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Neues zum DPP-4-Hemmer Linagliptin
Jatros Digital
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20.09.2019
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<p class="article-intro">Die Studie CAROLINA (CARdiOvascular Safety of LINAgliptin), die im Rahmen des EASD 2019 präsentiert und zeitgleich in „JAMA“ publiziert wurde<sup>1</sup>, verglich den DPP-4-Inhibitor Linagliptin mit dem Sulfonylharnstoff Glimepirid. </p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In der Studie zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf den primären Endpunkt, die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse in einer Population mit kardiovaskulärem Risiko und mit Typ-2-Diabetes. Konkret kam es in CAROLINA mit mehr als 6000 Patienten und einem Follow-up von 6,3 Jahren bei 11,8 % der Patienten in der Linagliptin-Gruppe sowie bei 12 % der Patienten in der Glimepirid-Gruppe zu einem kardiovaskulären Ereignis (HR: 0,98; 95 % CI: 0,84–1,14). Kardiovaskuläre Ereignisse (MACE) waren definiert als kardiovaskulärer Tod, nicht tödlicher Myokardinfarkt oder nicht tödlicher Schlaganfall. Das Ergebnis war über alle Subgruppen konsistent, also auch bei älteren Patienten oder Patienten mit kardiovaskulärer Vorerkrankung. Da für Linagliptin die kardiovaskuläre Sicherheit bereits in der Studie CARMELINA<sup>2</sup> im Vergleich zu Placebo demonstriert worden war, kann man davon ausgehen, dass – so die Autoren der Studie – beide Substanzen kardiovaskulär sicher sind, jedoch auch keinen kardiovaskulären Vorteil bringen.</p> <p>Da hinsichtlich des primären Endpunkts das Studienziel (Überlegenheit von Linagliptin im Vergleich zu Glimepirid) nicht erreicht wurde, berichteten die Vortragenden über sämtliche sekundären Endpunkte deskriptiv. Die Auswertungen zeigen im Hinblick auf die glykämische Kontrolle eine moderate Überlegenheit von Linagliptin. Den kombinierten sekundären Endpunkt HbA<sub>1c</sub> unter 7 % bei der finalen Visite ohne Rescue-Medikation, ohne moderate bis schwere Hypoglykämien und mit weniger als 2 % Gewichtszunahme erreichten 481 der 3023 Patienten in der Linagliptin-Gruppe (16,0 % ) im Vergleich zu 305 der 3010 Glimepirid-Patienten (10,2 % ). Hypoglykämien und schwere Hypoglykämien waren unter Linagliptin (10,6 % ) deutlich seltener als unter Glimepirid (37,7 % ). Von schweren Hypoglykämien waren 0,3 % der Patienten unter Linagliptin und 2,2 % der Glimepirid-Patienten betroffen, was einer Risikoreduktion um mehr als 80 % entspricht. Daher empfehlen die Autoren, entsprechend den aktuellen EASD-Empfehlungen, den Sulfonylharnstoff auch angesichts seiner nun nachgewiesenen Sicherheit vor allem dann zu verwenden, wenn dies aus Kostengründen nicht anders möglich ist.</p> <p>Auch wenn Sulfonylharnstoffe nur noch eine untergeordnete Rolle in der Diabetestherapie spielen, werden die Resultate insbesondere von Diabetologen aus den USA, wo Sulfonylharnstoffe mit einer FDA-Warnung versehen werden müssen, als Schlusspunkt einer jahrzehntelangen Diskussion gesehen. Diese Diskussion hatte mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität in einer 50 Jahre alten Studie mit dem Sulfonylharnstoff der 1. Generation, Tolbutamid, begonnen<sup>3</sup> und könne nun, so Dr. Deborah J. Wexler im aktuellen „JAMA“-Editorial, für beendet erklärt werden.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<ol> <li>Rosenstock J et al.: Effect of linagliptin vs glimepiride on major adverse cardiovascular outcomes in patients with type 2 diabetes. The CAROLINA randomized clinical trial. JAMA, published online September 19, 2019. doi: 10.1001/jama.2019.13772</li> <li>Rosenstock J et al.: Effect of linagliptin vs placebo on major cardiovascular events in adults with type 2 diabetes and high cardiovascular and renal risk: the CARMELINA randomized clinical trial. JAMA 2019; 321(1): 69-79</li> <li>Meinert CL et al.: A study of the effects of hypoglycemic agents on vascular complications in patients with adult-onset diabetes, II: mortality results. Diabetes 1970; 19(Suppl): 789-830</li> </ol>
</div>
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