml;rer Funktion (LVEF &lt;40 % ) ARNI gegen eine konventionelle Therapie mit ACE-Hemmern. Die Studie zeigte einen so deutlichen Vorteil von ARNI gegen&uuml;ber konventionellen ACE-Hemmern in allen Studienendpunkten, wie z.B. kardiovaskul&auml;rer Sterblichkeit, Gesamtmortalit&auml;t sowie der Notwendigkeit zur Device-Therapie, dass die Studie schlussendlich abgebrochen und ein beschleunigtes Zulassungsverfahren f&uuml;r ARNI eingeleitet wurde. Spannend in diesem Zusammenhang ist, dass bis zu 70 % der Patienten klinisch stabil (NYHA II) und somit nicht bez&uuml;glich einer Dekompensation klinisch auff&auml;llig waren, obwohl ihre BNP-Plasmaspiegel erh&ouml;ht waren. Das gilt auch f&uuml;r diabetische Patienten, bei denen ebenfalls die Hospitalisationsrate gesenkt werden konnte. Bez&uuml;glich der Sterblichkeitssenkung war in diesem Zusammenhang das Ergebnis auch f&uuml;r Patienten mit Pr&auml;diabetes positiv, nicht jedoch signifikant f&uuml;r Diabetiker. Dieses letzte Ergebnis &uuml;berrascht etwas, unterliegt weiteren Analysen und mag m&ouml;glicherweise aufgrund einer geringeren Fallzahl zustande gekommen sein. Nach den europ&auml;ischen Leitlinien wird daher auch keine Differenzierung zwischen diabetischen und nicht diabetischen Patienten mit Herzinsuffizienz zum Einsatz von LCZ696 gemacht.</p> <p><strong>Tipp f&uuml;r die Praxis:</strong><br /> In der Praxis ist es oft nicht einfach zu entscheiden, ob der Patient mit Herzinsuffizienz wirklich &bdquo;stabil&ldquo; ist. Eine NYHA-Klassifikation ist oft falsch negativ. Daher sind kleine Belastungsuntersuchungen inkl. Fahrradergometrie oder Spiroergometrie hilfreiche Werkzeuge, um Patienten zu identifizieren, die in Ruhe kompensiert erscheinen, aber von LCZ696 dennoch profitieren w&uuml;rden. Auch vermeintlich stabile und klinisch unauff&auml;llige Patienten profitieren von LCZ696, wenn sie erh&ouml;hte Plasma-BNP/NT-proBNP-Spiegel aufweisen.</p> <p>ARNI zeigten ein &auml;hnliches Nebenwirkungsprofil wie konventionelle ACE-Hemmer. Mit ARNI behandelte Patienten neigten vermehrt zu Hypotonie, w&auml;hrend Hyperkali&auml;mien, Nierenfunktionsst&ouml;rungen und Reizhusten seltener waren. Sie d&uuml;rfen nicht mit ACE-Hemmern kombiniert werden, diese m&uuml;ssen 36h zuvor abgesetzt werden. Bei AT<sub>1</sub>-Rezeptor-vorbehandelten Patienten kann unter Kontrolle des Blutdrucks direkt auf LCZ696 gewechselt werden. Auch Patienten mit einer positiven Anamnese f&uuml;r Angio&ouml;deme scheiden als ARNI-Kandidaten aus.</p> <p><strong>Tipp f&uuml;r die Praxis: </strong><br /> Vor Einleiten einer Therapie mit LCZ696 muss der ACE-Hemmer 36h zuvor abgesetzt werden. W&auml;hrend dieser Zeit bietet sich eine &bdquo;&Uuml;berbr&uuml;ckungsphase&ldquo; mit einem AT<sub>1</sub>-Blocker wie z.B. Valsartan an. <br />Zuletzt entstand eine Diskussion um die m&ouml;glichen Nebeneffekte von Neprilysin am zentralen Nervensystem. Neprilysin wird unter anderem auch im Gehirn exprimiert und ist am Abbau, neben mehr als 20 anderen Enzymen von &beta;-Amyloid mitbeteiligt, welches wiederum im Verdacht steht, eine Rolle in der Entwicklung von Morbus Alzheimer zu spielen. Patienten in PARADIGM-HF zeigten keine H&auml;ufung kognitiver St&ouml;rungen, jedoch war auch der Untersuchungszeitraum verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig kurz. Die Herstellerfirma Novartis wurde daher von der FDA zu einer Langzeitbeobachtung verpflichtet, um m&ouml;gliche Verl&auml;ufe fr&uuml;hzeitig abzuwenden.</p> <p>ARNI wurden bereits in die neuen ESC-Herzinsuffizienzleitlinien von 2016 aufgenommen und erhielten eine IB-Indikation bei therapieresistenter Herzinsuffizienz. In PARADIGM-HF waren auch Patienten eingeschlossen, welche nur oligosymptomatisch waren, woraus hervorgeht, dass ARNI auch bei solchen Patienten angewandt werden k&ouml;nnen. Kommt es unter einer optimalen Herzinsuffizienztherapie zu einer weiteren klinischen, laborchemischen oder echokardiografischen Verschlechterung, sollte eine Umstellung von einer ACE-Hemmer/AT<sub>1</sub>-Hemmer-Therapie auf einen ARNI in Betracht gezogen werden. Bei Patienten wie Frau &Ouml;. aus dem Fallbeispiel, welche sogenannte &bdquo;frequent flyer&ldquo; sind, sollte dieses Vorgehen auch erfolgen.<sup>2</sup></p> <p><strong>Tipp f&uuml;r die Praxis: </strong><br /> Da es unter LCZ696 zu einem verminderten Abbau von BNP kommt, ist ein BNP-Spiegel-Verlauf unter LCZ nicht zielf&uuml;hrend. Dieser Spiegel muss bei ausreichender Compliance des Patienten ansteigen. Die NT-proBNP-Spiegel w&uuml;rden jedoch aufgrund der Entlastung des Herzens abfallen.