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Erste Hilfe, wenn die Impfstoffe nicht reichen

<p class="article-intro">Seit mehr als zwei Jahren kommt es nicht nur in der Schweiz immer wieder zu Versorgungsproblemen bei Impfstoffen. Was man tun kann, wenn wie vor einigen Monaten wichtige Basisimpfstoffe knapp werden oder nicht lieferbar sind, erklärte Dr. med. Alessandro Diana, Chef-Pädiater an der Clinique des Grangettes in Genf und Infektionsexperte für Kinder und Jugendliche am Universitätsspital Genf, an der SwissFamilyDocs Conference.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Mit dem drohenden Einschlag eines Meteoriten verglich der P&auml;diater die Ank&uuml;ndigung des Impfstoffherstellers: Es k&ouml;nne demn&auml;chst nicht gen&uuml;gend Infanrix (Kombi-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Pertussis und Haemophilus influenzae B) sowie Infanrix-hexa (zus&auml;tzlich gegen Hepatitis B) geliefert werden, hiess es. &laquo;Wir waren sehr in Sorge&raquo;, erz&auml;hlte Dr. Diana, &laquo;aber zum Gl&uuml;ck konnten wir trotzdem fast alle Kinder impfen.&raquo;<br /> Es gibt viele Gr&uuml;nde f&uuml;r einen Mangel an Impfstoffen: zunehmender weltweiter Bedarf, zu wenige Produzenten, zu wenige Produktionsorte oder Verz&ouml;gerungen bei der Zulassung durch die Beh&ouml;rden. &laquo;Die Impfstoffhersteller argumentieren, es sei mitunter schwierig, sich rasch an einen erh&ouml;hten globalen Bedarf anzupassen&raquo;, sagte Diana. Herstellung und Testung der Impfstoffe seien komplex, was es schwierig mache, kurzfristig auf einen erh&ouml;hten Bedarf einzugehen.<br /> Das Bundesamt f&uuml;r Gesundheit (BAG) und die Eidgen&ouml;ssische Kommission f&uuml;r Impffragen (EKIF) haben Massnahmen ergriffen, um das Problem anzugehen.<sup>1</sup> Nebst einer verbesserten Kommunikation zwischen den Beh&ouml;rden, den Herstellern und den Fachpersonen mithilfe einer Meldestelle f&uuml;r lebenswichtige Humanarzneimittel (www.bwl.admin.ch/themen/010 09/01304/index.html?lang=de) sollen Impfstoffe f&uuml;r die im Schweizerischen Impfplan empfohlenen Impfungen ab voraussichtlich 1.&thinsp;10.&thinsp;2016 pflichtgelagert werden. Aktuelle Informationen zu den verf&uuml;gbaren Impfstoffen findet man auch bei InfoVac (www.infovac.ch/de/impfstoffe/verfuegbare-impfstoffe). &laquo;Seit 2015 hat sich das Problem versch&auml;rft. Wir haben in der Schweiz Versorgungsprobleme &ndash; da kommt man vor den Eltern in Erkl&auml;rungsnot&raquo;, so Diana. Die &Auml;rzte sind dann auf allenfalls noch vorhandene Vorr&auml;te bei Zwischenh&auml;ndlern oder eigene Vorr&auml;te angewiesen oder m&uuml;ssen die Impfungen so anpassen, dass die Kinder trotzdem noch gesch&uuml;tzt sind. &laquo;Manchmal kann man auch auf einen anderen Impfstoff ausweichen. F&uuml;r die Auffrischimpfung im Alter von vier bis sieben Jahren kann man z.B. auch Boostrix Polio, einen Kombinationsimpfstoff mit reduzierter Diphtherie- und Pertussis-Antigendosis, verwenden&raquo;, so Diana. Weitere Empfehlungen sind in Tabelle 1 zusammengefasst.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Leading Opinions_Innere_1605_Weblinks_seite14.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <p><strong>Tab. 1:</strong> Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit für die derzeitigen Engp&auml;sse bei Basis- und<br />Auffrischimpfungen (nach BAG<sup>1</sup>)</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> BAG: Impfstoffversorgung: Stand Juni 2016 und Anpassung der Impfempfehlungen f&uuml;r Kinder im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren, solange ein Lieferengpass besteht. <a href="http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00685/" target="_blank">http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00685/ 14669/</a></p> </div> </p>
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