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Liraglutid (LEADER-Studie)

Signifikante Reduktion kardiovaskulärer Todesfälle

<p class="article-intro">Im Rahmen des ADA-Kongresses in New Orleans wurden die Ergebnisse der LEADER-Studie<sup>1</sup> vorgestellt. Für den GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid (Victoza®) zeigte sich eine Senkung des Risikos für kardiovaskulären Tod, nicht tödlichen Myokardinfarkt oder nicht tödlichen Schlaganfall bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im Vergleich zu Placebo (Abb. 1). Außerdem ergab sich eine Reduktion der Gesamtmortalität und von Nierenerkrankungen.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Signifikante Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Todesf&auml;lle</h2> <p>An der randomisierten, doppelblinden Studie nahmen 9.340 Erwachsene &auml;lter als 60 Jahre mit Typ-2-Diabetes und erh&ouml;htem Risiko f&uuml;r Herzerkrankungen teil. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen randomisiert: Liraglutid (n=4.668) und Placebo (n=4.672), jeweils zus&auml;tzlich zur Standardbehandlung (orale Antidiabetika und/oder Insulin). Liraglutid wurde t&auml;glich injiziert und die ersten Wochen um +0,6mg titriert (initial 0,6mg, 2. Woche 1,2mg, 3. Woche 1,8mg). Mit durchschnittlich 3,8 Jahren Follow-up ist die LEADER-Studie die l&auml;ngste Studie zur kardiovaskul&auml;ren Sicherheit unter einem Antidiabetikum.</p> <p>Studienteilnehmer, die Liraglutid bekamen, hatten ein um 13 % geringeres Risiko f&uuml;r Eintreten des prim&auml;ren kombinierten Endpunktes (MACE &ndash; &bdquo;major adverse cardiovascular event&ldquo;) aus kardiovaskul&auml;rem Tod, nicht t&ouml;dlichem Myokardinfarkt oder nicht t&ouml;dlichem Schlaganfall im Vergleich zur Placebogruppe. Es zeigten sich ein um 22 % geringeres Risiko f&uuml;r kardiovaskul&auml;ren Tod, ein um 15 % geringeres Risiko f&uuml;r Gesamtmortalit&auml;t und ein um 22 % geringeres Risiko f&uuml;r eine neu auftretende Nieren&shy;erkrankung, so der &shy;Erstautor der Studie, Steven Marso, Dallas, Texas. <img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Kardio_1604_Weblinks_seite27.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <h2>Positive Effekte auf HbA<sub>1c</sub> und Gewicht</h2> <p>Bernard Zinman, Toronto, Kanada, pr&auml;sentierte die klinischen Ergebnisse. Mit einem mittleren HbA<sub>1c</sub>-Wert von 8,7 % in beiden Gruppen zu Beginn der Studie erreichten Patienten unter Liraglutid im Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion des HbA<sub>1c</sub>-Werts. Weiterhin wurden ein Gewichtsverlust der Patienten unter Liraglutid (&ndash;2,3kg) im Vergleich zu den Patienten unter Placebo sowie eine Reduktion des systolischen Blutdrucks (&ndash;1,2mmHg) und eine Erh&ouml;hung des diastolischen Blutdrucks (+0,6mmHg) festgestellt. Hypoglyk&auml;mien traten in der Liraglutid-Gruppe seltener auf.</p> <p>M&ouml;gliche unerw&uuml;nschte Nebenwirkun&shy;gen stellte Michael Nauck, Bochum, vor. Der Anteil der Studienteilnehmer mit unerw&uuml;nschten Nebenwirkungen war in der Liraglutid- und in der Placebogruppe vergleichbar (62,3 % bzw. 60,8 % , p=0,12). Liraglutid war assoziiert mit gastroin&shy;testinalen Ereignissen sowie einer Erh&ouml;hung der Pankreasenzyme und der Herzfrequenz. Die Studie wurde von 96,8 % der Patienten beendet. Die &bdquo;number needed to treat&ldquo; (NNT), um in drei Jahren bei &shy;einer Person ein Ereignis zu verhindern, lag f&uuml;r MACE bei 66 Personen und f&uuml;r Tod aufgrund jeglicher Ursache bei 98 Personen.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Marso SP et al: Liraglutide effect and action in diabetes: evaluation of cardio&shy;vascular outcome results &ndash; a long-term evaluation. N Engl J Med 2016; in press. DOI: 10.1056/</p> </div> </p>
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