</p> <p>Bei der Einleitung und Aufdosierung von ARNI sollte darauf geachtet werden, dass der systolische Blutdruck &gt;100mmHg ist und keine symptomatische Hypotonien bestehen, denn der neu hinzugewonnene Effekt der Neprilysininhibition beinhaltet einen vasodilatatorischen und diuretischen Effekt. Durch eine Reduktion der Diuretikabegleittherapie ist unter Umst&auml;nden etwas &bdquo;Platz&ldquo; f&uuml;r LCZ696 zu schaffen. Das Nebenwirkungsprofil entspricht ansonsten dem bekannten Profil von ACE-Hemmern und AT<sub>1</sub>-Blockern. W&auml;hrend Wechselwirkungen mit Phosphodiesterasehemmern (Viagra) nicht vorkommen, kann sich der Atorvastatin-Wirkspiegel um das Zweifache &shy;erh&ouml;hen und das Medikament sollte daher angepasst werden.</p> <h2>Kasuistik</h2> <p>Frau &Ouml;., 62 Jahre, stellt sich erneut im lokalen Klinikum vor und klagt &uuml;ber Luftnot und deutlich geschwollene Beine. Sie stellt sich bereits das vierte Mal in diesem Jahr mit denselben Beschwerden vor, da ihr K&ouml;rper erneut zu viel Wasser eingelagert hat. Seit ihrem Herzinfarkt vor 10 Jahren, welchen man aufgrund ihres Diabetes leider zu sp&auml;t erkannt hatte, leidet sie an &bdquo;Wassersucht&ldquo;, besser bekannt als &shy;chronische Herzinsuffizienz. Trotz optimaler medikament&ouml;ser Therapie und Versorgung mit einem &bdquo;cardiac resynchronisation device&ldquo; (CRT) ist Frau &Ouml;. mittlerweile ein sogenannter &bdquo;frequent flyer&ldquo;. Frau &Ouml;. ist zu alt f&uuml;r eine Herztransplantation und das &bdquo;cardiac assist device&ldquo; VAD lehnt sie aus Angst vor einer Operation ab. Eine Therapie mit dem erst neu zugelassenen Angiotensinrezeptor-Neprilysininhibitor (ARNI) LCZ696 wird eingeleitet. Frau &Ouml;. stellt sich 6 Monate sp&auml;ter wieder vor, dieses Mal jedoch nur zur Kontrolluntersuchung. Seit einigen Monaten bekommt sie nun besser Luft und kann wieder allt&auml;glichen Aktivit&auml;ten, wie Einkaufen oder Spazierengehen, nachgehen.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Gilbert RE, Krum H: Heart failure in diabetes: effects of anti-hyperglycaemic drug therapy. Lancet 2015; 385: 2107-17 <strong>2</strong> Ponikowski P et al: 2016 ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure: the Task Force for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure of the European Society of Cardio&shy;logy (ESC). Developed with the special contribution of the Heart Failure Association (HFA) of the ESC. Eur J Heart Fail 2016; ENG <strong>3</strong> Garg R, Yusuf S: Overview of randomized trials of angiotensin-converting enzyme inhibitors on mortality and morbidity in patients with heart failure. Collaborative Group on ACE Inhibitor Trials. JAMA 1995; 273: 1450-6 <strong>4</strong> Bakris GL et al: Metabolic effects of carvedilol vs metoprolol in patients with type 2 diabetes mellitus and hypertension: a randomized controlled trial. JAMA 2004; 292: 2227-36 <strong>5</strong> Pitt B et al: The effect of spironolactone on morbidity and mortality in patients with severe heart failure. Randomized Aldactone Evaluation Study Investigators. N Engl J Med 1999; 341: 709-17 <strong>6</strong> MacDonald MR et al: Treatment of type 2 diabetes and outcomes in patients with heart failure: a nested case-control study from the U.K. General Practice Research Database. Diabetes Care 2010; 33: 1213-8 <strong>7</strong> Boussageon R et al: Reappraisal of metformin efficacy in the treatment of type 2 diabetes: a meta-analysis of randomised controlled trials. PLoS Med 2012; 9: e1001204 <strong>8</strong> Hernandez AV et al: Thiazo&shy;lidinediones and risk of heart failure in patients with or at high risk of type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis and meta-&shy;regression analysis of placebo-controlled randomized &shy;clinical trials. Am J Cardiovasc Drugs 2011; 11: 115-28 <strong>9</strong> Komajda M et al: Heart failure events with rosiglitazone in type 2 diabetes: data from the RECORD clinical trial. Eur Heart J 2010; 31: 824-31 <strong>10</strong> Zinman B et al: Empagliflozin, cardiovascular outcomes, and mortality in type 2 diabetes. N Engl J Med 2015; 373: 2117-28 <strong>11</strong> Marso SP, Daniels GH et al: Liraglutide and cardiovascular outcomes in type 2 &shy;diabetes. N Engl J Med 2016; 375: 311-22 <strong>12</strong> Brignole M et al: 2013 ESC Guidelines on cardiac pacing and cardiac resynchroni&shy;zation therapy. Rev Esp Cardiol (English Ed) 2014; 67: 58 <strong>13</strong> McMurray JJ et al: Angiotensin-neprilysin inhibition versus enalapril in heart failure. N Engl J Med 2014; 371: 993-1004</p> </div> </p>
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