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Sexualhormone beeinflussen Typ-2-Diabetes-Risiko
Jatros Digital
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16.09.2019
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<p class="article-intro">Eine französische Studie ermittelte Zusammenhänge zwischen weiblichen Sexualhormonen und dem Typ-2-Diabetes-Risiko. Dies könnte Auswirkungen auf die Beratung hinsichtlich hormoneller Kontrazeption haben.</p>
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<p class="article-content"><p>Eine späte Menarche und späte Menopause reduzieren bei Frauen das Typ-2-Diabetes-Risiko, während die Verwendung hormoneller Kontrazeptiva und längere Abstände zwischen den Monatsblutungen mit einem höheren Diabetesrisiko assoziiert sind. Dies zeigen französische Studiendaten, die im Rahmen des diesjährigen Kongresses der europäischen Diabetesgesellschaft EASD vorgestellt wurden. Für die Studie wurden die Daten von 83 799 französischen Frauen ausgewertet, die in der prospektiven E3N-Kohorte zwischen 1992 und 2014 beobachtet worden waren. Auf Basis von Computermodellen, die die Daten hinsichtlich der bekannten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes (Body-Mass-Index, Rauchen, Alter, körperliche Aktivität, sozioökonomischer Status, Ausbildung, Familienanamnese, Blutdruck etc.) adjustierten, wurden die Auswirkungen verschiedener hormoneller Faktoren auf das Diabetesrisiko berechnet.</p> <p>Die Auswertung ergab, dass ein höheres Alter bei der Menarche (über 14 im Vergleich zu unter 12) das Typ-2-Diabetes-Risiko um 12 % reduzierte. Ebenso reduzierte ein höheres Alter bei der Menopause das Risiko um 30 % . Frauen, die Kinder gestillt hatten, zeigten ein um 10 % geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Generell scheint eine lange Exposition gegenüber Sexualhormonen günstig zu sein. Eine größere Zahl von Menstruationszyklen im Lauf des Lebens (mehr als 470 im Vergleich zu weniger als 390) war mit einer Risikoreduktion um 25 % assoziiert, eine längere Zeitspanne zwischen der Pubertät und der Menopause senkte das Risiko um 34 % .</p> <p>Im Gegensatz dazu war der Gebrauch oraler Kontrazeptiva mit einer Risikoerhöhung um 33 % assoziiert. Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung wurde allerdings nicht erhoben, sondern nur zwischen „zumindest einmal im Leben“ und „nie“ verglichen. Ebenso war ein langer Monatszyklus (mindestens 32 Tage im Vergleich zu maximal 24 Tagen) mit einem um 23 % höheren Risiko assoziiert. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Risikoerhöhung durch die Pille bei Frauen mit sehr hohem Diabetesrisiko zukünftig in die Beratung hinsichtlich der Verhütungsmethoden einfließen könnte. Dies wären zum Beispiel Frauen mit ausgeprägtem Übergewicht, einem hohen familiären Risiko oder einem polyzystischen Ovarialsyndrom.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<ol> <li>Tatulashvili et al.: Hormonal factors and type 2 diabetes risk in women: a 22-year follow-up study on more than 83,000 women from the E3N cohort study. EASD Annual Meeting 2019; Abstr. 552</li> </ol>
</div>
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