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Kontrazeptionsmethode entscheidend

Sexualhormone beeinflussen Typ-2-Diabetes-Risiko

<p class="article-intro">Eine französische Studie ermittelte Zusammenhänge zwischen weiblichen Sexualhormonen und dem Typ-2-Diabetes-Risiko. Dies könnte Auswirkungen auf die Beratung hinsichtlich hormoneller Kontrazeption haben.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Eine sp&auml;te Menarche und sp&auml;te Menopause reduzieren bei Frauen das Typ-2-Diabetes-Risiko, w&auml;hrend die Verwendung hormoneller Kontrazeptiva und l&auml;ngere Abst&auml;nde zwischen den Monatsblutungen mit einem h&ouml;heren Diabetesrisiko assoziiert sind. Dies zeigen franz&ouml;sische Studiendaten, die im Rahmen des diesj&auml;hrigen Kongresses der europ&auml;ischen Diabetesgesellschaft EASD vorgestellt wurden. F&uuml;r die Studie wurden die Daten von 83 799 franz&ouml;sischen Frauen ausgewertet, die in der prospektiven E3N-Kohorte zwischen 1992 und 2014 beobachtet worden waren. Auf Basis von Computermodellen, die die Daten hinsichtlich der bekannten Risikofaktoren f&uuml;r Typ-2-Diabetes (Body-Mass-Index, Rauchen, Alter, k&ouml;rperliche Aktivit&auml;t, sozio&ouml;konomischer Status, Ausbildung, Familienanamnese, Blutdruck etc.) adjustierten, wurden die Auswirkungen verschiedener hormoneller Faktoren auf das Diabetesrisiko berechnet.</p> <p>Die Auswertung ergab, dass ein h&ouml;heres Alter bei der Menarche (&uuml;ber 14 im Vergleich zu unter 12) das Typ-2-Diabetes-Risiko um 12 % reduzierte. Ebenso reduzierte ein h&ouml;heres Alter bei der Menopause das Risiko um 30 % . Frauen, die Kinder gestillt hatten, zeigten ein um 10 % geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Generell scheint eine lange Exposition gegen&uuml;ber Sexualhormonen g&uuml;nstig zu sein. Eine gr&ouml;&szlig;ere Zahl von Menstruationszyklen im Lauf des Lebens (mehr als 470 im Vergleich zu weniger als 390) war mit einer Risikoreduktion um 25 % assoziiert, eine l&auml;ngere Zeitspanne zwischen der Pubert&auml;t und der Menopause senkte das Risiko um 34 % .</p> <p>Im Gegensatz dazu war der Gebrauch oraler Kontrazeptiva mit einer Risikoerh&ouml;hung um 33 % assoziiert. Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung wurde allerdings nicht erhoben, sondern nur zwischen &bdquo;zumindest einmal im Leben&ldquo; und &bdquo;nie&ldquo; verglichen. Ebenso war ein langer Monatszyklus (mindestens 32 Tage im Vergleich zu maximal 24 Tagen) mit einem um 23 % h&ouml;heren Risiko assoziiert. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Risikoerh&ouml;hung durch die Pille bei Frauen mit sehr hohem Diabetesrisiko zuk&uuml;nftig in die Beratung hinsichtlich der Verh&uuml;tungsmethoden einflie&szlig;en k&ouml;nnte. Dies w&auml;ren zum Beispiel Frauen mit ausgepr&auml;gtem &Uuml;bergewicht, einem hohen famili&auml;ren Risiko oder einem polyzystischen Ovarialsyndrom.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <ol> <li>Tatulashvili et al.: Hormonal factors and type 2 diabetes risk in women: a 22-year follow-up study on more than 83,000 women from the E3N cohort study. EASD Annual Meeting 2019; Abstr. 552</li> </ol> </div> </p>
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